KI ist die höchste Priorität von Marketer – aber auch ihr größtes Sorgenkind

Beliebteste KI-Anwendungsfälle: Automatisierung der Datenintegration von Kundeninteraktionen, Content-Erstellung und Analyse der Leistungsfähigkeit. [...]

Foto: Photomix/Pixabay

Salesforce hat auf der Connections in Chicago seinen neuen State of Marketing Report vorgestellt. Der Bericht befasst sich mit den neuesten Trends und untersucht, wie Marketer KI bewerten und in ihre Abläufe implementieren, wie sie Datenerfassungs-, -pflege- und -anwendungsstrategien angehen und wie sie angesichts zunehmender Bedenken das Vertrauen der Kund:innen und die Sicherheit der Daten gewährleisten. Befragt wurden über 4.800 Marketingverantwortliche aus 29 Ländern.

Zu den wichtigsten Erkenntnissen der Untersuchung gehören:

  • KI hat höchste Priorität: 
    • Marketingverantwortliche entwickeln ihre Praktiken in einem wettbewerbsintensiven Umfeld weiter. Sie suchen nach KI – sowohl generativ als auch prädiktiv – um die Personalisierung in großem Umfang zu unterstützen und die Effizienz zu steigern.
      • Die Implementierung und Nutzung von KI hat für Marketingteams weltweit die höchste Priorität, stellt gleichzeitig aber Marketingexpert:innen vor ihre größte Herausforderung.
  • KI-Einsatz entscheidet über Performance von Marketingteams:
    • Die KI-Implementierung ist gleichzeitig ein zentraler Erfolgsfaktor, denn bei erfolgreichen Marketingteams ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie KI vollständig in ihre Abläufe integriert haben, durchschnittlich 2,5-mal höher als bei weniger erfolgreichen.
  • Datennutzung wird wichtiger und schwieriger: 
    • Unternehmen haben lange damit gekämpft, unterschiedliche Datenpunkte zu verbinden, um konsistente, personalisierte Erlebnisse über die gesamte Customer Journey hinweg zu schaffen. Da Cookies von Drittanbietern jedoch an Bedeutung verlieren und KI sich immer weiter ausbreitet, wird diese Aufgabe gleichermaßen wichtiger und schwieriger.
      • Nur 31 % der Marketingverantwortlichen weltweit sind mit ihrer Fähigkeit, Kundendatenquellen zu vereinheitlichen, vollkommen zufrieden.
      • 57 % haben Zugang zu Echtzeitdaten, um Kampagnen durchzuführen. Aber 59 % benötigen dazu die Hilfe ihrer IT-Abteilung.
      • Marketingexpert:innen setzen durchschnittlich neun verschiedene Verfahren zur Datenerfassung ein.
  • Nutzung von Third-Party-Daten geht zurück: 
    • Mit dem nahenden Ende der Cookies von Drittanbietern rückt bei Vermarkter:innen, Verleger:innen und Werbetreibenden zunehmend die Nutzung von First-Party-Daten in den Fokus, um ihre Zielgruppen besser zu verstehen.
      • Die Nutzung von Third-Party-Daten ist stark rückläufig, aktuell verwenden 61 % der Vermarkter noch solche Daten, verglichen mit 75 % im Jahr 2022.
      • 38 % der Vermarkter weltweit nutzen keine Third-Party-Daten mehr.
  • Marketingverantwortliche haben Sicherheitsbedenken: 
    • Marketingexpert:innen wollen KI mit den richtigen Daten erfolgreich in ihrem Unternehmen einsetzen, sind aber über die Sicherheit besorgt.
      • 75 % der Marketingexpert:innen experimentieren bereits mit KI oder haben sie vollständig in ihre Arbeitsabläufe integriert.
      • Die drei beliebtesten KI-Anwendungsfälle weltweit sind: Automatisierung von Kundeninteraktionen, Content-Erstellung und Analyse der Leistungsfähigkeit.
  • Marketingexpert:innen suchen nach einheitlicher Analytik: 
    • An Datenquellen mangelt es nicht, aber die Nutzung der Daten ist eine Herausforderung – vor allem, wenn eine ganzheitliche oder langfristige Sicht erforderlich ist.
      • 48 % der deutschen Marketingteams tracken den Customer Lifetime Value (CTV).
      • 88 % geben an, dass sie einen klaren Überblick über die Auswirkungen des Marketings auf die Einnahmen haben.
  • Tiefer gehende Beziehungen entstehen durch kundenbasiertes Marketing (ABM) und Kundenbindungsprogramme: 
    • Unternehmen setzen zunehmend auf Strategien wie ABM und Kundenbindungsprogramme, um ihre Kund:innen zu gewinnen und zu halten. Doch viele Informationsquellen dieser Programme bleiben unzusammenhängend, ebenso wie das Kundenerlebnis.
      • Nur 58 % der Marketingexpert:innen weltweit sagen, dass die Kundenbindungsdaten über alle Kontaktpunkte hinweg vollständig integriert sind.
      • 39 % von ihnen geben an, dass die Funktionen des Treueprogramms über alle Kontaktpunkte hinweg zugänglich sind.
      • 60 % der B2B-Marketingexpert:innen setzen ABM zur Kundengewinnung ein, aber weniger als die Hälfte im Bereich Upselling (48 %)und im Bereich Cross-Selling (43 %).

„Wir befinden uns in einer neuen Ära der KI, vorangetrieben in erster Linie durch den generativen Goldrausch. Marketingexpert:innen sind besonders erfolgreich, wenn sie die rasanten Fortschritte der Technologie nutzen, um besser mit Kund:innen und Interessent:innen in Kontakt zu treten. Eine solide Datengrundlage wird für den KI-Erfolg von Marketingteams entscheidend sein, da sie daran arbeiten, Kundendaten für die Echtzeitaktivierung zusammenzuführen und zu vereinheitlichen“, kommentiert Ariel Kelman, Salesforce Chief Marketing Officer, die Ergebnisse.


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*