IV fordert: Green ICT als Wachstumstreiber nutzen

Die forcierte Entwicklung und Anwendung von Green ICT soll eine nachhaltige Entwicklung des Wirtschaftsstandorts Österreich sichern. [...]

„Grüne Informations- und Kommunikationstechnologie birgt große Potenziale für einen innovativen Wirtschaftsstandort Österreich und leistet einen aktiven Beitrag zu Energieeffizienz und Klimaschutz“, erklärte der Vizegeneralsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Peter Koren heute, anlässlich der Veröffentlichung der Studie „Green ICT in Österreich – Potenziale und Möglichkeiten zur Steigerung der Energieeffizienz und Reduktion von klimarelevanten Emissionen“ im Auftrag des Bundesrechenzentrums (BRZ), des Fachverbands der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI) und der Industriellenvereinigung. Green ICT bedeutet, Informations- und Kommunikationstechnologien so zu nutzen und einzusetzen, dass diese zur Reduktion von CO2-Emissionen und zur Reduktion des Energieverbrauchs sowie zur Steigerung der Energieeffizienz beitragen.

Die Studienergebnisse weisen Green ICT das Potenzial aus bis zum Jahr 2020 zusätzlich mehr als 60.000 Arbeitsplätze in Österreich zu schaffen und sieben Prozent der gesamtwirtschaftlichen Produktion zu leisten. Damit ist Green ICT ein echter Wachstumstreiber. Dafür müssen aber bereits jetzt entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen werden. Angesichts dessen fordert die Industrie den forcierten Ausbau leistungsfähiger Hochgeschwindigkeitsnetze sowohl im Mobilfunk als auch im Festnetz und eine deutliche Ausweitung der öffentlichen Ausgaben für nichtnukleare Energieforschung um 150 Mio. Euro. Darüber hinaus müsse in den besonders Energie-ineffizienten Bereichen Wohnen und Verkehr Green ICT massiv vorangetrieben werden.

„Österreichs Industrie gehört zur Weltspitze bei intelligenten Maut- und Verkehrsleitsystemen ebenso wie Österreichs innovative Automobilzulieferindustrie. Diese Potenziale müssen gehoben werden“, so Koren. Damit werde nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes und die Versorgungssicherheit mit Energieträgern gestärkt, sondern auch ein enormer Beitrag zur CO2-Reduktion erreicht. „Für den FEEI stellt Green ICT die notwendige technologische Basis für innovative und intelligente Klima-, Energie- und Infrastrukturpolitik dar. Damit Green ICT nicht nur Schlagwort bleibt, fordern wir, dass IKT als Schlüsseltechnologie zur Reduktion des Energieverbrauchs sowie zur Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz im neuen Regierungsprogramm fix verankert wird“, so Robert Pfarrwaller, Vizepräsident des FEEI – Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie. Die Studie belegt, dass wenn alle Potenziale genützt würden, die Reduktion im Jahr 2020 fast neun Prozent der CO2-Emissionen Österreichs von 2010 entsprechen würde.

„Als IT-Dienstleistungszentrum des Bundes sehen wir es als unsere Verpflichtung einen nachhaltigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten mit dem Ziel, ‚grünstes Rechenzentrum Österreichs‘ zu werden. Als Ergebnis eines dreijährigen Umweltpakets konnten wir dabei den Strombedarf um 25 Prozent senken, das entspricht einer Einsparung von jährlich 950 Tonnen CO2-Ausstoß bzw. dem Energieverbrauch von 2.000 Haushalten. Die Ergebnisse der Green-ICT Studie bestätigen unseren Weg und sind Ansporn die Green-IT-Initiativen konsequent fortzuführen“, betonte Christine Sumper-Billinger, Geschäftsführerin BRZ GmbH, dem IT-Dienstleister der österreichischen Bundesverwaltung. (pi)


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*