KI in Industrie-Automation: Eplan & Rittal auf der SMART 2025

Auf der SMART Automation 2025 in Linz demonstrieren Eplan und Rittal KI-gestützte Lösungen zur Effizienzsteigerung in der Industrie. Im Fokus stehen vernetzte Ökosysteme, optimierte Prozesse und neue Engineering-Tools. [...]

Martin Berger, Geschäftsführer Eplan Österreich, und Marcus Schellerer, Geschäftsführer Rittal Österreich (c) Eplan GmbH bzw. Rittal GmbH
Martin Berger, Geschäftsführer Eplan Österreich, und Marcus Schellerer, Geschäftsführer Rittal Österreich (c) Eplan GmbH bzw. Rittal GmbH

Angesichts von Fachkräftemangel, verkürzten Markteinführungszeiten und steigenden Energiekosten steht die Industrie vor der Herausforderung, ihre Effizienz signifikant zu steigern. Eplan und Rittal präsentieren auf der SMART Automation 2025 in Linz (20. bis 22. Mai) unter dem Motto „AI-Driven Industrial Automation“ ihre Antworten auf diese Entwicklungen. Die Schwesterunternehmen zeigen, wie Unternehmen entlang ihrer Wertschöpfungskette durch intelligente, systematische und modulare Lösungen Effizienz, Sicherheit und Nachhaltigkeit verbessern können. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf KI-basierten Neuentwicklungen im Engineering.

Die Präsentation der Unternehmen soll die Verzahnung ihrer Software- und Hardwarelösungen zeigen. Anhand gemeinsamer Showcases wird demonstriert, wie der direkte Datenaustausch zwischen den Eplan- und Rittal-Welten in der Praxis funktioniert und welche konkreten Vorteile und Effizienzpotenziale sich daraus für Anwender ergeben. Fachspezifische Experten stehen für detaillierte Erklärungen zur Verfügung, und in der TechArena am Messestand finden Vorträge zu den Themenschwerpunkten statt.

Werkstattstraße demonstriert Automatisierungspotenziale

Ein zentrales Element des Messeauftritts ist die sogenannte Werkstattstraße. „Wie Unternehmen Automatisierungspotenziale im Workflow entlang ihrer Wertschöpfungskette heben können, präsentieren wir – wie schon 2023 – sehr anschaulich über unsere Werkstattstraße am Messestand. Dieses Jahr fokussieren wir die Thematik der Kupferbearbeitung, zu der wir einige Neuheiten vorstellen. Visualisiert werden dazu alle Verbindungen zwischen Eplan, einer Maschine und Rittal, nämlich wie Automatisierung und Digitalisierung im Kontext in der Praxis funktionieren“, erläutert Marcus Schellerer, Geschäftsführer von Rittal. Zu den Rittal-Innovationen in diesem Bereich zählen digital eingebundene Maschinen zur Bearbeitung von Kupferschienen, optimierte Verdrahtungskanäle und Tragschienen sowie Weiterentwicklungen der Rittal Systemtechnik. Das neue Planungstool RiPower soll zudem die Konfiguration der Systemtechnik in Schaltanlagen beschleunigen. Rittal präsentiert ebenfalls Neuheiten im Bereich der energieeffizienten Schaltschrank-Klimatisierung.

Eplan setzt auf Software-Tools und Datenportal

Eplan adressiert die vorgelagerte Engineering-Phase mit seinen ECAD-Lösungen. Eine Schaltschrankbaustudie des Unternehmens habe gezeigt, dass sich durchgängige digitale Prozesse vom ECAD bis zur Fertigung bis zu 35 Prozent Arbeitszeit einsparen lassen. „Dies lässt sich u. a. mithilfe der Eplan Software-Tools Eplan Smart Wiring, Eplan Smart Mounting, Eplan Pro Panel oder Eplan Cable proD erreichen. Zur effizienteren Projektierung trägt das Eplan Data Portal entscheidend bei. Es bietet Anwendern Zugriff auf hochwertige Produktkataloge aus einem laufend wachsenden Pool namhafter Komponentenhersteller. Kürzlich konnte sogar die 4-Millionen-Marke an statischen Artikeldaten von rund 500 Herstellern im Portal überschritten werden“, erklärt Martin Berger, Geschäftsführer von Eplan. Das Eplan Data Portal fungiert somit als zentrale Datenquelle für standardisierte Artikelinformationen.

