Kein Eigentum: E-Books fühlen sich „gemietet“ an

Immer mehr digitale Inhalte konsumierende Leseratten finden, dass sich der Erwerb von E-Books eher nach Miete statt nach Besitz anfühlt. [...]

E-Book: Relativ hoher Preis ist für viele Nutzer nicht gerechtfertigt für das, was geboten wird. (pte)

Zudem steht für viele der hohe Preis nicht in Relation mit dem, was geboten wird. In allen Altersgruppen wird ein traditionelles Buch eher befürwortet als eine digitale Ausgabe. Zu dem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie von Forschern der University of Arizona.

Für die Erhebung der Daten haben die Researcher vier Fokusgruppen in verschiedenen Altersgruppen untersucht: eine Gruppe der „Baby Boomer“ (geboren zwischen Mitte der 1940er- bis Mitte der 1960er-Jahre), eine Gruppe von Mitgliedern der Generation X (geboren zwischen 1965 und 1980) und zwei Gruppen Millennials. Die Millennials wurden in „aktuelle College-Studenten“ und „ältere Millennials“ aufgeteilt.

„Wir haben uns angesehen, was man als psychologisches Eigentum bezeichnet. Das ist nicht unbedingt mit legalem Besitz oder gesetzlichen Rechten verbunden, sondern eher mit der Wahrnehmung dessen, was ‚mir gehört'“, erläutert Studienautorin Sabrina Helm. „Der psychologische Besitz wird von drei Hauptfaktoren beeinflusst: ob Menschen das Gefühl haben, dass sie das Objekt kontrollieren, ob sie das Objekt benutzen, um zu definieren, wer sie sind, und ob das Objekt ihnen ein Zugehörigkeitsgefühl in der Gesellschaft verleiht.“

Teilnehmer aus allen Altersgruppen geben an, ein eingeschränktes Gefühl der Eigentumsrechte bei digitalen Büchern im Vergleich zu physischen Büchern zu haben. Dies basiere auf der Tatsache, dass sie nicht die volle Kontrolle über die elektronischen Produkte hätten. Zum Beispiel drückten einige Teilnehmer ihre Frustration aus, dass sie in vielen Fällen eine digitale Datei nicht auf mehrere Geräte gleichzeitig kopieren könnten.

Ältere mögen Schriftvergrößerung

Die Teilnehmer finden zudem, dass sie emotionaler an physische Bücher gebunden sind und sprechen laut den Forschern oft über ein Nostalgiegefühl; etwa bei Kinderbüchern. Sie sprachen auch davon, physische Bücher durch mehrere Sinne zu erleben. Minimalisten bevorzugen hingegen eher digitale Bücher, weil sie weniger Platz benötigen. Dennoch geben viele Befragte an, dass sich das E-Book-Erlebnis mehr nach Miete als nach Kauf anfühlt.

Obwohl in der Umfrage fast jeder Befragte eine starke Bindung zu physischen Büchern angab, sahen ältere Verbraucher überraschenderweise dennoch mehr Vorteile als jüngere Verbraucher beim Lesen mit einem E-Reader. Sie verwiesen auf physische Vorteile, die für jüngere Verbraucher möglicherweise nicht so relevant sind. Sie sprachen die Leichtigkeit von E-Readern an und die Möglichkeit, Texte bei nachlassender Sehkraft vergrößern zu können.

„Viele Teilnehmer haben darauf hingewiesen, dass digitale Bücher zu teuer sind für das, was sie bieten. Sie bieten nicht den gleichen ‚Reichtum‘ wie ein physisches Buch: Man liest ein E-Book und dann ist nichts mehr übrig“, erklärt Helm. „Wenn wir das digitale Lesen auf eine andere Weise positionieren, könnten Verbraucher bereit sein, einen höheren Preis zu zahlen, wenn es einen offensichtlichen Mehrwert gibt. Wenn sich ein E-Book deutlicher von einem physischen Buch unterscheidet, werden Konsumenten es nicht mehr so sehr mit der physischen Ausgabe vergleichen, weil es eine ganz andere Form der Unterhaltung wäre.“


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