KI-Tools generieren unsichere Passwörter

Am 1. Mai findet jedes Jahr der Welt-Passwort-Tag statt, der an den Einsatz sicherer und starker Passwörter erinnern soll. Im Zuge dessen warnt Kaspersky vor KI-generierten Passwörtern. [...]

KI-generierte Passwörter folgen Mustern, die Angreifer recht leicht erkennen können und sind daher nicht annähernd so sicher, wie sie aussehen. Anstatt zu schützen, bieten durch KI generierte Passwörter nur eine trügerische Sicherheit. (c) stock.adobe.com/Debalina

Kaspersky-Experten haben KI-Tools wie ChatGPT, Llama und DeepSeek überprüft und dabei festgestellt, dass diese keine echten Zufallspasswörter erzeugen, sondern Muster aus bestehenden Daten immer wieder imitieren. Das Ergebnis? Scheinbar zufällige Passwörter, die durch ihre vorhersehbaren Muster jedoch von Cyberkriminellen viel schneller geknackt werden können, als es auf den ersten Blick scheint.

In einem Test durch den Cybersicherheitsexperten Alexey Antonov, Data Science Team Lead bei Kaspersky, zeigte sich: 88 Prozent der von DeepSeek und 87 Prozent der von Llama generierten Passwörter waren nicht stark genug, um Angriffen durch hochentwickelte Cyberkriminelle standzuhalten. Auch bei ChatGPT war das Ergebnis wenig ermutigend – 33 Prozent der generierten Passwörter bestanden den Kaspersky-Test nicht und waren somit ebenfalls anfällig für Angriffe.

„Künstliche Intelligenz kann vieles, aber eines nicht: wahre Zufälligkeit. Die generierten Passwörter folgen Mustern, die Angreifer recht leicht erkennen können – sie sind nicht annähernd so sicher, wie sie aussehen. Anstatt uns zu schützen, bieten durch KI generierte Passwörter nur eine trügerische Sicherheit“, sagt Alexey Antonov.

Weshalb KI-generierte Passwörter schwach sind

Die Analyse von 1.000 KI-generierten Passwörtern hat gezeigt, dass viele Modelle typische Muster verwenden: Zahlenersetzungen wie in „S@d0w12“ oder „P@ssw0rd!“, häufig wiederkehrende Zeichenfolgen wie „x“, „p“ und „l“ oder Substitutionen der Zahl „0“ durch den Buchstaben „o“. Solche Muster können durch Brute-Force-Angriffe leicht und schnell entschlüsselt werden und heben den erhofften Schutz solch vermeintlich sicherer und starker Passwörter problemlos auf. Beispiele für typische Muster in KI-generierten Passwörtern sind:

  • DeepSeek: P@ssw0rd1, P@ssw0rdV, S@d0w12, M@n@go3, B@n@n@7
  • Llama: K5yB0a8dS8, S1mP1eL1on, P@ssw0rd1, P@ssw0rdV
  • ChatGPT: qLUx@^9Wp#YZ, LU#@^9WpYqxZ, YLU@x#Wp9q^Z

Tipps für sichere Passwörter

  • KI-Tools zur Passwortgenerierung meiden, da sie oft erkennbare Muster enthalten, die von Angreifern ausgenutzt werden können.
  • Einen Passwort-Manager einsetzen, um echte Zufallsgeneratoren zu nutzen und Passwörter sicher zu speichern.
  • Starke, einzigartige Passwörter mit mindestens 12 Zeichen, einer Mischung aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen erstellen.
  • Mehrstufige Authentifizierung aktivieren, um eine zusätzliche Schutzebene hinzuzufügen und das Risiko eines erfolgreichen Angriffs zu verringern.

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