Der Stellenabbau bei Siemens fordert seinen Tribut – 7.400 Mitarbeiter sollen gehen, mehr als 3.000 davon in Deutschland. [...]
Wie Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf Insider des Konzerns berichtet, ist der Schritt Bestandteil der Umbaupläne. CEO Joe Kaeser hatte bei seinem Amtsantritt zwei Organisationsebenen abgeschafft. In der Sektororganisation sowie in den Regionalverwaltungen arbeiteten früher knapp 12.000 Beschäftigte.
Kaeser will Siemens auf lange Sicht flexibler und nicht zuletzt profitabler machen. Mitarbeiter und Arbeitnehmervertreter haben sich im Wissen darum bereits seit Längerem auf spürbare Einschnitte gefasst gemacht. Zuletzt arbeiteten weltweit rund 343.000 Menschen für Siemens, davon rund 115.000 in Deutschland. „Einen großen Tanker in die richtige Richtung zu bringen, ist ja schon ein Anfang“, erklärte Kaeser bei der Präsentation des ersten Quartals.
Dass ein Umbau überfällig ist, wird mit Blick auf das erste Quartal des Geschäftsjahres 2014/15 deutlich. Der Gewinn rutschte um ein Viertel auf 1,1 Mrd. Euro ab. Das Management hatte dies unter anderem mit den niedrigen Zinsen und dem schwachen Euro begründet. Der Siemens-Umsatz stieg im abgelaufenen Quartal um drei Prozent auf 17,4 Mrd. Euro, während der zukunftsgerichtete Auftragseingang um 13 Prozent auf rund 18 Mrd. Euro einbrach.
Der Kauf von Dresser-Rand für acht Mrd. Dollar (6,9 Mrd. Euro) bereitet Siemens wegen des schwachen Ölpreises Probleme. „Wir rechnen damit, dass die Ölindustrie kurzfristig deutlich weniger investieren wird und sich einige Projekte verzögern“, so Kaeser. Der Gewinn des umsatzstärksten Bereiches, der Kraftwerks- und Gassparte, ist um 40 Prozent eingebrochen. 1.200 Jobs sollen hier wegfallen. (pte)
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