Immer öfter setzen Geschäfte und Restaurants Tablets ein. Während in den USA iPads und Co. schon fix in den Verkaufsprozess integriert sind und vielfach das ganze Kassensystem ersetzen, dienen sie in Österreich oft nur als reine Informationsquelle für den Kunden oder bieten eine Möglichkeit zum Internetsurfen. [...]
Jetzt springt auch der Fast-Food-Gigant McDonald’s auf den Zug auf. 15 heimische Filialen werden mit iPads bestückt. Gäste können die Geräte (kostenlos) zum Surfen oder Spielen nutzen – und McDonald’s kann Werbung darauf schalten. Betreut wird das ganze von der Wiener Firma Kapsch BusinessCom, die sich in Österreich als einziges Unternehmen Apple Authorized System Integrator nennen darf. Das ist die höchste Apple-Zertifizierung, die dazu berechtigt, Produkte in Business-Umgebungen zu integrieren.
Bei McDonald’s „haben wir eine ‚wartungsfreie‘ Lösung geschaffen“, sagte Bernhard Bruckner, Portfolio Manager von Kapsch, am Montag zur APA. Über eine zentrale Steuereinheit können die Geräte auf Knopfdruck zurückgesetzt werden. Einmal am Tag passiert das automatisch. Tauchen dazwischen Probleme auf, können entweder die McDonald’s-Mitarbeiter den Reset-Knopf drücken oder sich an Kapsch wenden.
Der erste Pilotversuch ging in der McDonald’s-Filiale im neuen Einkaufszentrum „The Mall“ in Wien-Mitte über die Bühne. In den nächsten Wochen kommen 15 weitere Restaurants in ganz Österreich dazu. Kapsch hofft, bald weitere Firmen aus dem Handel oder der Hotellerie mit ähnlichen iPad-Lösungen servicieren zu können. „Im After-Sales-Bereich steckt noch sehr viel Potenzial drin“, sagte Bruckner. Hierzulande seien Tablets noch wenig in den Geschäftsprozess integriert. Der Trend aus Amerika beginne aber schön langsam überzuschwappen. Bisweilen stehen die iPads in österreichischen Geschäften und Restaurants eher nur zur Unterhaltung herum.
Der US-Computerkonzern Apple setzt seit ein paar Jahren auch auf den Business-to-Business-Bereich, nicht mehr nur auf die reine Endkundenschiene. Konkurrenten ziehen nach. Auch für Systemhäuser ist das ein lukratives Geschäft. Sie kümmern sich, wie eben Kapsch bei den McDonald’s-iPads, um die Integration und Wartung der mobilen Geräte.
Das Geschäft mit Tablet-Kassen ist in der Tat riesig – und wächst weiter. Einer Studie der Technologie-Umfragefirma IHL Group zufolge wird der nordamerikanisch Markt mit mobilen Verkaufsstellen (Hardware und Software) heuer die 2-Billionen-Dollar-Grenze übersteigen. 28 Prozent aller Einzelhändler in Nordamerika wollen sich noch heuer eine moderne Kasse anschaffen. Bis 2016 sollen mobile Point of Sales 12 Prozent der traditionellen Kassensysteme ersetzen und bis 2017 werden der IHL-Prognose zufolge 3,6 Millionen Tablets an amerikanische Händler und Gastronomiebetriebe ausgeliefert sein. (apa)
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