Stolz hat der Kaspersky-CEO die Fertigstellung des ersten eigenen Betriebssystems verkündet, an dem 14 Jahre lang getüftelt wurde. [...]
Die russische Cybersecurity-Firma Kaspersky Labs hat ein neues Betriebssystem vorgestellt, das vor allem Internet-of-Things-Anwendungen und kleinere Geräte sicherer machen soll. Wie Eugene Kaspersky, Gründer des Antivirenanbieters im Firmen-Blog schreibt, befand sich die Eigenschöpfung seit dem 11. November 2002 in Arbeit. „Kaspersky OS“ setzt dabei auf keine bekannten Komponenten aus der Linux- und Windows-Welt (Unix). Ziel sei es von Anfang an gewesen, ein Betriebssystem zu schaffen, das nicht gehackt werden könne. Kaspersky zufolge bräuchte es mindestens einen Quantencomputer, um die Rechenleistung fürs Knacken aufzubringen. Im Gegensatz zu einem sogenannten monolithischen Betriebssystem wie Windows ist Kaspersky OS wie ein Baukasten aufgebaut (Microkernel-Architektur). Ein darüber hinaus eingebettetes Sicherheitssystem mit Signatur-Basierung überwacht die einzelnen Module.
Industrie soll sicher weren
Die Arbeit war laut den Kaspersky-Schöpfern so aufwendig, dass in den ersten Jahren der Entwicklung keine einzige Zeile Code geschrieben wurde. Dennoch schien es für die Sicherheitsfirma einfacher, gleich von Grund auf ein neues OS zu bauen. Für Kaspersky soll es mehrere Gründe geben, warum man ausgerechnet sogenannte verteilte Betriebssysteme für kleine Geräte wie Sensoren (Embedded Devices) besser abdichten sollte. Es geht dabei vor allem um die Absicherung kritischer Infrastrukturen wie Atomkraftwerke. Kaspersky OS soll nur ein erster Schritt sein, um einerseits ein industrielles Kontrollsystem einzuläuten, andererseits auch um IoT-Anwendungen und kleine Geräte sicherer zu machen.
*Der Autor Simon Gröflin ist Redakteur von PCTIPP.
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