IT-Trends 2024

Wie geht es 2024 in der IT-Welt weiter? Eric Herzog, CMO von Infinidat, wagt einen Blick über den Storage-Tellerrand hinaus und in die Zukunft von Containern in der Hybrid Cloud, Fachkräftemangel und Benutzerfreundlichkeit von IT-Systemen. [...]

Eric Herzog ist CMO von Infinidat (Quelle: Infinidat)

Dies sind die drei Trends, die Herzog für 2024 erwartet:

Nr. 1: Das Potenzial von Containern in der Hybrid Cloud wird erschlossen

Laut den Analysten von Gartner werden bis zum Jahr 2026 schätzungsweise 90 % der Unternehmen weltweit containerisierte Anwendungen im Produktivbetrieb einsetzen – gegenüber 40 % vor nur zwei Jahren. Bis 2026 werden schätzungsweise 20 % aller Unternehmensanwendungen in Containern laufen, was mehr als eine Verdopplung gegenüber 2020 bedeutet.

Die Akzeptanz und die erweiterte Nutzung von Containern sind definitiv im Aufschwung begriffen. Dieser mehrjährige Trend gewinnt 2024 an Dynamik, weil Unternehmen heute schneller als je zuvor innovieren müssen, um die sich verändernden Kundenerwartungen zu erfüllen.

Container sind ein gutes Beispiel für einen Cloud-nativen Ansatz und bieten eine kosteneffiziente Möglichkeit, die Bereitstellung moderner Anwendungen zu automatisieren – und zwar im großen Umfang. Zudem machen Container Anwendungen portabel, umgebungsunabhängig und weniger ressourcenabhängig, was zu Kosteneinsparungen führt.

Folglich ist die Geschwindigkeit, mit der neue Anwendungen entwickelt werden, gewaltig. Nach Angaben von IDC werden bis Ende 2023 etwa 500 Millionen neue „ logische Anwendungen“ erstellt werden. Diese Zahl entspricht der Anzahl der in den letzten vier Jahrzehnten entwickelten Anwendungen insgesamt.

Laut der jüngsten Umfrage der Cloud Native Computing Foundation (CNCF) verwenden 44 % der Befragten bereits Container für fast alle Anwendungen und Geschäftsbereiche. 35 % nutzen Container zumindest für einige Produktivsysteme.

Der Infrastruktur – insbesondere der Speicherinfrastruktur, die Container unterstützt – wird mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Storage ist in einer Container-Umgebung von entscheidender Bedeutung. Die Herausforderung besteht darin, die richtige Storage-Plattform zu wählen, insbesondere wenn es um Kapazitäten im Petabyte-Bereich geht.

CSI ist der Standard für externen Primärs- und Backup-Speicher für Container-Implementierungen und wird immer mehr zum Standard für Kubernetes-Speicherumgebungen und andere Container-Betriebsarten. Anwendungen, Workloads und Umgebungen wandeln sich rund um Kubernetes.

Es ist von Vorteil, mit einem Anbieter von Speicherlösungen für Unternehmen zusammenzuarbeiten, der sich an den CSI-Standards orientiert. Die Welt der Container entwickelt sich rasant, und die Versionen von Kubernetes und den zugehörigen Distributionen werden alle drei bis sechs Monate aktualisiert. Kubernetes hat sich zum De-facto-Standard für die Container-Orchestrierung entwickelt.

Nr. 2: Fachkräftemangel erfordert mehr Automatisierung

In der gesamten IT und insbesondere bei Storage klafft eine Qualifikationslücke, die tendenziell immer größer wird. Immer weniger IT-Fachleute spezialisieren sich auf den Speicherbereich, obwohl die Speicherkapazität in den Unternehmen exponentiell zunimmt.

Das macht Speicheradministratoren zwar wertvoller, aber immer mehr Unternehmen haben Probleme, Stellen für die Verwaltung traditioneller, veralteter Speicher zur Unterstützung von Anwendungen, Workloads und der gesamten Dateninfrastruktur zu besetzen. Der Mangel an qualifizierten IT-Fachkräften schafft eine prekäre Situation für viele Unternehmen. Daher geht der Trend im Unternehmensbereich hin zu einer mit KI ausgestatteten autonomen Automatisierung von IT-Systemen.

Dank autonomer Automatisierung können CIOs und IT-Führungskräfte bei Storage-Systemen nach dem Prinzip „einrichten und vergessen“ verfahren. Sie können das Risiko verringern, dass die Qualifikationslücke eine stets verfügbare und zuverlässige Speicherinfrastruktur verhindert.

Dieser Ansatz erfordert eine sehr einfache Benutzeroberfläche, die es einem durchschnittlichen IT-Admin ermöglicht, den Speicher zu verwalten, sei es, um die Kapazität zu erhöhen, Einblicke in die Leistung des Speichersystems zu erhalten oder eine schnelle Wiederherstellung nach einem Cyberangriff durchzuführen. Durch den Einsatz automatisierter Speicher werden wertvolle IT-Kapazitäten freigesetzt, die in anderen Bereichen eingesetzt werden können.

Die Zunahme von Cyberangriffen hat die Kompetenzlücke noch deutlicher zutage treten lassen, denn Storage ist zum neuen Grenzbereich geworden, in dem Cybersicherheit und Cyberresilienz auf die Probe gestellt werden. Wenn Storage weiterhin auf herkömmliche Weise erfolgt, werden Unternehmen von bösartigen Akteuren mit Ransomware erpresst werden.

Durch die Automatisierung der Erkennung mit ML-Algorithmen wird die Qualifikationslücke jedoch mit neuen Fähigkeiten geschlossen, die den normalen IT-Mitarbeiter wie einen „Storage-Superstar“ aussehen lassen. Der Trend geht in Richtung einer selbstgesteuerten, sich selbst anpassenden, autonomen Automatisierung von Unternehmensspeichern, um die Risiken zu verringern, die mit einer größeren Qualifikationslücke verbunden sind.

Nr. 3: Mehr Benutzerfreundlichkeit für IT-Systeme

Bei IT-Systemen bestimmt nicht mehr nur die grafische Benutzeroberfläche (GUI) die Benutzerfreundlichkeit. Die GUI ist zwar nach wie vor wichtig und sollte so benutzerfreundlich wie möglich sein, aber der Umfang der Benutzerfreundlichkeit hat sich erweitert und umfasst nun weitere wesentliche Elemente: garantierte Service Level Agreements (SLAs), „White Glove Service“ und professionelle Dienstleistungen.

Unternehmen suchen nicht nur nach einer Box, auf der sie ihre Anwendungen und Workloads ausführen können, sondern zunehmend auch nach hervorragenden Service- und Supportleistungen, die in ihre IT- bzw. Speicherlösung integriert sind.

Der Trend geht dahin, dass sich Unternehmen für den Anbieter entscheiden, der den besten Support, die besten SLAs und die besten proaktiven professionellen Dienstleistungen anbietet, und das zu geringen oder gar keinen Kosten. Damit werden die Erwartungen an die Benutzerfreundlichkeit neu definiert.

Unternehmen wollen einen Experten des Anbieters als direkten Ansprechpartner und jederzeit direkten L3-Support erhalten können. Sie wollen Vertrauen in die Integrationsfähigkeiten eines professionellen Serviceteams haben. Für viele Unternehmen sind diese Anforderungen entscheidend bei der Neubewertung ihrer Speicherinfrastruktur und ihrer Beziehung zum Anbieter. Die Benutzererfahrung umfasst heutzutage das Gesamterlebnis des Kunden.


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