Unternehmen konzentrieren sich im Moment auf kurzfristige Kennzahlen und Umsatzziele. Dieser Fokus auf unmittelbare Bedürfnisse geht vorerst auf Kosten der längerfristigen Planung und Strategie, zeigt eine aktuelle Studie von Adobe. [...]
Ein Ergebnis des aktuellen „Adobe Digital Trends Report 2023“ besagt, dass Firmen vor allem für geschäftlichen Erfolg und zur Verbesserung der Kundenbeziehungen in die effiziente Erstellung von Content investieren. Demnach geben 89 Prozent der Führungskräfte geben, dass die Kundennachfrage nach Content deutlich gestiegen sei.
Entsprechend haben 41 Prozent der Entscheider Content Workflow Management zur Top-Priorität für das Jahr 2023 gemacht. Zudem konzentrieren sich 73 Prozent der Unternehmen auf die unmittelbaren Bedürfnisse und Herausforderungen des aktuellen Marktes.
Um das bestmögliche Ergebnis bei internen Prozessen zu erreichen, optimieren viele Unternehmen derzeit ihre bestehenden Marketingprozesse und -technologien. Die Nachfrage nach Content ist dem Bericht zufolge deutlich gestiegen, doch trotz des verstärkten Kundenwunsches nach einer guten User Experience auf immer mehr Kanälen ist offenbar nur eine Minderheit der Marken wirklich auf die Erstellung und Bereitstellung von Content eingestellt.
Deshalb überdenken, optimieren und beschleunigen viele Brands nun ihre Arbeitsweise in der gesamten Content-Lieferkette inklusive der Planung, Datenanalyse, Erstellung und Bereitstellung von Kampagnen. Effizienz und Kostenreduzierung seien dabei die beiden größten Antriebe für die Unternehmen, so die Studie. Mehr als jede zweite befragte Führungskraft (62 Prozent) gab an, bereits an der Effizienz der Content-Bereitstellung gearbeitet zu haben.
Rationalisierung und Automatisierung für Gruppenprojekte
Ein weiteres Ergebnis: 39 Prozent der Markenverantwortlichen setzten bei Kooperationsprozessen insbesondere auf Rationalisierung oder Automatisierung, damit ihre Teams schneller und besser arbeiten können. 38 Prozent haben sich vorgenommen, den Einsatz von Workflow-Automatisierung zur Steigerung der Effizienz ihrer Marketing- und UX-Prozesse einzusetzen.
Fast die Hälfte (48 Prozent) möchte der Studie zufolge den Wert der bestehenden Marketing- und Datentechnologien in diesem Jahr erhöhen. Der überwiegende Teil der befragten Agenturen (76 Prozent) betone, dass sich Firmenkunden im Moment auf kurzfristige Kennzahlen und Umsatzziele konzentrieren. 73 Prozent der leitenden Markenverantwortlichen berichten auch, dass die Konzentration auf unmittelbare Bedürfnisse vorerst auf Kosten der längerfristigen Planung und Strategie gehe.
Die Markenverantwortlichen blicken jedoch auch in die Zukunft: Einige befassen sich mit neuen digitalen Plattformen und Engagement-Formen. 22 Prozent der Unternehmen erwägen sogar Marketingmaßnahmen im Metaverse.
Methodik
Der „Adobe Digital Trends Report 2023“ basiert auf einer Online-Umfrage, die von September bis November 2022 durchgeführt wurde. Im Rahmen der Studie wurden weltweit mehr als 9.000 Führungskräfte, Experten und Agenturmitarbeitende zu Technologieinvestitionen und -strategien befragt.
*Aylin Bonn ist seit Februar 2022 Volontärin bei INTERNET WORLD. Die studierte Kulturanthropologin interessiert sich besonders für die Themen Nachhaltigkeit und neue Kommunikationstechnologien.
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