Kein Smartphone am Steuer macht Autoversicherung billiger

Von neuen Telematik-Tarifen der Autoversicherungen bis zu neuen Modellen für Ladestationen - der Fachkongress „Vernetzte Mobilität“ am 17. Jänner 2019 bringt alle Neuerungen im Bereich E-Mobilität. [...]

Verschiedene Faktoren spielen heute bei der Berechnung von Autoprämien eine Rolle. Viele dieser Aspekte werden anhand von Statistiken kalkuliert. Was dagegen bisher kaum eine Rolle spielte, war der individuelle Fahrstil. Doch genau der entscheidet häufig darüber, wie hoch das Unfallrisiko ist. Die sogenannten Telematik-Tarife in der Autoversicherung berücksichtigen das Verhalten des Fahrers, der am Steuer sitzt. So ist beispielsweise die Ablenkung durch Handys am Steuer Auslöser für über 30 Prozent aller Unfälle. In Österreich gibt es daher seit kurzem einen neuen Kfz-Haftpflichttarif eines Versicherungskonzerns – eine Weltpremiere: Erstmals können Kunden durch den Verzicht auf das Handy am Steuer direkt beeinflussen, wie viel Versicherungsprämie sie bezahlen. Die Belohnung ist flexibel, je weniger man telefoniert, desto höher ist die Ersparnis. Sie reicht von einem bis zu 50 Prozent.

Unternehmen stützen Pendlermobilität

Ein gezieltes Mobilitätsmanagement ist für moderne Unternehmen nicht mehr wegzudenken und unterstützt bei der Entdeckung weiterer Einsparpotentiale. Auch die Mitarbeiter werden ein steigendes Bewusstsein für die Sinnhaftigkeit und den Nutzen umfassender Mobilität entwickeln. Ein Blick auf aktuelle Statistiken zeigt, dass nur 1 Auto von 10 mit mehr als einer Person besetzt ist. Die Folgen davon sind Staus, fehlende Parkflächen, Kosten für Pendler und starke Umweltverschmutzung. Der Boom neuer Mobilitätsdienstleistungen von Carsharing bis Ridepooling steht für den Megatrend der Individualisierung in der Mobilität.

Für Unternehmen kommt bei der Verdichtung von Lademöglichkeiten eine wichtige Rolle zu, denn für die Verbreitung von Elektromobilität ist ein flächendeckender Aufbau von Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge unabdingbar. Unternehmen könnten somit eine Schlüsselrolle für einen schnelleren Markthochlauf der Elektromobilität einnehmen. Speziell Unternehmen, die regional aktiv sind, weisen ein sehr großes Potenzial für Elektromobilität auf. Gerade hier können die Stärken der Elektromobilität sehr gut genutzt werden. Vor dem Hintergrund der absehbaren Fahrzeugbestands-Durchdringung mit Elektrofahrzeugen kann auf Unternehmen zusätzlich eine vollkommen neue Aufgabe zukommen – die Bereitstellung von Ladeinfrastruktur für ihre Beschäftigten.

Neue Modelle für Ladestationen

Das Rennen um den Aufbau von Ladeinfrastruktur für Elektroautos in Österreich und Europa ist voll entbrannt. Doch müssen öffentliche Ladestationen immer neu gebaut werden oder können nicht auch bereits bestehende Infrastrukturen verstärkt genutzt werden? Einen interessanten Ansatz verfolgt dabei die Comfort Charge GmbH, eine Tochter der deutschen Telekom AG. Vorhandene Verteilerkästen können umgerüstet werden können, da sie bereits über eine Stromversorgung, eine Batteriepufferung sowie eine digitale Messstelle verfügen. Das Geschäftsmodell funktioniert über die Einbeziehung der regionalen Energieversorger. Zusätzlich ermöglicht ein so genanntes ad-hoc-Laden, also die Nutzung mit gängigen bargeldlosen Bezahlmethoden (Paypal, Kreditkarten Visa und Mastercard), ohne dass ein Vertrag mit einem verbundenen E-Mobility Provider bestehen muss. Dieser Konzeptansatz stellt eine interessante Alternative sowohl für Fuhrpark als auch Kommunen dar, um bestehende Infrastruktur umzurüsten und zu betreiben. Die Möglichkeiten für Elektroauto-Fahrer werden demnächst vielfältiger und die Lösung des berühmten Henne-Ei-Problems könnte damit in greifbare Nähe rücken.

Der internationale Fachkongress „Vernetzte Mobilität“ findet am 17. Jänner 2019 bereits zum dritten Mal statt. Er vermittelt Untrnehmern und Entscheidern einerseits Erfahrungen und Know-how, andererseits auch neue, innovative digitale Lösungen. Angesprochen werden Unternehmer und Entscheider aus dem gesamten automobilen Umfeld (Automobilhandel, Reparaturbetrieben, Teilehandel, Versicherungen, Leasingunternehmen, Fuhrparkmanager, Mobilitätsdienstleister, Automobilimporteure sowie die Energiewirtschaft). Die Themenschwerpunkte reichen beim kommenden Kongress von der Fahrzeugdigitalisierung, den damit verbundenen Datenschutzaspekten, digitalen Services über Elektromobilität bis hin zu neuen Mobilitätskonzepten.


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