Kärnten: Forschung, Technologie und Innovation sollen ausgebaut werden

Landesrat Harald Dobernig zog am Montag eine Bilanz über sein erstes Jahr als Technologiereferent des Landes Kärnten. [...]

„Kärnten hat im Bereich Forschung, Technologie und Innovation eine sehr dynamische Entwicklung zu verzeichnen. Gerade im außeruniversitären Forschungsbereich ist unser Bundesland dank zahlreicher Innovationen und Forschungsleistungen der Kärntner Unternehmen und Forschungseinrichtungen sehr gut aufgestellt. Kärntens größtes Forschungszentrum – die CTR in Villach – hat einen hervorragenden Ruf in der Wirtschaft“, betont Dobernig. 
Die Umsetzung der Maßnahmen zur FTI-Strategie „Kärnten 2020 – Zukunft durch Innovation“, die im Dezember zur Schaffung attraktiver Rahmenbedingungen für Forschung, Technologieentwicklung und Innovation in der Landesregierung beschlossen wurde, schreite zügig voran. „Wir haben dazu fünf strategische Entwicklungsrichtungen mit entsprechenden Maßnahmenpaketen erarbeitet, die nun umgesetzt werden.“ 
Die Stärke Kärntens im Bereich der außeruniversitären Forschung zeigt sich etwa am Beispiel der Carinthian Tech Research AG in Villach, für die seitens des Landes eine jährliche Basisfinanzierung in Höhe von 697.600 Euro bis 2015 fixiert wurde. Die CTR blickt positiv auf das Vorjahr zurück: Das Forschungsvolumen und die Anzahl der umgesetzten Projekte wurden gesteigert, die Industrieorientierung durch neue Partner erweitert und die wissenschaftliche Ausrichtung durch internationale Publikationen untermauert. 
Eine neue Funktionsperiode hat für den wissenschaftlichen Beirat der Lakeside Labs in Klagenfurt begonnen. Dieses Fachgremium bestehend aus fünf Mitgliedern aus Wissenschaft, Forschung, Wirtschaft und Gesellschaft berät die Geschäftsführung bei der forschungsstrategischen Ausrichtung. Im Zuge der Übernahme des Vorsitzes im Verein Lakeside Labs durch den Technologiereferenten wurden heuer im Frühjahr die Mitglieder bestellt. 
Vom Technologiereferenten wurde kürzlich ein neuer Beteiligungsfonds präsentiert, der das bestehende Angebot an Fördermöglichkeiten ergänzt. Mit diesem Finanzierungsinstrument soll die Eigenkapitalausstattung der Unternehmen verbessert werden. Dotiert wird der Fonds mit 18,5 Mio. Euro aus Landes-, KWF- und EU-Mitteln. „Mit dem Beteiligungsfonds wollen wir insbesondere technologieorientierte Unternehmen unter anderem in der Start- und Aufschwungsphase unterstützen. Mit den Schwerpunktbranchen Software, Elektronik und Maschinenbau werden die Stärkefelder Kärntens abgedeckt“, erklärt Dobernig. 
Heuer zum zweiten Mal als solche durchgeführt wurde die TD/IKT (Technologische Dienstleistungen und Informations- und Kommunikationstechnologien) Ausschreibung. 21 Projektvorhaben wurden vom 28. März bis 9. Mai 2012 von 20 Unternehmen eingereicht. Drei davon wurden durch die Jury prämiert, 13 werden mit Zuschüssen durch den KWF gefördert. 
„Mit dem Ausbau des Lakeside Parks, ein Vorzeigeprojekt mit dem Schwerpunkt IKT, kann zukünftig wieder vielen Unternehmen aus diesem Bereich ein Zuhause geboten werden. Ziel ist es, den bestehenden Park zu verdoppeln und bis 2025 mehr als 2.000 Arbeitnehmer dort zu beschäftigen“, so der Landesrat. 
Sichergestellt wurde auch die Finanzierung für die build! Gründerzentrum Kärnten GmbH bis Mitte 2017. Dobernig: „Gerade bei innovativen Ideen ist es sehr wichtig, am Beginn ausreichend Zeit in die Vorbereitung und die ersten Schritte zu investieren.“ Das build! Gründerzentrum war eines der ersten fünf Zentren österreichweit und konnte seitdem fast 80 Gründerprojekte unterstützen, ein großer Teil davon kommt aus dem IT-Bereich. Damit wurden über 220 Arbeitsplätze geschaffen. 
Um den direkten Dialog zwischen Wirtschaft und Politik zu fördern, hat Landesrat Dobernig im Mai einen eigenen Unternehmensbeirat für Innovation ins Leben gerufen. Es handelt sich dabei um ein unabhängiges und unpolitisches Gremium, das die Vernetzung zum Thema Innovation in den Regionen fördert und der Politik beratend zur Seite steht. Die Politik erhält direktes Feedback über vorhandene Stärken und Schwächen, kann sich einen Überblick über die Bedürfnisse der Unternehmen verschaffen und gezielter darauf eingehen. Dies insbesondere bei der Weiterentwicklung von Förderprogrammen und der Standortpolitik. „Da die Unternehmen die zentralen Akteure im Innovationssystem sind, wurde dieser Beirat erstmals nur aus innovativen Wirtschaftstreibenden verschiedenster Branchen und Unternehmensgrößen aus allen Regionen Kärntens gebildet“, so Dobernig. 
Der Mikroelektronik-Cluster (me2c) als branchenübergreifendes Netzwerk für Unternehmen aus der Mikroelektronik, Elektronik und Mechatronik, mit dem seitens des Landes eine Kooperation eingegangen wurde, konnte neue Mitglieder begrüßen. Mitglieder im Cluster, der die Technologiekompetenz Kärntens auch über die Grenzen hinaus vermarktet, sind sowohl weltweit agierende Leitbetriebe wie Infineon, Lam Research oder Flextronics, als auch Klein- und Mittelbetriebe.
Neuzugänge wird auch der Technologiepark Villach verzeichnen: während im September die T.I.P.S. Messtechnik GmbH in ihr neues Gebäude am Gelände einzieht, wird weiter an einem Konzept für den Ausbau des Parks um ein weiteres Gebäude mit einem F&E-Schwerpunkt gemeinsam mit der Stadt Villach gearbeitet. 
Rege Teilnahme auch von Kärntner Firmen wurde bei der Ausschreibung Breitband Austria 2013 verzeichnet, bei der Projekte zum Ausbau der Breitbandinfrastruktur im ländlichen Raum eingereicht werden konnten. Noch im Sommer soll die Entscheidung über die Vergabe der zur Verfügung stehenden Mittel in Höhe von 3,05 Mio. Euro fallen. (pi)

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