Am Forschungszentrum Jülich wurde heute Europas schnellster Supercomputer "Juqueen" offiziell eingeweiht. [...]
Juqueen kommt auf eine maximale Rechenleistung von 5,9 Petaflops, also rund 6 Billiarden Rechenoperationen pro Sekunde. Zugleich ist er einer der weltweit energieeffizientesten Superrechner. Das BlueGene/Q-System vom Hersteller IBM eröffnet Forschern insbesondere in den Neurowissenschaften neue Möglichkeiten für aufwendige Simulationen.
Der Parlamentarische Staatssekretär im BMBF, Thomas Rachel, kommentiert: „Wie wichtig so ein Rechner für die Forschung in Europa ist, zeigt die Beteiligung am EU-Flagship-Projekt Human Brain Project. Alles das belegt: Im Bereich Supercomputing steht Deutschland und insbesondere auch Jülich im europäischen Vergleich hervorragend da.“
Finanziert wurde Juqueen durch die Helmholtz-Gemeinschaft und – zu gleichen Teilen aus Bundes- und Landesmitteln – durch das Gauss Centre für Supercomputing (GCS). Damit sind alle drei GCS-Standorte, dem dem FZ Jülich das Stuttgarter Hochleistungsrechenzentrum und das Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) in Garching mit „Petascale“-Systemen ausgestattet und bilden die mit Abstand größte und leistungsfähigste Plattform für computergestützte Wissenschaften und Industrieforschung in Europa.
Juqueen wurde bis Anfang 2013 schrittweise auf 28 Racks ausgebaut und ist der erste Supercomputer Europas mit einer Rechenleistung von über 5 Petaflops; mit rund zwei Gigaflops pro Watt ist er gleichzeitig eines der effizientesten Systeme. Juqueen belegt sowohl in der aktuellen Top500-Liste als auch der ergänzenden Green500 den fünften Platz.
Das System eignet sich insbesondere für Programme, die parallel auf einer sehr großen Anzahl von Rechenkernen laufen können. Juqueen verfügt insgesamt über 458.752 davon. Auf dem Numbercruncher liefen bereits umfangreiche Berechnungen zu Phasenübergängen in Datenspeicher-Materialien. Jülicher Hirnforscher nutzen das neue System, um darauf die Aktivität in Hirnstrukturen zu simulieren. Darüber hinaus setzen Elementarteilchenphysiker den Jülicher Spitzenrechner ein, um damit Vorhersagen für das Standardmodell der Physik zu treffen und dieses durch den Vergleich mit Experimenten im Large Hadron Collider am CERN auf die Probe zu stellen.
*Thomas Cloer ist Redakteur unserer Schwesternzeitschrift Computerwoche.
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