JWW begrüßt Digitalisierungsvorhaben, verlangt aber mehr Weitblick

Die koalitionsverhandelnden Parteien ÖVP und FPÖ haben ihr Digitalkonzept präsentiert, darunter ein digitales Bürger- und Unternehmerkonto. Die Junge Wirtschaft Wien begrüßt die darin vorgestellten Punkte. Um Österreich aber in Sachen Digitalisierung voranzubringen, seien diese Maßnahmen zu wenig. [...]

„Für echten Fortschritt braucht es größere Anstregungen. Vor allem in dieser bedeutenden Phase, in der die Weichen für die nächsten Jahre neu gestellt werden, würden wir uns mehr Mut und Weitblick von den Entscheidungsträgern wünschen“, so Jürgen Tarbauer, Vorsitzender der Jungen Wirtschaft Wien. Ein Vorschlag der JWW wäre die Ausdehung des digitalen Bürgerkontos auf die gesamte Kommunikation.
Ein digitales Bürger- und Unternehmerkonto, um Amtswege online erledigen zu können, die Forcierung des Angebots von digitalen Lehrberufen und der Ausbau von Breitband und 5G – viele der präsentierten Punkte im Digitalkonzept der koalitionsverhandelnden Parteien werden von der Jungen Wirtschaft Wien, der Interessenvertretung der Wiener JungunternehmerInnen, äußerst positiv aufgenommen. „Mit diesen Maßnahmen wird endlich auf die Anliegen der Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer eingegangen. Viele Punkte decken sich mit unseren Forderungen“, so Tarbauer und ergänzt: „Der große Wurf ist es allerdings nicht. Um Österreich ins digitale Spitzenfeld zu führen, brauche es größere und vor allem mutigere Schritte.“
Ein digitales Postfach für jeden Bürger
So ist die Ankündigung, ein digitales Bürger- und Unternehmerkonto einzurichten, um Amtswege online zu erledigen, äußerst positiv. „Alles, was die Bürokratie senkt, ist natürlich ein Fortschritt. Aber man sollte hier größer denken und mit dem digitalen Bürgerkonto die gesamte Kommunikation ermöglichen“, so Tarbauer. Die Junge Wirtschaft Wien schlägt schon länger die Einrichtung eines digitalen Postfaches für jeden Bürger vor, über das einfach und sicher mit Behörden, aber auch Unternehmen und anderen BürgerInnen kommuniziert werden kann.
„Kommunikaiton ist ein zentrales Element aller Abläufe. Wenn man Digitalisierung ernst nimmt, muss auch die Kommunikation digital erfolgen können. Die Vorteile für die BürgerInnen und Unternehmen ergeben sich aus einer Vielzahl von Anwendungsszenarien“, erklärt Vincenz Leichtfried, Vorstandsmitglied und Digitalisierungsbeauftragter in der JWW, der auch federführend bei der Ausarbeitung der Forderung nach dem digitalen Postfach war.
Auch die anderen Punkte lassen noch vieles offen. „Das Bekenntnis zum Ausbau der Breitband-Infrastruktur ist zwar schön, aber ohnehin zwingend erforderlich, um nicht wirtschaftlich und technologisch unter die Räder zu kommen. Wichtig sind nun konkrete Maßnahmen,“ so Tarbauer weiter. Und auch in Bezug auf die digitalen Lehrberufe erwartet sich der JWW-Vorsitzende bald konkretere Eckpunkte. Vor allem in IT-Bereich gibt es einen großen Fachkräfte-Mangel. Der Ausbau von digitalen Lehrberufen, aber auch aller anderen Aus- und Weiterbildungen in diesem Bereich seien dringend nötige Schritte. „Der bisherige Weg, die die beiden Parteien gehen, ist sehr begrüßenswert und lässt auf eine positive Veränderung hoffen. Mit etwas mehr Mut und Weitblick könnte hier durchaus etwas Großes herauskommen.“

Mehr Artikel

News

Produktionsplanung 2026: Worauf es ankommt

Resilienz gilt als das neue Patentrezept, um aktuelle und kommende Krisen nicht nur zu meistern, sondern sogar gestärkt daraus hervorzugehen. Doch Investitionen in die Krisenprävention können zu Lasten der Effizienz gehen. Ein Dilemma, das sich in den Griff bekommen lässt. […]

Maximilian Schirmer (rechts) übergibt zu Jahresende die Geschäftsführung von tarife.at an Michael Kreil. (c) tarife.at
News

tarife.at ab 2026 mit neuer Geschäftsführung

Beim österreichischen Vergleichsportal tarife.at kommt es mit Jahresbeginn zu einem planmäßigen Führungswechsel. Michael Kreil übernimmt mit 1. Jänner 2026 die Geschäftsführung. Maximilian Schirmer, der das Unternehmen gegründet hat, scheidet per 14. April 2026 aus der Gesellschaft aus. […]

News

Warum Unternehmen ihren Technologie-Stack und ihre Datenarchitektur überdenken sollten

Seit Jahren sehen sich Unternehmen mit einem grundlegenden Datenproblem konfrontiert: Systeme, die alltägliche Anwendungen ausführen (OLTP), und Analysesysteme, die Erkenntnisse liefern (OLAP). Diese Trennung entstand aufgrund traditioneller Beschränkungen der Infrastruktur, prägte aber auch die Arbeitsweise von Unternehmen.  Sie führte zu doppelt gepflegten Daten, isolierten Teams und langsameren Entscheidungsprozessen. […]

News

Windows 11 im Außendienst: Plattform für stabile Prozesse

Das Betriebssystem Windows 11 bildet im technischen Außendienst die zentrale Arbeitsumgebung für Service, Wartung und Inspektionen. Es verbindet robuste Geräte, klare Abläufe und schnelle Entscheidungswege mit einer einheitlichen Basis für Anwendungen. Sicherheitsfunktionen, Updates und Unternehmensrichtlinien greifen konsistent und schaffen eine vertrauenswürdige Plattform, auf der sowohl Management als auch Nutzer im Feld arbeiten können. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*