An der Konferenz "Ignite" hat Microsoft neue Technologie für den Arbeitsplatz lanciert. Die künstliche Intelligenz hilft im Büro künftig, die Produktivität zu steigern, meinte CEO Satya Nadella. [...]
Microsoft ist im (virtuellen) Büro nach wie vor der unangefochtene Weltmarktführer. Mit Apps wie Teams hat der Software-Konzern bewiesen, dass auch neue Produktivitätslösungen erfolgreich sein können, wenn sie den Nerv der Zeit treffen.
Teams half in der Pandemie vielen Unternehmen mit Angestellten im Home Office, eine gemeinsame Arbeitsgrundlage zu schaffen. Nun scheint es, das Home Office und auch Teams sind keine vorübergehenden Erscheinungen. Beide bleiben den Büromitarbeitenden erhalten. Und Microsoft auch.
An der Hausmesse „Ignite“ in Seattle schickt sich Microsoft dieser Tage an, die Teams-Plattform und auch weitere Produktivitätslösungen weiter auszubauen. Word bekommt zwar keine Autokorrektur mit künstlicher Intelligenz (KI), Teams aber einen virtuellen Assistenten, der mithilfe von KI eine Gliederung von Meetings vornimmt, das Protokoll schreibt und die Aufgaben an die Anwesenden verteilt.
Die Funktion nennt Microsoft „Intelligent Recap“. Sie wird neben weiteren neuen Features in einem Add-ons für das ebenfalls neue „Teams Premium“ auf den Markt kommen, aber auch separat erhältlich sein.
Microsoft-CEO Satya Nadella stellte in seiner Eröffnungsrede in Aussicht, dass künftig niemand mehr ein Meeting von Anfang bis Ende folgen müsse. Denn Intelligent Recap liefere die Highlights.
Um die E-Mail-Flut zu kanalisieren und die Anzahl der Dateianhänge zu reduzieren, erweitert Microsoft den Browser Edge um „Workspaces“.
Auf den Browser-Tabs können zum Beispiel Arbeitsgruppen für alle relevante Websites und zugehörige Arbeitsdokumente an einem Ort anzeigen. Die Browser-Tabs werden in Echtzeit aktualisiert, wenn eine Datei verändert wurde, so dass alle Teammitglieder immer auf dem neusten Stand sind, verspricht der Hersteller.
Büro-Auslastung und Architektur
Microsoft Places ergänzt den Abodienst Microsoft 365 um eine App, die die Auslastung von Büroräumlichkeiten steuern soll. Wie der Anbieter erklärt, informiert Places darüber, wann welche Kollegen im Büro sind, und gibt Empfehlungen, welche Meetings am besten mit persönlicher Teilnahme vor Ort stattfinden sollten.
Unternehmen erhalten von Places auch Informationen über das Büronutzungsverhalten, so dass sie damit künftig den Flächenbedarf besser planen und optimieren können.
Die Daten zur Raumplanung können dann auch für neue Bürokonzepte herangezogen werden. Dabei kann die Technologie „Dall-E 2“ helfen, die Microsoft zunächst auf Einladung verfügbar macht.
Der Azure-OpenAI-Service Dall-E 2 ist ein Bildgenerator mit KI, der aus Beschreibungen oder Texten automatisch Abbildungen generiert. Der Name ist ein Schachtelwort aus dem Roboter „Wall-E“ und dem spanischen Künstler Salvador Dalí.
US-amerikanische Architekten demonstrierten in einem Beitrag im „The Architect’s Newspaper„, welche Entwürfe Dall-E 2 liefern kann. Microsoft plant, Dall-E 2 auch in seine Consumer-Apps zu integrieren – zuerst in den neuen Microsoft Designer und in Kürze auch in den Image Creator von Microsoft Bing.
Mit den neuen Apps läutet Microsoft zudem auch das Ende von Microsoft Office ein, wie am Rande der Ignite-Konferenz bekannt wurde. 32 Jahre nach dem Verkaufsstart des ersten Office-Paket – damals bestehend aus Excel, PowerPoint und Word – wird nun der Name in „Microsoft 365“ geändert.
Ob damit auch Änderungen in der Bepreisung und Lizensierung einhergehen, ist derzeit noch unklar.
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