Neues elektronisches Geld soll Barzahlungen und Kartengebühren reduzieren. [...]
Ein Bankenkonsortium unter Führung der Mizuho Financial Group und Japan Post Bank will mit der „J Coin“ eine neue digitale Währung einführen. Dafür hat sich die Gruppe die Unterstützung der japanischen Zentralbank und von Regulatoren gesichert. Die an den Yen gebundene Währung soll einerseits die Bargeldabhängigkeit der Japaner senken, andererseits Kartengebühren sparen. Der Start soll noch vor dem Beginn der Olympischen Spiele 2020 in Tokio erfolgen.
Einfach bargeldlos
„Ich denke, dieses elektronische Geld hat Karten einiges voraus, denn bei der Nutzung einer Karte zahlen die Shops eine gewisse Gebühr“, meint Yasuhiro Sato, Präsident und CEO der Mizuho Financial Group, gegenüber der „Financial Times“. Denn die J Coin soll für den Handel gebührenfrei sein. Die Banken profitieren stattdessen davon, dass sie mehr Daten über das Kaufverhalten der Nutzer sammeln. Geplant ist, dass User einfach per Smartphone-App QR-Codes in Geschäften scannen, um das digitale Geld zu nutzen.
Zudem soll die J Coin helfen, Japaner vom Bargeld zu entwöhnen. Denn derzeit erfolgen in Japan nach Wert 70 Prozent aller Transaktionen mit Bargeld. Das ist mehr als doppelt so viel wie der Schnitt in entwickelten Ländern (30 Prozent). Im Gegensatz zu wild fluktuierenden Kryptowährungen wie dem Bitcoin, bietet die J Coin dazu auch Wertsicherheit, sie wird eins zu eins an den Yen gebunden.
Gemeinsam stärker
Die J Coin soll auch als Gegenmodell zum mobilen Bezahldienst des chinesischen Handelsriesen Alibaba dienen, der vor kurzem in Japan gestartet ist. Noch stärker wäre die J Coin dabei, wenn Japans Bankensektor an einem Strang ziehen würde. Daher gab es bereits Gespräche des J-Coin-Konsortiums mit der Mitsubishi UFJ Financial Group über einen möglichen Beitritt. Denn bislang arbeitet diese an einer eigenen, auf der Blockchain-Technologie basierenden digitalen Währung, der MUFG Coin. Interne Tests dazu sind bereits gestartet.
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