Karriere-Netzwerk LinkedIn holt stark auf

LinkedIn hat in Europa 45 Millionen Mitglieder. Xing könnte demnächst von der Verlagsgruppe Burda übernommen werden. [...]

Mehr als drei Millionen Menschen in Deutschland, Österreich und der Schweiz präsentieren sich inzwischen mit ihrem beruflichen Profil bei LinkedIn, wie das US-Unternehmen am Freitag mitteilte. Das sei ein Plus von 47 Prozent binnen eines Jahres. Das Hamburger Unternehmen Xing hatte zur Monatsmitte mitgeteilt, dass es nun sechs Millionen Mitglieder in den drei Ländern habe.

„Dieses Wachstum ist ganz organisch, weil Berufstätige in Deutschland andere Berufstätige zu LinkedIn einladen“, sagte LinkedIn-Europachef Ariel Eckstein der Nachrichtenagentur dpa. Auf die Frage, ob es Platz für zwei Karriere-Netzwerke gebe, antwortete Eckstein, Wettbewerb sei immer gut für die Verbraucher, und fügte hinzu: „LinkedIn ist die einzige globale Plattform. Wir sind sehr optimistisch hinsichtlich unserer Zukunft in der DACH-Region.“ Diese Abkürzung umfasst Deutschland (D), Österreich (A) und die Schweiz (CH). Weltweit hat LinkedIn nach eigenen Angaben 187 Millionen Mitglieder, darunter 45 Millionen in Europa.

Anfang nächsten Jahres will LinkedIn auch ein deutschsprachiges Angebot für die Personalsuche und -vermittlung einführen. Diese Dienste sind neben den Einnahmen zahlender Mitglieder und Werbung eine wichtige Ertragssäule im Geschäftsmodell der Karrierenetzwerke geworden. Dabei setzt LinkedIn besonders hohe Erwartungen in Stellensuche und Bewerbungen über mobile Geräte. Dies wird nach einer von LinkedIn in Auftrag gegebenen Studie von 42 Prozent der in der DACH-Region befragten Erwerbstätigen oder Studierenden genutzt. Allerdings liegen dabei Soziale Netzwerke wie Facebook oder Google + mit einer Nutzung von 26 Prozent deutlich vor den Business-Netzwerken, die von 13 Prozent der Befragten schon einmal für Kontakte mit potenziellen Arbeitgebern genutzt wurden.

Neben der Möglichkeit, sich untereinander zu vernetzen, hat LinkedIn vor einigen Monaten eine Funktion eingeführt, bei der Mitglieder gegenseitig ihre Fähigkeiten bestätigen oder unterstützen können. Diese „endorsements“ würden sehr gut angenommen und seien bereits mehr als 10 Millionen Mal abgegeben worden, sagte Eckstein. Er kündigte an, dass weitere Dienste folgen sollen. „Wir werden weiter investieren, sowohl in die Vergrößerung der Mitgliederbasis als auch in Produkten, die in der DACH-Region besonders nützlich sind.“

Xing könnte demnächst von der Verlagsgruppe Burda übernommen werden. Vorstand und Aufsichtsrat von Xing sprachen sich grundsätzlich für das geplante Investment der Burda Digital GmbH aus. Das Unternehmen erklärte jedoch am Mittwoch, das der angebotene Preis von 44 Euro je Xing-Aktie „aus finanzieller Sicht nicht angemessen“ sei. Burda hat seine Beteiligung an Xing bereits auf 38,9 Prozent erhöht. Für die übrigen Anteile will Burda 147,3 Millionen Euro zahlen.
*Thomas Cloer ist Redakteur unserer Schwesternzeitschrift Computerwoche.


Mehr Artikel

News

42 Prozent der Österreicher:innen sind gestresst im Job 

41,5 Prozent der Arbeitnehmer:innen sind bei der Arbeit gestresst. Zudem sagt in einer Studie von kununu nur rund jede dritte angestellte Person (35,7 Prozent) in Österreich, dass ihr Arbeitsplatz eine gesunde Work-Life-Balance sowie das mentale oder körperliche Wohlbefinden unterstützt oder aktive Pausen fördert. […]

News

KMU wollen neue Virtual Desktop Infrastrukturen

Konfrontiert mit steigenden Kosten und zunehmender Komplexität ihrer bestehenden virtuellen Desktop-Infrastruktur (VDI) sind 63 Prozent der Mittelständler laut einer Studie von Parallels aktiv auf der Suche nach alternativen VDI- oder DaaS-Anbietern (Desktop-as-a-Service). […]

News

KI macht Jagd auf Borkenkäfer

Das Interreg-Projekt SMARTbeetle hat ein klares Ziel: wirksamere und umweltfreundlichere Lockstoffe für den Borkenkäfer. Die Partner aus Österreich und Tschechien lassen sich bei der Entwicklung auch von künstlicher Intelligenz unterstützen. […]

News

Suchergebnisse als Falle

Immer mehr Internetnutzer geraten unbewusst in die Fänge von Cyberkriminellen – nicht über dubiose E-Mails oder Links, sondern direkt über beliebte Suchmaschinen. Mit SEO-Betrugsmaschen gelangen gefälschte Webseiten durch die Manipulation der Suchergebnisse an prominente Positionen. Das hat teils gravierende Folgen für die Nutzer. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*