Der Flow am Arbeitsplatz

Citrix treibt seine User-zentrierte Strategie voran und erweitert seinen Workspace mit intelligenten Funktionen. transform! sprach mit Österreich-Chef Wolfgang Mayer. [...]

Wolfgang Mayer, Country Manager Österreich bei Citrix. (c) Wolfgang Franz
Wolfgang Mayer, Country Manager Österreich bei Citrix. (c) Wolfgang Franz

Wie wäre es, wenn man etwa den Urlaubsantrag eines Mitarbeiters von der Benachrichtigung via Mail bis zur Genehmigung innerhalb einer einzigen App bearbeiten könnte – und das unter Einbeziehung aller notwendigen Informationen wie Resturlaub und Vertretung und mit derselben Nutzererfahrung egal auf welchem Endgerät? Alles, was notwendig wäre, ist ein Klick auf „Genehmigt“ oder „Abgelehnt“?

Citrix und auch andere Unternehmen wie VMware arbeiten genau an diesem System, das unter der Bezeichnung „Workflow-Apps“ schnell an Bedeutung gewinnen wird. Die Idee dahinter ist simpel: Workflow-Apps fassen mehrere Aufgaben (darunter verschiedene Back-End-Anwendungen) in einer einzigen Benutzeroberfläche zusammen, sodass Benutzer nicht mehr von einer Applikation zur anderen springen müssen. Workflow-Apps sind entweder alleinstehend oder in einem digitalen Arbeitsbereich integriert. Citrix geht den zweiten Weg, indem es diese intelligente Funktion voraussichtlich ab dem dritten Quartal 2019 dem Citrix Workspace beifügt, wie Wolfgang Mayer, Country Manager Österreich bei Citrix, im Gespräch mit transform! bestätigt.

„Wir versuchen, dem User ein neues Gefühl zu geben, indem wir Arbeitsabläufe viel besser integrieren – egal wo er sich gerade befindet, egal auf welchem Device er arbeitet.“ Damit erfüllt der US-Hersteller aus dem sonnigen Florida eine der wichtigsten Grundvoraussetzung für einen erfolgreichen digitalen Wandel: Es geht um den Nutzer und seine ganz persönlichen Bedürfnisse. „Wenn man ein Transformationsprojekt in die Wege leitet ohne den Arbeitsplatz möglichst flexibel zu gestalten, dann hat es wenig Chancen auf Erfolg“, ist Mayer überzeugt. „Unser Modell ist so konzipiert, dass es sich skalieren und Schritt für Schritt auf die verändernden Bedürfnisse ausrichten lässt. Da denke ich auch an die Generation Z, die gerade die Arbeitswelt betritt.“

Ein angenehmer, von Herstellerseite nicht kommunizierter Nebeneffekt der User-Fokussierung ist, dass man damit Druck auf die Budgetentscheider ausübt, denn das Konzept lässt sich vom Vorstand bis hinunter zum Sachbeabeiter leicht erklären – und es macht Lust auf mehr.

Die IT-Abteilung, die für den ungebremsten Flow am Arbeitsplatz die Verantwortung trägt, will Citrix mit den Argumenten leichte Administration, hohe Performance und eben solche Sicherheit abholen. „Künstliche Intelligenz muss im Hintergrund dafür sorgen, dass ungewöhnliches User-Verhalten aufpoppt. Wir müssen diese Sicherheitsaspekte einbauen, ohne dass wir den User einschränken. Wir müssen dem User jeglichen Access zu jeder Zeit über vereinfachte Prozesse bieten, die aber im Hintergrund sehr komplex sind und immer überwacht werden“, sagt Mayer womit er die Anforderungen Security-bewusster Unternehmen adressiert.

Die erwähnte Komplexität im Hintergrund entsteht ganz automatisch durch die Öffnung der Plattform in Richtung unterschiedlichster Business-Applikationen und Systeme. Der Österreich-Chef nennt in diesem Zusammenhang vor allem frühere Schwierigkeiten bei der Integration von Apples Mobility-Aspekten. „Vor rund zwei Jahren hat das Unternehmen aber begonnen, sich deutlich zu öffnen“, gibt Mayer Entwarnung.

Eine wesentliche Rolle in der aktuellen Workspace-­Strategie spielt Sapho, das Citrix Ende letzten Jahres für 200 Millionen US-Dollar übernommen hat. Die Micro-App-Plattform deckt über 50 Applikationen beziehungsweise Services ab, wie etwa Salesforce, Workday, SAP ERP und Hana, Concur, Microsoft Office 365, IBM Domino, ServiceNow, Outlook, Google Drive und Slack.

Um Kunden ein weiteres Ziel seiner Workspace-Strategie – die vollständige Reise in die Cloud – schmackhaft zu machen, verspricht Wolfgang Mayer eine Transition-Lösung, bei der der Kunde während der Vertragslaufzeit onprem und Cloud parallel fahren und selbst entscheiden kann, wann er den endgültigen Schritt in das digitale Zeitalter macht.

Der Artikel ist in transform! 01/2019 erschienen.


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