Klapphandy Motorola Razr 50 Ultra im Test

Das Motorola Razr 50 Ultra ist ein edles Klapphandy mit Top-Ausstattung. Nebst vielen KI-Funktionen bietet das Android-14-Modell auch enormes Tempo. Der Test. [...]

Mortorola Razr 50 Ultra: Klapphandy mit viel KI. (c) Motorola

Das steckt im Motorola Razr 50 Ultra drin: Das Android-14-Klapphandy ist mit dem Snapdragon-8s-Gen-3-SoC (Kürzel „SoC“ steht für System on a Chip) ausgestattet, der verbaute Akku hat eine Kapazität von 4000-mAh-Akku. Außerdem an Bord sind eine 5-W-Reverse- und 15-W-Wireless-Charging-Funktion. Die Speicherkapazität des Android-Modells beläuft sich auf 512 GB, der Arbeitsspeicher wird mit 12 GB angegeben.

Unser Flip-Testmodell (188 Gramm) liegt gut in der Hand, besitzt ein Innen- wie auch Außendisplay. Das Außendisplay (halbseitig, unten mit Kunststoff) löst mit 4,0 Zoll (1272 x 1080 Bildpunkte, 165 Hz) auf, der innere Hauptbildschirm misst beim Ultra 6,9 Zoll (2640 x 1080 Bildpunkten, 165 Hz). Unserer Meinung nach verleiht der Kunststoff unten dem Handy eine Griffigkeit, aber er könnte nach einiger Zeit der Benutzung, seinen Charme verlieren und abgegriffen aussehen.

Motorola Razr 50 Ultra: auf der Rückseite, unten, die „Kunststoffschicht“. (c) Motorola

Zum besseren Schutz stattet der Hersteller das Handy mit Corning-Gorilla-Glass in der Variante Victus aus, um das Display vor Stürzen und Kratzern zu schützen. Dank der IP65-Norm können die Modelle bis zu 30 Minuten lang in 1,5 Meter tiefes Wasser eintaucht werden. Hand angelegt hat Motorola zudem auch am Scharnier, womit sich die Modelle angenehmer mit einer Hand auf- und zuklappen lassen sollen.

Zudem lassen sich mit dem Handy eine Vielzahl von „Flex View“-Positionen bewerkstelligen – für verschiedene Foto- und Videomöglichkeiten: etwa für „Handsfree“-Aufnahmen bis hin zu verschiedenen Camcorder-Modis. Ein Beispiel: Für spontane Fotoshootings gibt es jetzt Photo Booth für die externe und interne Kamera, mit der beispielsweise vier Fotos zu einer Collage zusammengefügt und sofort geteilt werden können.

Scharniermechanismus (zu) filigran

Im Praxistest sind wir mit der Motorola-Scharnierlösung nicht ganz einverstanden: Ja, sie fällt ausgesprochen filigran aus, aber für unseren Geschmack etwas zu filigran. Gerade, wenn das Handy häufig auf- und zugeklappt wird, kann das beim Motorola-Handy durchaus seine Spuren hinterlassen. Bei unseren entsprechenden, mehrmaligen Klapptests konnten wir bereits eine leichte Welle an der Falzmitte spüren. Das muss konkret noch nichts heißen, da dies, über kurz oder lang, bei jedem Klapphandy eine mögliche Schwachstelle ist.

Motorola Razr 50 Ultra: einfaches und sehr „filigranes“ Scharnier. (c) Motorola

Prima: Darüber hinaus können Anwender die Handys direkt über das externe Display auf die Gemini-App von Google zugreifen. Durch das Gedrückt halten der Einschalttaste wird Gemini aufgerufen und kann etwa bei der Erstellung einer Reiseroute mit beliebten Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten unterstützen.

Und: Motorola schenkt Razr-Nutzern drei Monate lang den kostenpflichtigen Gemini Advanced – mit Zugriff auf die leistungsfähigeren KI-Modelle von Google, sowie eine 2 Terabyte großen Cloud-Speicher und Gemini in bevorzugten Google-Apps wie Gmail oder auch Docs.

