Thomas A. Henzinger zum Präsidenten von IST Austria wiederbestellt

Kuratorium begründet Entscheidung mit erbrachten Leistungen und Zukunftsvision - Dr. Georg Schneider zum neuen Managing Director bestellt [...]

Das Kuratorium des Institute of Science and Technology Austria (IST Austria) hat in seiner Sitzung am Mittwoch, den 28. November, beschlossen, Prof. Thomas A. Henzinger für eine weitere vierjährige Amtszeit zum Präsidenten des Instituts zu bestellen. Das Kuratorium stimmte auch der Empfehlung von Prof. Henzinger zu, Dr. Georg Schneider zum neuen Managing Director von IST Austria zu ernennen. Er wird mit 1. Dezember 2012 Dr. Gerald Murauer ablösen, der eine Position in der Industrie übernehmen wird.
Professor Henzinger sagte in einer ersten Stellungnahme: „Die Wiederbestellung durch das Kuratorium ist eine große Ehre für mich. Die letzten vier Jahre bedeuteten eine außerordentliche Erfahrung. Ich bedanke mich für das Vertrauen, das die Kuratoriumsmitglieder in mich gesetzt haben und all die Wissenschaftler, die zu uns ans IST Austria gekommen sind. Weiters gilt mein Dank den Mitarbeitern des Instituts, deren Einsatz die Entwicklungen möglich gemacht haben, unseren Unterstützern in der Industrie, die einen großzügigen Beitrag geleistet haben, und den Bundes- und Landespolitikern, die IST Austria eine langfristige Planungsperspektive eröffnet haben. In den kommenden Jahren möchte ich alles unternehmen, dieses Vertrauen durch die feste Etablierung des IST Austria als weltweit anerkanntes Zentrum für Grundlagenforschung zu rechtfertigen“. Henzinger wird seine zweite Amtszeit am 1. September 2013 antreten.
Dr. Claus J. Raidl, Kuratoriumsvorsitzender des IST Austria, erklärte: „Wir freuen uns sehr, dass Prof. Thomas Henzinger unser Angebot zu einer zweiten Amtszeit als Präsident von IST angenommen hat. Unsere Entscheidung beruht auf seinen Leistungen in den vergangenen vier Jahren und seiner Vision für die Zukunft. In seiner ersten Amtszeit bewährte sich Henzinger als Leiter dieses schnell wachsenden Instituts, der die Interessen und Bemühungen aller Partner erfolgreich aufeinander abstimmte, um die an Exzellenz in allen Bereichen orientierte Atmosphäre zu schaffen, die IST Austria auszeichnet. Wir sind zuversichtlich, dass das IST Austria mit Thomas Henzinger an der Spitze auf Erfolgskurs bleiben wird“.
Prof. Haim Harari, Vorsitzender des Exekutivaussschusses des IST Austria, fasste Henzingers Leistungen zusammen: „In seinen ersten vier Jahren hat Thomas Henzinger am IST Austria die theoretische und experimentelle Wissenschaft auf Weltklasseniveau erfolgreich etabliert. Mit den Worten des vom Nobelpreisträger David Baltimore 2011 geführten Evaluierungskomitees: „Es ist dem IST Austria innerhalb von etwa zwei Jahren gelungen, eine beeindruckende Gruppe von ProfessorInnen zu identifizieren und für sich zu gewinnen; diese Gruppe wäre der Stolz jeder Spitzenuniversität weltweit.’ Henzinger verhandelte und vereinbarte die Zusage zur langfristigen Finanzierung von IST Austria bis 2026. Diese Leistung sichert IST Austria eine erfolgreiche Zukunft. Gleichzeitig hat er hervorragende Forschung auf seinem Feld betrieben“.
