Kinder lernen Smartphone-Bedienung vor dem Schwimmen

Laut einer Studie von AVG lernen Kinder heute die Bedienung von Smartphone und Tablet noch vor dem Fahrradfahren. [...]

Zum ersten Mal Fahrrad fahren oder ohne Schwimmflügel im tiefen Wasser schwimmen: Solche klassischen und bedeutenden Momente in der Entwicklung eines Kindes scheinen zu Gunsten digitaler Fähigkeiten kontinuierlich abzunehmen. In deutlich jüngerem Alter wissen Kinder heute, wie sie ein Smartphone bedienen oder einen Browser öffnen können. Zu diesem Ergebnis kommt die neueste Digital Diaries Studie von AVG, einem Anbieter von Security-Lösungen. In Zusammenarbeit mit Research Now befragte AVG im Rahmen seiner Digital Diaries Serie 6.017 Mütter in Großbritannien, in den USA, Frankreich, Deutschland, Spanien, Australien, Brasilien, Kanada, Neuseeland und in der Tschechischen Republik darüber, wie ihre Kinder das Internet und mobile Geräte nutzen.
                          
Im Alter von drei bis fünf Jahren kann der deutsche Nachwuchs bereits häufiger Computer spielen (34 Prozent) oder ein Smartphone bedienen (35 Prozent) als sich die Schuhe binden (14 Prozent) oder selbständig schwimmen (12 Prozent). Zwar liegt Deutschland damit im weltweiten Vergleich noch unter dem Durchschnitt. Trotzdem zeigt das Ergebnis, dass der Umgang mit neuen digitalen Technologien von Kindesbeinen an zum Alltag gehört und den Weg zum Erwachsenenleben von Beginn an beeinflusst. Auch die Tatsache, dass 60 Prozent der Haushalte in Deutschland heute über drei oder mehr internetfähige Geräte verfügen, zeigt, warum die unter Fünfjährigen so stark digital versiert sind.

„SHARENTING“
„Sharenting“ – eine Wortkreation bestehend aus „parenting“ (Erziehung) und „share“ (teilen) – wird auch bei deutschen Eltern immer beliebter: Mehr als zwei Drittel (67 Prozent) der befragten Mütter in Deutschland gab an, schon einmal ein Foto ihrer Kleinsten ins Internet gestellt zu haben. Dabei bildet Deutschland zusammen mit Frankreich das Schlusslicht im internationalen Vergleich und liegt weit hinter Brasilien mit 94 Prozent. Die meisten der hochgeladenen Fotos entstehen im ersten Lebensjahr der Kinder (71 Prozent). Nur 27 Prozent dagegen stellen Ultraschallbilder während der Schwangerschaft ins Netz – auch hier verbucht Deutschland wieder den niedrigsten Wert im weltweiten Vergleich. Als Grund für das Einstellen der Fotos ihrer Kinder geben 72 Prozent der befragten Mütter in Deutschland an, diese mit ihrer Familie teilen zu wollen. 45 Prozent sagen, sie wollen mit ihrem Nachwuchs angeben – damit ist Deutschland Spitzenreiter im internationalen Vergleich.

Laut Studienergebnissen ist das Internet bereits im Alter von sechs bis neun Jahren fest im sozialen Leben der Kinder verwurzelt. 74 Prozent der Kinder in Deutschland nutzen das Internet, wobei gut die Hälfte davon (35 Prozent) über Browser-Spiele in virtuellen Welten unterwegs ist. Immerhin 17 Prozent haben eine eigene E-Mail-Adresse und neun Prozent nutzen bereits Facebook. Auch hier liegt Deutschland wieder deutlich unter dem weltweiten Durchschnitt. Gleichzeitig stufen 21 Prozent der deutschen Mütter diese digitalen Spielplätze als eher hinderlich für die Ausbildung sozialer Fähigkeiten ein. 70 Prozent sind der Meinung, dass die Kinder zu viel Zeit vor dem Bildschirm verbringen und 66 Prozent gaben an, dass eine zu hohe Internetaffinität den Nachwuchs davon abhält, andere wichtige Fähigkeiten zu erlernen. Hier ist Deutschland bei allen Werten Spitzenreiter. (pi)


Mehr Artikel

Die beiden Sprecherinnen von Women@DSAG: (links) Franziska Niebauer, Beraterin für SAP IS-H bei der Helios Kliniken GmbH, und Anna Hartmann, Geschäftsführerin der in4MD Service GmbH (c) Bild links: Helios Kliniken GmbH; Bild rechts: www.AndreasLander.de
News

Chancengleichheit der Geschlechter – überbewertet oder wichtiger denn je?

In den USA schaffen Großkonzerne auf Geheiß Donald Trumps ihre Diversitätsprogramme ab. Auch in Europa folgen Unternehmen dem „Anti-Woke-Kurs“. Die DSAG nahm dies zum Anlass, bei den Mitgliedern des Frauennetzwerks Women@DSAG nachzufragen, wie es derzeit um die Chancengleichheit der Geschlechter im Job steht. 139 Frauen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz nahmen an der Umfrage teil. […]

"Sammlung allerhand auserlesener Reponsorum […]", Johann Hieronymus Hermann, 1736 (c) Österreichische Nationalbibliothek
News

Kulturpool – digitalisiertes Kulturerbe

Einer der Vorteile der Digitalisierung ist, dass Kulturgüter zunehmend auch in digitalisierter Version für alle online zugänglich vorliegen. So versammelt das zentrale Suchportal für digitalisiertes Kulturerbe in Österreich, Kulturpool, 1,6 Millionen Objekten, darunter historische Handschriften, Bücher, Kunstwerke und vieles mehr. Einer der Hauptbeiträger von Kulturpool ist die Österreichische Nationalbibliothek. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*