KI- und Automatisierungstrends im Jahr 2025

In den letzten Jahren haben Unternehmen darum gewetteifert, die Vorteile von KI zu nutzen. Doch 2025 wird das Jahr, in dem diese KI-Nutzung eine neue Reife erreicht. Das ermöglicht den Durchbruch von Agentic Automation, die es KI-Agenten erstmals erlaubt, Wissensarbeitende zuverlässig zu unterstützen. [...]

Die aktuell wohl größte Entwicklung im Bereich KI ist die Einführung von Agentic AI. Durch sie wird KI von einem reaktiven zu einem proaktiven Werkzeug: Agenten sind in der Lage, komplexe Workflows eigenständig zu verstehen, planen und auszuführen. (c) stock.adobe.com/Ismaile

UiPath beleuchtet in seinen KI- und Automatisierungstrends 2025, was im kommenden Jahr dahingehend zu erwarten ist. Die Vorhersagen von UiPath basieren auf umfassenden Marktanalysen, aktuellen Entwicklungen in der KI-Forschung und Erfahrungen aus der Zusammenarbeit mit über 10.000 Unternehmen weltweit.

KI hat den Status eines Trends längst hinter sich gelassen. 2025 wird das Jahr, in dem sie sich durch Agentic Automation in vielen Branchen als unverzichtbares Arbeitswerkzeug etabliert“, sagt Annette Maier, Geschäftsführerin der UiPath GmbH. „Laut der Foundry-Studie „AI-ready Enterprise 2024“ sehen Unternehmen in der DACH-Region KI als hochrelevantes strategisches Thema. Über die Hälfte der befragten Unternehmen plant, ihre Investitionen in KI 2025 deutlich zu steigern. Diese Entwicklung wird von Agentic AI beschleunigt, die verspricht, die digitale Transformation entscheidend voranzutreiben.“

Agentic AI: Die nächste Stufe der Business-Automatisierung

Die wohl aktuell größte Entwicklung im Bereich KI ist die Einführung von Agentic AI. Durch sie wird KI von einem reaktiven zu einem proaktiven Werkzeug: Agenten sind in der Lage, komplexe Workflows eigenständig zu verstehen, planen und auszuführen. Sie treffen autonome Entscheidungen und nutzen verschiedene Tools, um Aufgaben effizient und flexibel zu bewältigen.

Investitionen vieler Unternehmen in die Automatisierung zahlen sich jetzt aus, denn sie haben optimale Strukturen für die Einführung der KI-Agenten geschaffen: Robotic Process Automation (RPA) führt zuverlässig regelbasierte Aufgaben aus und automatisiert so Prozesse mit hoher Präzision. Agentic AI geht nun einen Schritt weiter. Sie ist in der Lage, diese RPA-Prozesse eigenständig zu erstellen, anzupassen und zu orchestrieren. Die Agenten delegieren sozusagen Teilaufgaben an die Automatisierungssoftware und werden so schneller und präziser. Laut der Foundry-Studie setzen 32 Prozent der Unternehmen, die KI verwenden, bereits künstliche Intelligenz zur Automatisierung ein. Der International Data Corporation (IDC) zufolge werden sich die Ausgaben für RPA zwischen 2024 und 2028 mehr als verdoppeln und 8,2 Milliarden Dollar erreichen.

Der Business-Case KI: Spezialisierung wird den Unterschied machen

Noch sind für viele Unternehmen die Potenziale für mehr Wertschöpfung durch hohe Investitionen in KI-Aktivitäten nicht sichtbar. Das wird sich im kommenden Jahr ändern. Während heute bei KI oft an Chatbots wie ChatGPT gedacht wird, verschiebt sich der Fokus: KI wird künftig in Unternehmenssysteme eingebettet sein, proaktiv agieren und genau wissen, welche Aufgaben sie übernehmen kann, wo Unterstützung ausreicht und welche Entscheidungen der menschlichen Belegschaft überlassen bleiben sollten.

Um das möglich zu machen, wird künstliche Intelligenz zunehmend spezifisch: KI-Agenten, Copiloten und generative Modelle übernehmen keine generischen Aufgaben mehr, sondern sind Experten in ihrem Fachbereich – ob in der Finanzanalyse, im Kundensupport oder in der Produktionssteuerung. Ihre tiefe Integration in Business-Software und Workflows reduziert die Komplexität für die Nutzenden und sorgt für präzisere Ergebnisse. Während KI-Agenten datenintensive sowie repetitive Aufgaben übernehmen und RPA-Roboter als digitale „Arme und Beine“ fungieren, bleiben Menschen in entscheidenden Prozessen eingebunden. Orchestrierungssysteme sorgen dafür, dass diese Übergaben reibungslos funktionieren – von der richtigen Datenbereitstellung bis hin zur Zusammenarbeit zwischen KI und Menschen. So entsteht ein Ökosystem, in dem jeder Akteur, ob Person oder Maschine, optimal eingesetzt wird.

Stärken gezielt nutzen: Wie Arbeit neu verteilt wird

Durch die zunehmende Einbindung der KI und Roboter in alle Unternehmensprozesse stellt sich eine grundlegende Frage: Wer kann eine Aufgabe besser erledigen – Mensch oder Maschine? 2025 wird die große Umverteilung der Arbeit langsam ins Rollen kommen und Unternehmen werden Stellen von Grund auf neu überdenken. Die Foundry-Studie ergab ebenfalls, dass 66 Prozent der Befragten davon ausgehen, dass das Berufsbild des Data Scientists langfristig durch KI-gestützte Systeme obsolet werden könnte. Dieses Beispiel verdeutlicht den grundlegenden Wandel: Unternehmen werden nicht nur bestehende Stellen überdenken, sondern auch völlig neue Rollen schaffen, die eine enge Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine ermöglichen. Bis zum Ende des Jahrzehnts und darüber hinaus müssen sich Unternehmen den Herausforderungen stellen, die sich aus der Neuerfindung von Geschäftsmodellen, der Umgestaltung von Arbeitsplätzen, der Umschulung von Mitarbeitenden und der Neuverteilung von Aufgaben und Prozessen zwischen virtuellen und menschlichen Arbeitskräften ergeben.


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