Jeder zehnte Sicherheitsvorfall in Unternehmen ist schwerwiegend

Einer von zehn (9 Prozent) verhinderten Cybersicherheitsvorfällen auf Unternehmen hätte massive Störungen verursacht oder unerlaubten Zugriff auf die IT-Systeme der betroffenen Firmen zur Folge gehabt, wie eine aktuelle Kaspersky-Analyse zeigt [...]

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Cyberattacken werden zunehmend komplexer, indem sie Verschleierungstaktiken nutzen, um der Entdeckung durch Sicherheitslösungen zu entgehen. (c) Pixabay

Die Mehrheit der Vorfälle (72 Prozent) stufen die IT-Sicherheitsspezialisten von Kaspersky als mittelschwer ein. Wären diese nicht entdeckt und gestoppt worden, hätten sie das Leistungsvermögen der Unternehmen schwer geschädigt, in Einzelfällen wäre auch Datenmissbrauch möglich gewesen. Gefundene Artefakte von Red-Teaming-Übungen und Penetrationstests zeigen jedoch, dass Unternehmen anfangen, sich um eine umfassende Cyberabwehr zu bemühen.

Cyberattacken werden zunehmend komplexer, indem sie Verschleierungstaktiken nutzen, um der Entdeckung durch Sicherheitslösungen zu entgehen. Um diesen Bedrohungen entgegentreten zu können, benötigen Unternehmen erfahrene IT-Sicherheitsexperten, die verdächtige Aktivitäten aktiv erkennen, bevor schwere Schäden verursacht werden. 

Unternehmen aus dem öffentlichen Sektor am stärksten betroffen

Die aktuelle Managed Detection and Response (MDR)-Studie von Kaspersky zeigt nun in einer Analyse von Metadaten, die MDR-Kunden von Kaspersky freiwillig bereitgestellt haben, wie verbreitet die verhinderten Sicherheitsvorfälle sind und welche Gefahr von ihnen ausgeht. Demnach waren fast alle Industriezweige, mit Ausnahme der Massenmedien und des Transportwesens, im Analysezeitraum mit schwerwiegenden Vorfällen konfrontiert. Am stärksten betroffen waren Organisationen im öffentlichen Sektor (41 Prozent aller schwerwiegenden Bedrohungen), gefolgt von IT-Firmen (15 Prozent) und Unternehmen aus der Finanzbranche (13 Prozent).

Fast ein Drittel (30 Prozent) aller kritischen Vorfälle ging auf zielgerichtete, von Menschen gesteuerte Angriffe zurück. Nahezu ein Viertel (23 Prozent) der schwerwiegenden Zwischenfälle klassifizierten die Kaspersky-Experten als bedrohliche Malware-Ausbrüche, darunter auch Ransomware-Angriffe. In 9 Prozent der Fälle verschafften sich Cyberkriminelle mit Social-Engineering-Methoden Zugang zur IT-Infrastruktur der Unternehmen.

Europäische Unternehmen mit mehr schwerwiegenden Vorfällen konfrontiert

Im internationalen Vergleich waren europäische Unternehmen etwas mehr von schwerwiegenden Vorfällen betroffen. In 12 Prozent der Fälle führten diese (international: 9 Prozent) bei europäischen Organisationen zu größeren Störungen oder unbefugtem Zugriff. Hierbei wurden zielgerichtete Angriffe oder unbekannte Bedrohungen identifiziert, die weitere Untersuchungen mittels digitaler Forensik erforderten. Nahezu zwei Drittel (63 Prozent) der Kompromittierungen waren von mittlerer Schwere. Ein Viertel (25 Prozent) der Attacken konnten als gering eingestuft werden. 

Die meisten schwerwiegenden Vorfälle waren in den Bereichen Healthcare (24 Prozent) und IT (24 Prozent) zu verzeichnen, gefolgt von Industrie (16 Prozent), dem Transportwesen (16 Prozent) und dem Einzelhandel (13 Prozent). 

