Über 100 Amerikaner haben eine Sammelklage gegen Apple eingereicht. Weil Apple mit dem iOS-9-Update für das iPhone 4s seine Kunden in die Irre geführt und deren iPhone unbrauchbar gemacht habe. [...]
Verärgerte iPhone-4S-Besitzer haben vor einem Gericht in New York eine Sammelklage gegen Apple eingereicht. Weil Apple irreführende Versprechungen für das Update auf iOS 9 gemacht habe. Apple habe nämlich versprochen, dass iOS kompatibel mit alten iPhones wie dem iPhone 4s sei und dessen Performance verbessern würde. Tatsächlich sei aber das Gegenteil der Fall, nach dem Update auf iOS 9 wären die iPhone-4s-Modelle deutlich langsamer und ließen sich nicht mehr produktiv verwenden. Mitunter würden die iPhones sogar abstürzen und einfrieren.
Zudem werfen die Kläger Apple vor, dass es iPhone-4s-Besitzern ein Downgrade auf eine ältere iOS-Version, mit der das iPhone 4s besser funktionieren würde, verweigern würde. Apple betreibe also mit dem iOS-9-Update für das iPhone 4s geplante Obsoleszenz.
Apple habe außerdem durch interne Tests vorab gewusst, dass das iPhone 4s mit iOS 9 deutlich langsamer und kaum noch bedienbar werden würde. Trotzdem habe Apple das Update ausgeliefert und iOS 9 für das iPhone 4s sogar ausdrücklich empfohlen, weil es dessen Performance verbessern und die Akku-Laufzeit verlängern würde.
Weil iOS 9 ein iPhone 4s mehr oder weniger unbrauchbar machen würde, seien dessen Besitzer nun dazu gezwungen ein neues Smartphone zu kaufen. Weil das iOS-Ökosystem mit iCloud, App Store (mit kostenpflichtigen Apps, die sich nicht auf andere Systeme wie Android übertragen lassen), iTunes etc. den iPhone-Besitzer aber ziemlich fest an iOS binden würde, könnten enttäuschte iPhone-4s-Besitzer nicht ohne weiteres zu einem Android-Smartphone greifen, sondern müssten wieder ein iPhone kaufen.
Über 100 US-Amerikaner beteiligen sich an der Sammelklage. Sie fordern zusammen fünf Millionen US-Dollar Schadenersatz von Apple, das sind umgerechnet zirka 4,57 Millionen Euro, wie US-Medien berichten.
Das iPhone 4s stammt aus dem Jahr 2011, es ist für Smartphone-Verhältnisse also schon sehr alt. Apple stellt aber anders als die Hersteller von Android-Smartphones (ausgenommen Google mit seinen Nexus-Geräten, für die es ebenfalls längere Zeit Updates gibt) auch noch viele Jahre nach dem Erscheinen eines iPhone dafür Updates bereit. Mit Sicherheitskorrekturen und sogar neuen Funktionen. Ein wesentlicher Vorteil des iPhones gegenüber den auf den ersten Blick günstigeren Androiden.
* Hans-Christian Dirscherl ist Redakteur der PC-Welt.
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