Der neue Managing Director, Dr. Georg Schneider, war vor seiner Bestellung bei A*Star, Singapurs strategischer Schirmorganisation für Wissenschaft, Technologie und Forschung, beschäftigt. Dort war er seit 2008 als stellvertretender Leiter und CIO des Bioinformatikinstituts tätig. Schneider hat einen Magisterabschluss in Betriebswirtschaft an der Wirtschaftsuniversität Wien und einen Doktortitel in Chemie (Bioinformatik) an der Universität Wien. Claus J. Raidl, Kuratoriumsvorsitzender des IST Austria, hieß den neuen Managing Director willkommen: „Wir sind zuversichtlich, dass Georg Schneider dank seiner umfassenden Expertise in Wissenschaft und Wirtschaft viel zur zukünftigen Entwicklung des IST Austria beitragen wird. Er wird neue Ideen und Lösungsansätze einbringen, die auf seinem vielseitigen internationalen Hintergrund und Wissen beruhen. Ich bin sicher, dass das Management von IST Austria, kombiniert mit Thomas Henzingers Erfahrung, weiterhin hervorragend arbeiten wird“.
Schneider wird seine neue Position am 1. Dezember antreten. Er folgt Dr. Gerald Murauer, der als Head of Corporate Technology for Central Eastern Europe zur Siemens Austria AG wechselt. Das Kuratorium dankte Gerald Murauer für seine führende Rolle in der Entwicklung von IST Austria. Thomas Henzinger: „Gerald Murauer war der erste Mitarbeiter von IST Austria und entwickelte das Institut zu mehr als 250 MitarbeiterInnen. Das Institut ist ihm zu großem Dank verpflichtet und wird sich immer in Dankbarkeit an die ersten fünf Jahre erinnern“.
Thomas A. Henzinger: Wissenschaftliche Karriere und Forschungsergebnisse
Thomas Henzinger wurde am 8. Dezember 1962 in Linz geboren. Er schloss sein Studium der Informatik an der Johannes Kepler Universität in Linz ab. Nach dem Erwerb des Master of Science in Computer and Information Sciences an der University of Delaware promovierte er 1991 in Computer Science an der Stanford University, zwei der weltweit renommiertesten Institutionen in diesem Feld. Es folgten Tätigkeiten als Assistant Professor of Computer Science an der Cornell University (1992-95), als Assistant Professor (1996-97), Associate Professor (1997-98) und Professor (1998-2004) of Electrical Engineering and Computer Sciences an der University of California, Berkeley. 1999 war Henzinger Direktor am Max-Planck-Institut für Informatik in Saarbrücken. 2004 bis 2009 war er Professor für Computer and Communication Sciences an der ETH Lausanne (EPFL). Im September 2009 wurde er zum ersten Präsidenten des Institute of Science and Technology Austria ernannt.
Henzinger gehört laut ISI zu den am häufigsten zitierten Wissenschaftlern seines Fachs, ist Mitglied der Academia Europaea, der Deutschen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), ein Fellow der Association for Computing Machinery (ACM) und des Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE). Ihm wurde ein Ehrendoktorat von der Universität Grenoble, ein Advanced Grant des europäischen Forschungsrates (European Research Council, ERC) sowie 2012 der Wittgenstein-Preis, die wichtigste wissenschaftliche Auszeichnung Österreichs, verliehen.
Henzingers zentrales Forschungsgebiet ist die Entwicklung formaler Methoden für Programm- und Systemverifikation im Bereich der Informatik. Das Forschungsgebiet befasst sich mit der Verbesserung der Zuverlässigkeit von Soft- und Hardwaresystemen. Henzingers Forschungsgruppe bildet gemeinsam mit Gruppen aus fünf Institutionen in ganz Österreich die Austrian Association for Rigorous Systems Engineering. 2010 bewarb sich diese Vereinigung beim Wissenschaftsfonds (FWF) erfolgreich um die Einrichtung eines nationalen Forschungsnetzwerks. In letzter Zeit hat Henzinger sich der Entwicklung neuer Programmiermodelle für die Biologie gewidmet. Henzinger ist Autor vieler wissenschaftlicher Publikationen und gilt als einer der 100 weltweit meist zitierten Computerwissenschaftler.


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