Unternehmen bewerten ihre Verteidigungsfähigkeiten

Laut den Kaspersky-Experten wurden aktuelle Advanced-Persistent-Threat (APT)-Bedrohungen typischerweise zusammen mit Artefakten ähnlicher, bekannter Angriffe entdeckt. Daraus lässt sich schließen, dass Organisationen oft wiederholt attackiert werden, wenn sie sich gegen eine komplexe Bedrohung zur Wehr setzen. Gleichzeitig entdeckten die Experten von Kaspersky in den von APTs betroffenen Unternehmen auch immer wieder Anzeichen für Sicherheitssimulationen, die feindliches Verhalten imitieren, wie zum Beispiel Red Teaming. Teilweise hatten die von APTs bedrohten Organisationen tatsächlich ihre komplette IT-Sicherheitsarchitektur durch hochentwickelte Angriffssimulationen auf Herz und Nieren prüfen lassen.

„Unsere Analyse zeigt, dass zielgerichtete Angriffe recht häufig sind – mehr als ein Viertel der Unternehmen war damit bereits konfrontiert“, erklärt Christian Milde, Geschäftsführer Central Europe bei Kaspersky. „Die gute Nachricht ist, dass Unternehmen, die mit solchen Vorfällen eher konfrontiert werden, dieses Risiko kennen und darauf vorbereitet sind. Diese Organisationen setzen Dienste ein, die ihnen dabei helfen, ihre Verteidigungsfähigkeiten zu bewerten, beispielsweise durch Red Teaming. Außerdem suchen sie Hilfe bei Experten, mit spezifischem APT-Fachwissen.“

Kaspersky-Empfehlungen zum Schutz gegen komplexe Angriffe

  • Spezialisierte Lösungen helfen beim Schutz gegen hochentwickelte Bedrohungen. Kaspersky Managed Detection and Response [2] hilft, Cyberangriffe so früh wie möglich zu erkennen und zu blockieren, bevor Cyberkriminelle Schäden anrichten können.
  • Unternehmen sollten Lösungen kombinieren, um gegen unterschiedliche Gefahren gewappnet zu sein. Das Kaspersky Optimum Framework [3] enthält alle notwendigen Tools, um Bedrohungen, die auf die Umgehung des Endpoint-Schutzes ausgelegt sind, zu erkennen, zu analysieren und abzuwehren und wird durch EDR und MDR verstärkt.
  • Eine Bedrohungsbewertung ist eine effektive Möglichkeit, um vorhandene Erkennungs- und Präventionssysteme auf ausreichende Schutzwirkung zu überprüfen. Durch Kaspersky Targeted Attack Discovery [4] lassen sich vergangene wie auch noch andauernde Angriffe erkennen und effektive Maßnahmen einleiten.
  • Die Schulung der Mitarbeiter ist von entscheidender Bedeutung für Cybersicherheit, denn menschliches Versagen aufgrund mangelnder Kenntnisse und mangelnden Bewusstseins sind die Hauptursachen für Cyber-Vorfälle. Kaspersky bietet kurze, intensive Schulungen für Mitarbeiter aller Positionen, vom Empfangspersonal bis hin zu IT/OT-Sicherheitsexperten, ICS-Betreibern und Ingenieuren. [5]
  • Pentesting: Das Kaspersky ICS CERT [6] bietet Überprüfungen der Netzinfrastruktur auf Penetration in der ICS-Umgebung an. Solche Tests sind ein wirksames Mittel zur Überprüfung des Schutzes der Netzinfrastruktur vor Cyberangriffen. 
  • Das Security Operations Center (SOC) sollte stets Zugang zu den aktuellsten branchenspezifischen Bedrohungsinformationen, wie beispielsweise Kaspersky Threat Intelligence [7] haben. In seinem Bericht „The Forrester Wave™: External Threat Intelligence Services Q1, 2021‟ [8] stuft Forrester Kaspersky als einen der ersten zwei Anbieter von externen Threat Intelligence-Services ein und verlieh dem Unternehmen den Status eines „Leader‟.

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