Mega-Gründer Kim Dotcom versucht sich als Musiker. Sein erstes Album dient als Testobjekt für den neuen Musikdienst Baboom. [...]
Die Ironie bleibt kaum verborgen. Der ehemalige Megaupload-Besitzer Kim Dotcom veröffentlicht sein eigenes Musik-Album. „Good Times“ soll im Januar erscheinen und wurde unter anderem von Black-Eyed-Peas-Produzent Printz Board mitentwickelt. „Es ist poppige Tanzmusik, wie man sie aus Klubs kennt“, fasst Kim das Album zusammen.
Dotcom begibt sich allerdings nicht in die Arme der von ihm bekämpften Musikindustrie. Er veröffentlicht sein Album selbst, auf seinem eigenen Musikdienst Baboom. Musiker und Hörer sollen anhand seines Albums in einer Art Beta-Phase die Funktionen von Baboom testen können. Zudem wollte Dotcom mehr über den Arbeitsablauf von Musikern lernen und sich besser in die Künstler einfühlen können. Er brauche dieses Wissen, um seinen Musikdienst besser verwalten zu können. Baboom wird mit dem Launch des Albums im Januar aufgeschaltet.
Mit Baboom will Kim Dotcom eine Art Hybrid-Dienst zwischen iTunes und Spotify schaffen. Die Musik auf Baboom soll sowohl kostenlos, als auch zum Kauf angeboten werden. Große Profiteure der Plattform sollen die Musiker werden. Sie können ihre Musik direkt an die Hörer verkaufen und 90 Prozent des Erlöses behalten. Zudem Arbeitet Baboom an einem Plug-In, das gewöhnliche Werbebanner durch Banner des Dotcom-Netzwerks ersetzt. So soll ein weiterer Teil des Dienstes finanziert werden.
Dotcom kann zumindest geschäftlich auf gute Zeiten hoffen. Seine Filehosting-Plattform Mega wächst nach eigenen Angaben um etwa 20.000 Nutzer pro Tag. Mit dem angekündigten verschlüsselten Nachrichtenservice und Baboom könnte Dotcom grösser werden, als er es mit Megaupload je war.
* Luca Diggelmann ist Redakteur der Schweizer PCtipp.
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