Nach einer Studie des deutschen Digitalverbandes Bitkom verwendet federdritte Internetnutzer in Deutschland (37 Prozent) ein- und dasselbe Passwort für mehrere Online-Zugänge. In Österreich ist die Situation vermutlich ähnlich. [...]
Dass Passwörter wie „1234567890“ oder auch „0987654321“ nicht der Weisheit letzter Schluss sind, beginnt sich ja mittlerweile herumzusprechen. Doch auch die Verwendung nur eines, durchaus gefinkelteren Passwortes für mehrere Dienste ist ein großes Sicherheitsrisiko. „Die Versuchung ist groß, ein Passwort für mehrere Dienste zu benutzen. Kaum jemand kann und will sich unzählige Passwörter merken“, kennt Marc Fliehe, Bereichsleiter für Information Security beim Bitkom, die Problematik. „Nachlässigkeiten bei der Passwortwahl sind aber gefährlich, denn damit macht man kriminellen Hackern die Arbeit sehr einfach.“ Andererseits gaben bei derselben Studie mehr als die Hälfte (58 Prozent) der Befragten gibt an, für jedes Online-Konto ein gesondertes Passwort zu nutzen.
Laut Umfrage nutzt knapp die Hälfte der Befragten (47 Prozent) für private Zwecke zwischen einem und zehn verschiedenen Online-Diensten, die einen Login mit Benutzernamen und Passwort erfordern. Ein gutes Drittel (37 Prozent) verwendet 11 bis 20 Dienste. 5 Prozent sind Vielnutzer mit mehr als 20 privaten Online-Diensten. 5 Prozent der Internetnutzer sagen, dass sie keinen Online-Dienst verwenden, bei dem man sich anmelden muss.
Was also tun?
Um bei der Vielzahl an Zugängen der Passwort-Flut Herr zu werden, können Passwort-Manager helfen. Diese speichern alle Kennwörter in einer verschlüsselten Datei. Nutzer müssen sich nur noch ein Master-Passwort merken. Einmal eingegeben, erlangt man Zugang zu allen gespeicherten Kennwörtern. Einige Programme bieten sogar die Möglichkeit, nicht nur Passwörter, sondern auch die dazugehörigen Benutzernamen zu speichern. Beim Erstellen neuer Passwörter gilt: Je komplexer das Passwort, desto größer der Schutz. „Clevere Eselsbrücken können dabei helfen, komplexe Passwörter mit Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen zu generieren. Ich kann zum Beispiel die Anfangsbuchstaben ausgedachter Sätze aneinanderreihen“, so Fliehe.
Andererseits scheint der Passwortschutz mit einem memorierten Kennwort ein Ablaufdatum zu besitzen. Einen besseren Schutz bietet Zwei-Wege-Authentifikation wie sie ja beim Online-Banking, aber auch von Google und anderen schon angewandt wird. Auch biometrische Methoden , wie ein Fingerabdruck werden längst eingesetzt.
Trotz allem ist der Passwortschutz nach wie vor weit verbreitet. Eine an Endanwender gerichtete Zusammenstellung von Tipps und Informationen rund um das Thema Sicherheit im Internet bietet der Bitkom unter hier.
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