KI hilft, Lebensmittel in der Gastronomie zu sparen

Lebensmittel retten und Kosten sparen: KitCat365, eine Software-Lösung für Großküchen und Catering, kooperiert ab sofort mit Delicious Data, einem deutschen KI-Start-up. Damit werden künftig Prognosen möglich, was hungrige Gäste in den nächsten Tagen und Wochen voraussichtlich essen werden. [...]

Für große Gastrobetriebe und Kantinen spannend: KitCat365 und Delicious Data prognostizieren Lebensmittelverbrauch und erleichtern künftige Planung. (c) pixabay

Die neue Kooperation zwischen den Entwicklern von KitCat365, einer Cloud-Lösung, und Delicious Data soll Kantinen und Restaurants bei einer effizienteren Planung unterstützen. KitCat365 ist eine Software-Lösung für die Großgastronomie, entwickelt von dem österreichischen IT-Unternehmen Amathan. „Mit den Prognosen von Delicious Data können unsere Kunden ihre Menüs besser planen, Kosten senken und Lebensmittel sparen“, erklärt Stefan Gurszky, Geschäftsführer von Amathan. „Wir waren uns deshalb rasch einig, dass KitCat eine Schnittstelle zu Delicious Data bekommen soll.“ KitCat365 basiert auf Microsoft Dynamics 365 Business Central, einer verbreiteten Plattform für kaufmännische Software, und zählt bereits Gastronomie-Unternehmen in Deutschland, Österreich und den USA zu seinen Kunden.

Delicious Data entstand, um Lebensmittel vor dem Verfall zu bewahren. Die zündende Idee hatte Valentin Belser, einer der beiden Gründer, in der Mensa der Universität. Er beobachtete, dass eine Menge Essen übrigblieb. Das müsste sich doch besser abschätzen lassen? Ein Freund aus Studienzeiten, Jakob Breuninger, steuerte das nötige IT-Wissen bei. Gemeinsam starteten sie ihr Unternehmen 2017 in einem Vorort von München. Gastronomie-Betriebe können ihre Software an Delicious Data ankoppeln und bekommen dann Prognosen, was ihre Gäste in nächster Zeit voraussichtlich verspeisen werden.

„Uns liegt sehr daran, mit namhaften Herstellern von Gastronomie-Software wie KitCat365 zusammenzuarbeiten“, meint Belser. „Das bringt allen Seiten Vorteile. KitCat wird durch die Verknüpfung mit Delicious Data weiter aufgewertet. Unsere gemeinsamen Kunden, die Gastro-Betriebe, können besser wirtschaften. Und für uns wird die Verbreitung am Markt leichter.“

Auszeichnung für Delicious Data

Das Start-up erhielt 2020 den deutschen Bundespreis „Zu gut für die Tonne“, der kreative Ideen gegen die Verschwendung von Lebensmitteln auszeichnet. Mehr als 60 Betriebe verwenden bereits die nützlichen Daten, darunter internationale Großunternehmen wie Aramark oder die Bayer Gastronomie, eine Tochter des Chemie- und Pharmakonzerns.

Die Prognosen errechnet ein schlauer Algorithmus, basierend auf einem Berg von „Essens-Daten“: KitCat übermittelt an Delicious Data, was die Gäste einer Kantine oder Großküche in den letzten Monaten und Jahren verspeist haben. Daraus bildet der Algorithmus dann Statistiken, verknüpft sie mit Jahreszeit, Wetter, Ferien und Feiertagen, erstellt Prognosewerte und sendet sie an KitCat. Nimmt man in KitCat eine Menüplanung vor, erscheinen wie von Geisterhand schon die Vorschläge der Prognose auf dem Bildschirm.

Der Algorithmus erzielt dabei wesentlich bessere Ergebnisse als die herkömmlichen Küchenmethoden. „Wenn man Ist-Menge und Soll-Menge vergleicht, erreichen wir eine Verbesserung von durchschnittlich 40 Prozent“, verdeutlicht Belser. Zu den wirtschaftlichen Vorteilen zählen auch niedrigere Lagerkosten und eine effizientere Personalplanung.

„Eine besondere Stärke von KitCat liegt darin, dass die Software auf einer kaufmännischen Lösung aufbaut und daher sämtliche Abläufe eines Gastro-Betriebs lückenlos unterstützt“, betont Gurszky. „Mit der Prognostik von Delicious Data kommt nun ein weiteres wertvolles Element hinzu.“


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