Ebenfalls neu auf dem externen Display ist der Zugriff auf Google Photos, womit sich Bilder und Videos schnell teilen, ansehen, löschen oder favorisieren lassen. Für Musik-Fans gibt es ein spezielles Spotify-Panel für einfacheres Handling, so Motorola.

Kamerasystem, Tempo und Fazit

Das Motorola Razr-50-Ultra-Handy verfügt über ein hochauflösendes 50-Mpx-Hauptkamerasystem mit „moto-ai“-Kamerafunktionen und KI-gestützten Bearbeitungsfunktionen von Google Photos. Mit dem 50-Mpx-Teleobjektiv können Nutzer den 2-fachen optischen Zoom nutzen. Spannend sind die Reihe von KI-gesteuerten Kamerafunktionen: Davon profitieren sollen unter anderem die adaptive Bildstabilisierung, ganz praktisch schnelle Action-Aufnahmen, Belichtungszeiten oder auch der digitale Zoom.

Motorola Razr 50 Ultra: Zeltmodus mit Zweifach-Kamera. (c) Motorola

Zur Qualität der geschossenen Fotos: Auch hier gilt, wie bei Samsungs Galaxy Z Flip6: Gegenüber einem Dreifach-Kamerasystem fällt das des Razr 50 Ultra zwar ein wenig ab, die geschossenen Fotos können sich aber durchaus sehen lassen. Sobald allerdings die Lichtverhältnisse von optimal zu durchwachsen (Dämmerung etc.) wechseln, lässt die Bildqualität sichtbar nach.

Sattes Tempo: Bei unseren Leistungstests erreicht das Modell eine gutes bis sehr gutes Ergebnis: Beim Geekbench 6 schafft das Razr 50 Ultra ein Single-Core-Score von 1969 Punkten, beim Multi-Core-Score sind es 5069 Punkte, die als Abschluss zu Buche stehen. Beim 3DMark Wild Life Extreme blieben als Schlussergebnis 3195 Punkte (19.13 fps) stehen.

Spannende KI-Funktionen und Fazit

Wie bereits erwähnt, sind gerade die KI-Funktionen eine interessante Zugabe für das Handy. Auch weil sich solche Handys zusammenklappen respektive in verschiedenen Modi aufstellen lassen, können Doppeldisplay-Handys viel von den implementierten KI-Features profitieren. Daneben gibt es bei den Handys aber auch jede Menge an KI-Software. Die entsprechende KI-Zentrale nennt Motorola „Moto-AI“. Dahinter verbergen sich KI-Software respektive Funktionen, die Anwender vor allem beim Nutzen der Klapphandys clever assistieren sollen: „Rapid Recap“ soll für den Anwender Benachrichtigungen automatisch zusammenfassen. „Pay Attention“ ermöglicht eine sofortige Aufzeichnung von Gesprächen, eine automatische Transkription und deren Zusammenfassung. „Remember This“ hält Live-Momente oder Bildschirminformationen fest und speichert sie automatisch. Sowohl „Pay Attention“ als auch „Remember This“ speichern die Informationen im neuen Memory Vault zum schnellen Abruf der Daten.

Motorola Razr 50 Ultra: Dank Klappmechanismus wird aus groß schnell klein. (c) Motorola

Fazit: Das Motorola Razr 50 Ultra hinterlässt einen gemischten Eindruck. Temposeitig spielt es im Konzert der Großen mit. Der Klappmechanismus sieht fast schon zu filigran aus.

Testergebnis

  • Pluspunkte: Ausstattung, Formfaktor, Tempo, Bedienung
  • Minuspunkte: Klappscharnier
  • Details: 5G-Klapphandy, AMOLED, 417 ppi, Aussen-/Innen-Display: 6.9/4.0 Zoll (2640 x 1080/1272 x 1080), Qualcomm Snapdragon 8s Gen 3 (Achtkern), Android 14, 512 GB, 12 GB RAM, 4000 mAh, Zweifach-Kamera-System (50/50 Mpx), 2fach opt. Zoom, Wi-Fi 7, USB C, Dual SIM, IPX8, 188 Gramm, 17,1 x 7,4 x 0,7 cm (L x B x H) 2 Jahre Bring In
  • Preis:  1.275 Euro

* Daniel Bader schreibt für PCTipp.


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*