Neue Studie zeigt ethische Bedenken und vor allem massiven Widerstand von Angestellten. [...]
Kanadische Unternehmen liegen bei der Einführung Künstlicher Intelligenz (KI) in Produktions- uns Entwicklungsroutinen deutlich zurück. Sie sind in dieser Hinsicht zudem mit dem größten Widerstand von Mitarbeitern aufgrund von Bedenken hinsichtlich der Arbeitsplatzsicherheit konfrontiert. Das zeigt eine globale Studie von Forbes Insights.
Nationale Besonderheit
Kanada liegt von zehn untersuchten Ländern an letzter Stelle. Nur 31 Prozent der kanadischen Anwender von KI-Systemen berichten in der Erhebung über eine erfolgreiche Einführung dieser Technologie, verglichen mit etwa 59 Prozent in Indien und 58 Prozent in Deutschland. „Ein oft erprobter Ansatz von ‚Ethics Frst‘, klassische kanadische Vorsicht auf dem Markt sowie der Faktor Demut unter Führungskräften könnte die niedrigen Zahlen erklären“, so Jodie Wallis vom Unternehmen Canada for Accenture.
Die globale Untersuchung wurde im Juli 2018 durchgeführt. Führungskräfte von 305 Unternehmen, von denen der Großteil mehr als 5.000 Mitarbeiter beschäftigt, wurden interviewt. Laut der Forbes-Studie haben fast drei Viertel der kanadischen Unternehmen auch KI-Ethikkommissionen. Dies ist gleichzeitig der höchste Anteil in allen befragten Ländern. „In vielen Ländern sind Unternehmen für den Einsatz von KI bereit, ohne sich Gedanken darüber zu machen, wie sie mit Ethik umgehen“, so Wallis. „Kanadische Organisationen neigen dazu, das Gegenteil zu tun.“
Konservatismus vorherrschend
Analytiker Steve Holder von SAS Canada ordnet die auffallend niedrigen Erfolgszahlen der Umfrage „den kanadischen Konservatismus“ zu. „Wir möchten sicherstellen, dass wir die richtige Technologie und die richtigen Anwendungsfälle kennen, um KI-Systeme in unseren Unternehmen erfolgreich zu etablieren, statt sie einfach zu übernehmen“, so Holder abschließend. Zu den ethischen Fragen gehörten vor allem Konsenz, Transparenz, Voreingenommenheit und Auswirkungen auf das Arbeitsleben.
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