Fokus auf Energieeffizienz und Gebäudeautomation

Ein weiterer Schwerpunkt des gemeinsamen Messeauftritts liegt auf dem Thema Energie. „So zeigen wir, wie die Energieversorgung rasch, sicher, platzsparender, nachhaltiger und somit kostengünstiger unter den Aspekten jeglicher Energiegewinnung, -speicherung und -verteilung optimiert möglich gemacht werden kann“, konkretisiert Berger. Eplan und Rittal bieten Lösungen für die Optimierung entlang der gesamten Energiekette – von der Energieerzeugung über die -verteilung bis zum -verbrauch in Industrieanlagen, Rechenzentren und der Gebäudeautomation. Die Eplan Plattform mit ihren Softwaretools ermöglicht ein effizientes Engineering in Nieder-, Mittel- und Hochspannung inklusive der Energieverteilung. Dazu gehören Werkzeuge für die 3D-Anlagenplanung, die Nutzung von Makros für digitale Zwillinge, Augmented Reality-Anwendungen (Eplan Preplanning) sowie Eplan Electric P8 und Eplan Pro Panel.

Rittal ergänzt dies mit der neuen offenen Stromverteilungs-Plattform RiLineX für 60-mm-Sammelschienensysteme. Diese soll die Planung um bis zu 30 Prozent und die Montage um bis zu 75 Prozent im Vergleich zu herkömmlichen Systemen beschleunigen. RiLineX ist auch im Eplan Data Portal integriert. Zudem präsentiert Rittal flexible Lösungen für Energiespeicher, darunter das neue VX ESS Schranksystem für unterschiedliche Speichermodule. Auch die energieeffizienten Klimageräte und Kühllösungen von Rittal werden thematisiert.

Im RiLineX System sind jetzt auch Varianten mit einem maximalen Bemessungsstrom von 550 A erhältlich. Die Kupferschienen mit geringerem Querschnitt reduzieren Rohstoffeinsatz und Kosten. © Rittal GmbH

Im Bereich der Gebäudeautomation werden Lösungen für Ingenieure, Architekten und Bauherren unter Berücksichtigung relevanter Normen vorgestellt.

KI-Anwendungen für das Engineering

Unter dem Messemotto „AI-Driven Industrial Automation“ präsentieren Eplan und Rittal erste KI-Anwendungen für das Engineering. „Unser Ziel ist es, Elektrokonstrukteuren nachhaltige, KI-basierte Lösungen an die Hand zu geben, die sich an ihre spezifischen Bedürfnisse anpassen und gleichzeitig die Kreativität, das Fachwissen und die Problemlösungsfähigkeiten erhalten, die für Ingenieure unerlässlich sind. KI ermöglicht es uns, Werkzeuge zu entwickeln, welche die manuelle Arbeit reduzieren, sich wiederholende Prozesse automatisieren und Arbeitsabläufe im Engineering effizienter als je zuvor gestalten“, so Berger und Schellerer.

Ein konkretes Beispiel ist ein Use Case zur automatischen Generierung von Montageplatten-Layouts auf Basis des Microsoft Azure OpenAI Service. Die KI wählt dabei den passenden Schrank, die Montageplatte, Kabelkanäle, Hutschienen und Komponenten aus und generiert auf Knopfdruck ein entsprechendes Layout. Das Zeitersparnispotenzial wird auf bis zu 40 Prozent geschätzt. In Zusammenarbeit mit Siemens arbeitet Eplan zudem an einer umfassenden End-to-End-Integration, die den gesamten Engineering-Prozess digitalisieren und automatisieren soll. KI-gestützte Werkzeuge sollen es ermöglichen, verschiedene Szenarien in Minuten zu simulieren, wofür bisher Tage oder Wochen benötigt wurden.

Separate Innovationen und Cideon-Lösung

Neben den gemeinsamen Automatisierungsthemen werden Eplan und Rittal auch separate Neuheiten ihres jeweiligen Portfolios vorstellen. Zudem wird die Schwesterfirma Cideon ihre neue Connection- und Konfigurationslösung conify präsentieren, die eine durchgängige MCAD-/ECAD-Automatisierung inklusive des Transfers in PLM/PDM-Systeme ermöglicht.

Weitere Informationen finden Sie hier.


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