Um die Sicherheit von Computerprogrammen und Hardware zu erhöhen, braucht es mathematische Analysemethoden. Dank eines Forscherteams um Krishnendu Chatterjee in einem vom Wissenschaftsfonds FWF finanzierten Projekt sollen diese Methoden in Zukunft deutlich schneller sein. [...]
Bei komplexen Programmen ist es tatsächlich schwierig, jede kleine Eventualität zu berücksichtigen. Zwar gibt es Computermethoden für Software-Tests, jedoch wuchs die Komplexität der Programme in den vergangenen Jahren stetig, während die Leistungsfähigkeit der Testmethoden hinterherhinkte, insbesondere was ihre Geschwindigkeit angeht – ein guter Anlass, hier in Grundlagenforschung zu investieren. Der Computerwissenschafter Krishnendu Chatterjee beschäftigte sich in einem vom Wissenschaftsfonds FWF finanzierten und kürzlich abgeschlossenen Projekt mit der Analyse von Computersystemen mittels mathematischer Methoden. Damit, so die Hoffnung, sollten grundlegende Verbesserungen in dem Sektor möglich sein.
Computersysteme lassen sich mathematisch als Graphen darstellen: Ein Knoten steht für einen bestimmten Zustand, in dem sich das System befindet, eine Kante steht für einen Übergang zwischen zwei Zuständen. Zum Beispiel befindet sich ein Computer, der gerade diesen Artikel anzeigt, in einem definierten Zustand, der als Knoten dargestellt wird. Beim Klicken auf einen Link wechselt das System in einen neuen Zustand, dieser Wechsel wird als Kante dargestellt.
Dieser Rahmen ist besonders geeignet für die Prüfung von Computersystemen. Chatterjee interessierte sich dafür, wie schnell diese Algorithmen zur Überprüfung (der Fachausdruck lautet „Verifikation“) von Computersystemen funktionieren. „Computersysteme werden immer komplexer“, sagt Chatterjee. „In manchen Bereichen steckte die Entwicklung in der Verifikation seit den Neunzigern fest. Ein neuer Aspekt dieses Projekts war, aktuelle Zugänge aus der Graphentheorie zu verwenden, um die Algorithmen zu verbessern. Das war eine völlig neue Richtung.“ Chatterjee hebt die Zusammenarbeit mit seiner Projektpartnerin Monika Henzinger von der Universität Wien hervor, die Expertin für Graphentheorie ist. „Für mich war das ein intensiver Lernprozess. Es war sehr interessant zu sehen, wie die Methoden der Graphen-Algorithmen adaptiert und erweitert werden müssen, um wirklich bessere Algorithmen für die Probleme zu bekommen, die wir untersucht haben.“
Für viele Anwendungen ist die Beantwortung der Frage zentral, welche Ereignisse in so einem Modell mit absoluter Sicherheit eintreten. „Der bisher effizienteste Algorithmus dafür war aus 1995 und hatte quadratische Komplexität“, sagt Chatterjee. Damit ist gemeint, dass die Laufzeit des Algorithmus mit der Größe des untersuchten Systems quadratisch steigt – ein doppelt so großes System braucht also die vierfache Laufzeit. „In unserem Projekt konnten wir diese Grenze mit Graph-algorithmischen Techniken überwinden.“
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