Keine Urlaubsfotos in sozialen Medien posten

Das Teilen von zu vielen Informationen in sozialen Medien, während man sich im Urlaub befindet, kann dazu führen, dass das leerstehende Zuhause das perfekte Ziel für Einbrecher wird. [...]

Schöne Urlaubsfotos in sozialen Medien zu teilen ist toll. Vor allem für Einbrecher. (c) JenkoAtaman - stock.adobe.com

Wir kennen es alle: Wir genießen einen exotischen Drink am Pool, sind weit entfernt von zu Hause und unserem Alltag, während wir noch dazu Dutzende Fotos schießen, um auch wirklich jeden wertvollen Moment einzufangen. Wie man im Internet mittlerweile so schön auf Englisch sagt: „Pics or it didn‘t happen“ („Zeig mir Fotos oder es ist nicht passiert“). Wir sind schnell dabei, diese Fotos auf Facebook oder Instagram zu posten, damit unsere Freunde sehen können, wie toll es uns geht. Und seien wir mal ehrlich, wir machen das auch, um ein bisschen anzugeben.

Allerdings sind sich viele Urlauber nicht bewusst, dass sie eben diese Aktivitäten in den sozialen Medien in große Schwierigkeiten bringen können. Das Hochladen von Bildern vom Strand mitsamt dem Teilen anderer privater Informationen online, wie z. B. Urlaubspläne, Countdowns und Flugtickets, ist eine riskante Angelegenheit – aus gutem Grund.

Weniger ist mehr

„Obwohl das Sammeln von Likes und Reaktionen für deine Urlaubsfotos viele positive Emotionen auslöst, senden diese Bilder auch ein klares Signal an Kriminelle, die sich online verstecken und nun wissen, dass du dein Zuhause unbeaufsichtigt zurückgelassen hast“, so Daniel Markuson, Experte für digitale Privatsphäre bei NordVPN. „Mit der Stories-Funktion auf Instagram und Facebook, die schnell ist, Spaß macht und nur für 24 Stunden verfügbar ist, ist dies eine sehr beliebte Methode, seine Reisepläne, die geplanten Unternehmungen und Orte, die besichtigt werden sollten, zu diesem bestimmten Zeitpunkt zu teilen. Deshalb geben selbst Leute, die von sich selbst sagen würden, dass sie sich gut mit Online-Privatsphäre auskennen, oftmals zu viel preis.“

Eine Umfrage des vergangenen Jahres, in der 2.000 Social-Media-Nutzer in Großbritannien befragt wurden, ergab, dass 10 Prozent der Befragten der Meinung sind, dass sie Opfer eines Einbruchs oder einer Straftat wurden, weil sie etwas online geteilt hatten. Und als wäre das noch nicht schlimm genug, gab es Fälle, in denen Versicherer die Anträge ihrer Kunden abgelehnt haben, wenn in Häuser eingebrochen wurde, nachdem die Hausbesitzer über die Tatsache, dass sie nicht zu Hause sein würden, in den sozialen Medien gepostet hatten.

Fünf Tipps

Um unerwarteten Enttäuschungen vorzubeugen, haben Experten für Cybersicherheit bei NordVPN fünf nützliche Tipps zusammengestellt, die dabei helfen sollen, den Urlaub in vollen Zügen zu genießen und das Zuhause vor Einbrechern zu schützen:

  1. Man sollte mit dem Posten von Urlaubsfotos warten bis man wieder zuhause ist: Es ist besser, in dem Zeitraum, in dem man sich nicht zuhause befindest, mit dem Posten von Bildern und Informationen online zu warten. Man sollten seinen Followern nicht mitteilen, dass das Zuhause zurzeit leer steht.
  2. Stellen Sie sicher, dass das Konto privat ist: Eines der wichtigsten Dinge, die man berücksichtigen sollte, bevor man etwas online postet, ist zu wissen, mit wem man die Informationen teilt. Stellen Sie sicher, dass das Konto privat ist und die Beiträge nur für Freunde und nicht für das gesamte Internet sichtbar sind.
  3. Teilen Sie niemals persönliche Informationen in den sozialen Medien: Entfernen Sie persönliche Details wie Wohnanschrift und Telefonnummer aus deem Profil, da sie ganz einfach von jeder Person eingesehen werden können. Erstellen Sie keine Status-Updates, die den Standort preisgeben. Und posten Sie niemals Fotos des Reisepasses, der Flugtickets oder sonstiger Dokumente.
  4. Schützen Sie Ihren Standort: Halten Sie den Aufenthaltsort mithilfe eines VPN-Dienstes wie NordVPN geheim. Dabei handelt es sich um ein virtuelles privates Netzwerk, das IP-Adresse und tatsächlichen Standort verbirgt. Wer sich mit dem Server eines anderen Landes verbindet, kann so den Standort virtuell zu einem beliebigen Standort der Welt ändern.
  5. Gehen Sie vorsichtig mit öffentlichen WLAN-Verbindungen um: Ganz besonders, wenn es sich um ein öffentliches WLAN handelt. Cafés, Supermärkte und sogar Schulkantinen bieten oftmals ungesicherte WLAN-Hotspots an. Hacker können sich mühelos als kostenlose WLAN-Hotspots tarnen oder Daten von ungeschützten Netzwerken stehlen. Einer der besten Wege, WLAN sicher zu nutzen, besteht darin, ein VPN zu installieren.

In diesem Zeitalter, in dem man zu viele digitale Informationen preisgibt, ist es unerlässlich, bei der Nutzung der sozialen Medien vorsichtig zu sein und intelligent zu handeln. Halten Sie Konten privat, offenbaren Sie nicht Ihren Standort und posten Sie nur dann, wenn es wirklich sicher ist. Wer diese simplen Regeln befolgt, dann können nur zuvor genehmigte Freunde Aktivitäten einsehen und positive Reaktionen zu Urlaubsfotos abgeben. Und das unbewohnte Zuhause wird vor einem möglichen Einbruch bewahrt.


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