John McAfee will Attentäter-iPhone knacken

John McAfee, das Enfant Terrible der IT-Branche, will für das FBI das verschlüsselte iPhone des San Bernadino-Attentäters knacken. Um damit den Untergang der USA zu verhindern. [...]

Er ist wieder da: John McAfee, die Skandal- und Ulk-Nudel der IT-Branche. Bekanntlich zanken sich die US-Bundespolizei FBI und Apple um das iPhone 5C eines der Attentäter von San Bernadino. Das FBI will, dass Apple beim Knacken des iPhones hilft. Apple weigert sich jedoch.

John McAfee, Gründer des nach ihm benannten Sicherheits-Unternehmens, das längst von Intel aufgekauft wurde, bietet nun dem FBI seine Hilfe an. In einem offenen Brief, den Business Insider veröffentlichte, bietet er an, zusammen mit seinem Team das gesperrte iPhone des Attentäters zu entschlüsseln. Kostenlos, das FBI müsse ihm nichts dafür bezahlen.

McAfee will dadurch verhindern, dass Backdoors von den Smartphone-Herstellern eingebaut werden müssen, mit denen sich die Sicherheitsbehörden Zugang verschaffen können. Letztendlich geht es McAfee also darum den Datenschutz zu stärken und die Sicherheit der Smartphone-Besitzer zu bewahren.

Wörtlich schreibt McAfee: „Hier ist also mein Angebot an das FBI. Ich werde kostenlos die Informationen auf dem San-Bernardino-iPhone entschlüsseln. Mit meinem Team. Wir werden vor allem Social Engineering verwenden und es wird drei Wochen dauern. Wenn ihr (gemeint ist das FBI, Anm. der Redaktion) mein Angebot akzeptiert, dann müsst ihr von Apple nicht den Einbau eines Backdoors in sein Produkt verlangen. Denn das wäre der Anfang vom Ende Amerikas.“

John McAfee schrieb zuletzt Schlagzeilen wegen seiner Bewerbung für das Amt das US-Präsidenten. Wobei diese angesichts der Entwicklung der letzten Monate und eines Kandidaten namens Donald Trump gar nicht mal mehr so abwegig erscheint.

John McAfee ist der Gründer des gleichnamigen Herstellers von Sicherheitssoftware. Das Unternehmen wurde 2011 von Intel übernommen. Besonders viel hielt McAfee aber anscheinend nicht von seiner eigenen Software, wie er kommentierte: „Ich bin Intel ewig dankbar, dass sie mich von dieser schrecklichen Verbindung mit der schlechtesten Software des Planeten befreien. Das sind nicht meine Worte, sondern die Worte von Millionen zorniger Nutzer.“

John McAfee hat seit seinem Ausscheiden aus dem Unternehmen McAfee einen recht exzentrischen Lebenswandel geführt. Er warf aus Angst vor Spionage alle Smartphones weg, flüchte aus dem mittelamerikanischen Land Belize, weil sein Nachbar tot aufgefunden wurde, verbuddelte sich auf der Flucht im Sand und gab sich als betrunkener Deutscher aus. Außerdem steckte er sich einen Tampon in die Nase.

* Hans-Christian Dirscherl ist Redakteur der PC-Welt.


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