Jeder fünfte Heim-PC ist Zielscheibe für Cyberkriminelle

Laut Avast Global PC Risk Report besteht für Anwender von Windows 7, 8 und 10 besteht eine Chance von 20 Prozent, Opfer eines Cyberangriffs zu werden. [...]

Cyberkriminelle nutzen die Aktivitäten von Privatanwendern gezielt aus und spekulieren darauf, dass deren Sicherheitsbewusstsein für Aktivitäten im Internet gering ausgeprägt ist. (c) Fotolia
Cyberkriminelle nutzen die Aktivitäten von Privatanwendern gezielt aus und spekulieren darauf, dass deren Sicherheitsbewusstsein für Aktivitäten im Internet gering ausgeprägt ist. (c) Fotolia

Avast deckt in seinem Avast Global PC Risk Report das Gefahrenpotenzial für Privatcomputer auf. Das Ergebnis der weltweiten Analyse: Für Anwender von Windows 7, 8 und 10 besteht eine Chance von 20 Prozent, Opfer eines Cyberangriffs zu werden. Die Sicherheitsexperten untersuchten zunächst das Risiko, das private User generell durch unzureichend geschützte PCs eingehen. Darüber hinaus bestimmten sie die Risikorate, die von komplexen, hochentwickelten Bedrohungen (Advanced Threats) ausgeht, welche gängige Schutztechnologien in Sicherheitssoftware wie URL-Filterung, Mail-Scanning, Signaturen, Heuristiken und Emulatoren zu umgehen versuchen.

PCs in Österreich überdurchschnittlich gut geschützt

Deutschland schneidet in dem Report, der sich über 158 Länder erstreckt und den Zeitraum eines Monats abdeckt, relativ gut ab: Cyberkriminelle greifen hierzulande lediglich rund 15 Prozent der Heimcomputer an. Allerdings ist die Zahl der Heimcomputer, die jährlich Gefahr laufen, Opfer eines Angriffs zu werden, höher, da jeden Monat andere Computer zum Angriffsziel werden können. 3,8 Prozent sind potenzielle Opfer für Advanced Threats, bei denen es die Angreifer darauf anlegen, möglichst lange unentdeckt und handlungsfähig zu bleiben, um über einen längeren Zeitraum sensible Informationen auszuspähen.

Damit landet die Bundesrepublik auf Platz 12 im Ranking der sichersten Länder für Heim-PCs, allerdings hinter Österreich (Platz 4) und der Schweiz (Platz 6). Angeführt wird die Liste von Finnland vor den Niederlanden und den USA. Die größte Gefahr für private PCs besteht in Afghanistan, Iran und China. Generell sind jedoch Heim-PCs aber wesentlich schlechter geschützt als solche, die in eine Unternehmens-Infrastruktur eingebunden sind. Zum Vergleich: 11 Prozent der Firmen-PCs in Deutschland sind gefährdet, drei Prozent sind unzureichend gegen Advanced Threats gesichert.

Welche Betriebssysteme besonders gefährdet sind

Für Privatanwender der Betriebssysteme Windows 7, 8 und 10 weltweit besteht ein Risiko von rund 20 Prozent, Opfer eines Angriffs zu werden. Rund 40 Prozent davon nutzen Windows 10 und bilden damit die größtmögliche Zielgruppe für Cyberkriminelle: Die Gefahr, einem Advanced Threat zum Opfer zu fallen, ist hier mit 6,4 Prozent am größten. Die sicherste Windows-Version ist laut dem Report Windows Vista. Die Vermutung liegt nahe, dass die geringe globalen Nutzung von Windows Vista von nur etwa 2 Prozent dieses Betriebssystem zu einem unattraktiven Ziel für Cyberkriminelle macht. Heimanwender von Windows Vista haben Risikoquoten von unter zehn Prozent für alle Bedrohungen und 1,6 Prozent für Advanced Threats.

„Cyberkriminelle nutzen die Aktivitäten von Privatanwendern gezielt aus und spekulieren darauf, dass deren Sicherheitsbewusstsein für Aktivitäten im Internet gering ausgeprägt ist“, sagt Luis Corrons, Security Evangelist bei Avast. „Umgekehrt verfügen Unternehmen in der Regel über restriktive Browsing-Richtlinien und ganze IT-Teams, die sich der Sicherheit von Netzwerken widmen. Zu Hause setzen sich Anwender mit ihren Online-Aktivitäten – ohne es zu merken – oft großen Gefahren aus, ohne ihre PCs ausreichend zu schützen.“

Methodik des Reports

Der Avast 2019 Risikobericht wurde auf Basis der Avast Threat Detection Database erstellt und umfasst 158 Länder. Die Statistiken wurden zwischen dem 11. August und 9. September 2018 erhoben und basieren auf Durchschnittswerten für zwei Arten von Bedrohungen: Gesamtbedrohungen und Advanced Threats. Zu den Gesamtbedrohungen gehören sowohl einfache als auch komplexe Angriffsarten. Als einfache Bedrohungen ist Malware definiert, die keine fortgeschrittenen Packer, Anti-Emulationsfunktionen und andere Arten von Selbstschutz enthält. Advanced Threats sind komplexe Bedrohungen, die oft unbekannt sind und beispielsweise benutzerdefinierte Packer und Hardcore-Anti-Emulationsfunktionen integriert haben, um gängige Schutztechnologien zu umgehen können.


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