IT-Prognosen für 2023: KI, Quantentechnologie und Metaverse

Von KI über Quantencomputing bis hin zum Metaverse – hochentwickelte Technologie wird immer mehr zur alltäglichen Geschäftsrealität. [...]

Foto: Buffik/Pixabay

In Zeiten des Fachkräftemangels bringt das enorme Chancen für Unternehmen und Konsumenten, gleichzeitig setzt der rapide Wandel die IT-Verantwortlichen in Organisationen unter Druck.

Künstliche Intelligenz im Alltag angekommen

Generative Künstliche Intelligenz (KI) eröffnet mittlerweile viele Möglichkeiten zur Verbesserung der Produktivität bei der Erstellung neuer Inhalte. Bereits jetzt wird KI überall im Internet genutzt, um Texte, Bilder oder sogar Videos dynamisch mit wenigen Eingaben generieren zu lassen – egal ob es sich dabei um einen Avatar für soziales Netzwerk oder um Bilder für die Präsentation in einem Unternehmen handelt.

Fortschritte im Bereich synthetischer Daten werden 2023 KI-Modelle noch effizienter im Umgang mit komplexen Aufgaben machen, für die keine ausreichenden Datengrundlagen vorhanden sind. Davon profitieren insbesondere die Pharma-Industrie, Automobil- und Finanzsektor.

Trotz der vielen Anwendungsmöglichkeiten herrscht jedoch noch Skepsis gegenüber dem Einsatz von KI. Besonders wenn es um Themen wie Compliance oder um Diskriminierung geht. Um Transparenz, Vertrauen und Nachhaltigkeit von KI zu garantieren, werden Unternehmen ethische Richtlinien bei der Erstellung von KI-Modellen berücksichtigen müssen.

Lösungen dafür gibt es bereits jetzt. Um für eine bessere Compliance zu sorgen, bietet Mphasis beispielsweise Frameworks für ML-Algorithmen-Audits sowie für verantwortliche und transparente KIs an. Wenn KI schließlich zum Gelingen von gesamtgesellschaftlichen Aufgaben wie die Energiewende eingesetzt wird, erhöht sich die Akzeptanz weiterhin.

Quantentechnologie mit Potenzial

Auch die Quantentechnologie wird 2023 weitere Durchbrüche in den Bereichen Hardware, Systemsoftware und branchenspezifische Anwendungen erzielen. Zumal sich für das nächste Jahr bedeutende Investitionen des privaten Sektors durch Risikokapital und andere Kanäle vorhersagen lassen – etwa 300 bis 600 Mio. Dollar sind alleine in Quantencomputing-Startups im Jahr 2022 geflossen.

Dieser Investment-Drang wird so schnell nicht aufhören und dazu führen, dass sich die zugrundeliegende Hardwaretechnologie und Systemsoftware noch schneller entwickelt. Vor allem wird das Anwendungssoftware-Ökosystem in den Branchen Chemie, Pharma, Finanzen und Automobil am schnellsten wachsen.

Die Akzeptanz in der Industrie befindet sich noch im Anfangsstadium, nimmt aber in Bereichen wie Quantum Banking (JPMC, HSBC, Citi, Mastercard), Medikamentenentwicklung und chemische Forschung (Pfizer, Biogen) rasch zu.

In den Startlöchern: das Metaverse

Das Metaverse wird es Unternehmen erlauben, ein intensiveres und kollaboratives Erlebnis zu bieten. Metaverse befindet sich zwar noch in der Anfangsphase, die Einführung wird jedoch schrittweise erfolgen. Unternehmen beginnen bereits jetzt mit Anwendungsfällen für Mitarbeiter, Kunden und Partner zu experimentieren.

Wachsende Relevanz von IT-Abteilungen

CIOs und ihre Teams stehen an zwei Fronten mehr denn je unter Druck. Zum einen sehen sie sich der Herausforderung gegenüber, die Umsetzung von Ideen in die tatsächliche Produktion zu beschleunigen, zum anderen müssen sie noch schneller auf Störungen im Betrieb agieren, damit ihre Unternehmen weiterhin wettbewerbsfähig bleiben.

Um diese Fähigkeiten auszubilden, den Fachkräftemangel zu bekämpfen und gestiegene Kosten nicht ausufern zu lassen, werden Unternehmen sehr viel mehr in ihre IT-Abteilungen investieren müssen.

Schnelligkeit und Zuverlässigkeit sind kritisch, um loyale Kunden zu gewinnen. Kunden nennen immer wieder die Reaktionszeit als eines der vier wichtigsten Unterscheidungsmerkmale für die Kundentreue. Dies gilt besonders für die jüngeren Generationen.

Erfolgreiche Unternehmen müssen sich so organisieren, dass sie kürzere Latenzzeiten bei der Entscheidungsfindung erreichen. Einige der Initiativen zur Erreichung dieses Ziels umfassen die Einführung von SRE (Site Reliability Egineering) und die Organisation von Software-Engineering-Teams und Plattform-Teams, um Kompatibilität und Agilität zu ermöglichen.

Fazit

2023 wird das Jahr, in dem Technologien, die sich für lange Zeit im Status des belächelten Einsteigermodells befanden, endlich ihren Durchbruch in der Geschäftspraxis finden werden. Unternehmen und Nutzer erkennen zunehmend den Wert innovativer Technologien und wagen den Sprung in eine neue Ära.

Ausschlaggebend für diese Entwicklungen sind die veränderten Anforderungen der jüngeren Generationen, der Fachkräftemangel in nahezu jeder Branche, starke Veränderungen in den Märkten in den letzten Jahren sowie der immerwährende Druck Kosten zu senken.

powered by www.it-daily.net


Mehr Artikel

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

News

KI ist das neue Lernfach für uns alle

Die Mystifizierung künstlicher Intelligenz treibt mitunter seltsame Blüten. Dabei ist sie weder der Motor einer schönen neuen Welt, noch eine apokalyptische Gefahr. Sie ist schlicht und einfach eine neue, wenn auch höchst anspruchsvolle Technologie, mit der wir alle lernen müssen, sinnvoll umzugehen. Und dafür sind wir selbst verantwortlich. […]

Case-Study

Erfolgreiche Migration auf SAP S/4HANA

Energieschub für die IT-Infrastruktur von Burgenland Energie: Der Energieversorger hat zusammen mit Tietoevry Austria die erste Phase des Umstieges auf SAP S/4HANA abgeschlossen. Das burgenländische Green-Tech-Unternehmen profitiert nun von optimierten Finanz-, Logistik- und HR-Prozessen und schafft damit die Basis für die zukünftige Entflechtung von Energiebereitstellung und Netzbetrieb. […]

FH-Hon.Prof. Ing. Dipl.-Ing. (FH) Dipl.-Ing. Dr. techn. Michael Georg Grasser, MBA MPA CMC, Leiter FA IT-Infrastruktur der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft m.b.H. (KAGes). (c) © FH CAMPUS 02
Interview

Krankenanstalten im Jahr 2030

Um sich schon heute auf die Herausforderungen in fünf Jahren vorbereiten zu können, hat die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) die Strategie 2030 formuliert. transform! sprach mit Michael Georg Grasser, Leiter der Fachabteilung IT-Infrastruktur. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*