"Die menschliche Natur ist das Grundproblem der Cyber-Sicherheit", so Anton Shingarev, Vice President for Public Affairs bei Kaspersky, und: "Solange nichts passiert, tun wir nichts." Daher gibt es in Sachen IT-Security gewaltige globale Baustellen. [...]
Vom Smart TV über Sicherheitskameras und Drohnen bis hin zu Hightech-Kühlschränken – so ziemlich alles ist heute Teil des Internets der Dinge (Internet of Things, IoT). Doch die kleinen Computer haben oft keine Schutzmechanismen. „Sicherheit macht Unannehmlichkeiten. Das ist wie mit einem Schlüssel: Es ist leichter, die Haustür nicht zuzusperren“, so Shingarev. Eben das mache es für Hersteller unattraktiv, bei IoT-Produkten auf Sicherheit zu achten. Das illustriert der Fachmann mit einem Beispiel: „Wenn von zwei Sicherheitskameras eine teurer ist und aus Sicherheitsgründen VPN erfordert, und die andere ist billig und einfach zu nutzen, welche werden Konsumenten wohl nehmen?“
Wenig hilfreich ist dabei auch das legistische Umfeld. Denn manche Länder regulieren zwar Dinge wie beispielsweise Drohnen, international gültige Regeln sind aber selten. Was das Internet der Dinge betrifft, hält Shingarev baldige internationale Standards für eher unwahrscheinlich. „Es gibt zu viele Stakeholder und feste Überzeugungen“, erklärt er. Das mache es schwer, sich zu einigen. Es gäbe einen Trend zur „Balkanisierung des Internets“, dass also einzelne Länder Regelungen einführen – was am Beispiel der Drohnen gut zu sehen ist.
Probleme liegen laut Shingarev auch darin, dass viele Regierungen potenzielle Gefahren und Probleme im Internet ohnehin nicht sonderlich gut verstehen. International seien Israel und Singapur in dieser Hinsicht am weitesten. „Auch Estland ist eines der cyber-entwickeltsten Länder der Welt“, meint der Experte weiter. Das Land habe nach den verheerenden Cyber-Angriffen im Jahr 2007 ein hohes Verständnis von Anwendungen und Risiken entwickelt.
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