KI-generierte Fake News irritieren viele Teenager

Immer mehr Teenager lassen sich durch Bilder, Videos und Texte, die von generativer künstlicher Intelligenz hergestellt werden, zunehmend in die Irre führen. [...]

Technologieunternehmen müssten Transparenz priorisieren und Funktionen entwickeln, die die Glaubwürdigkeit der auf ihren Plattformen geteilten Inhalte erhöhen, fordern die Autoren der Studie. (c) EMGenie

Laut einer Studie von Common Sense Media sind 35 Prozent der 13- bis 18-Jährigen schon einmal durch Fake News getäuscht worden. 22 Prozent haben derartige gefälschte Inhalte sogar geteilt. 41 Prozent sahen sich mit richtigen, aber irreführenden Inhalten konfrontiert. 1.000 US-Jugendliche wurden für die Studie befragt.

KI-Nutzung weitverbreitet

Die Chancen für KI, junge Leute in die Irre zu führen, wachsen ständig. 70 Prozent der Jugendlichen haben bereits KI genutzt – Tendenz steigend. Zwei Jahre nach der Einführung von ChatGPT ist das KI-Angebot mit dem kometenhaften Aufstieg des chinesischen Modells DeepSeek immer dichter geworden.

Doch die Topmodelle sind laut einer Studie der Cornell University, der University of Washington und der University of Waterloo vom Juli 2024 anfällig für KI-Halluzinationen, was bedeutet, dass selbst die besten KI-Plattformen immer noch falsche Informationen aus dem Nichts erzeugen.

KI erschwert Fakten-Check

Jugendliche, die schon einmal auf Fake-Online-Inhalte gestoßen sind, finden die Überprüfung von Online-Informationen durch KI erschwert. „Die Leichtigkeit und Geschwindigkeit, mit der generative KI es alltäglichen Nutzern ermöglicht wird, unzuverlässige Behauptungen und nicht authentische Infos zu verbreiten, könnte das ohnehin schon geringe Vertrauen von Teenagern in Institutionen wie die Medien und die Regierung weiter verschlechtern“, heißt es in der Studie.

Das Misstrauen der Teens spiegelt die wachsende Unzufriedenheit mit großen Technologieunternehmen in den USA wider. Auch Erwachsene haben mit einer Zunahme irreführender oder gänzlich gefälschter Inhalte zu kämpfen, die durch die Erosion der ohnehin begrenzten digitalen Leitplanken noch verschärft wird.

Viel weniger Überprüfungen

Seit der Übernahme von Twitter 2022 und der Umbenennung in X hat US-Milliardär Elon Musk unter anderem die Moderations-Teams aufgelöst, die Verbreitung von Fake News und Hassreden zugelassen und die Konten zuvor gesperrter Verschwörungstheoretiker wiederhergestellt.

Vor Kurzem hat auch Meta damit begonnen, Faktenprüfer von Drittanbietern durch sogenannte „Community Notes“ zu ersetzen, was laut CEO Mark Zuckerberg dazu führen wird, dass auf Facebook, Instagram und seinen anderen Plattformen mehr schädliche Inhalte erscheinen werden.

Technologieunternehmen müssten Transparenz priorisieren und Funktionen entwickeln, die die Glaubwürdigkeit der auf ihren Plattformen geteilten Inhalte erhöhen, fordern die Autoren der Studie abschließend.

* Patrick Hediger schreibt für PCtipp.ch.


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