Die Klickvergütung im Web wird immer mehr Opfer betrügerischer Machenschaften. 2014 verloren Werbende rund 11,6 Mrd. Dollar aufgrund unsauberer Klicks, wie die University of Texas ermittelt hat. [...]
Pay-per-Click ist ein im Online-Marketing übliches Modell, bei dem die Leistung pro Klick abgerechnet wird. „Wenn Menschen oder Bots in böser Absicht klicken, dann verliert der Werbende Geld“, erklärt Studienleiter Suresh Radhakrishnan. Ein neues System verspricht Abhilfe.
Der Prozess der Kontrolle erfolgt bisher in drei Stufen: Der Service Provider, zu dem das Geld fließt, nachdem ein Klick getätigt wurde, klassifiziert einen betrügerischen Klick. Dasselbe macht der Werbende mit seiner eigenen Technologie. Falls es dann zu einer Meinungsverschiedenheit kommt, untersucht der Service Provider, wie zum Beispiel Google oder Yahoo, den Fall weiter. Dieses Ergebnis ist dann auch bindend.
Das Problem dieser Vorgehensweise ist ein Interessenkonflikt, meint Radhakrishnan. Denn: Der Service Provider werde bezahlt, egal ob es sich um einen korrekten oder einen unkorrekten Klick handle, während der Werbende seine Kosten durch unkorrekte Aktivitäten minimieren will.
Die Lösung für das Problem sieht Radhakrishnan in der Installierung einer dritten, unabhängigen Partei, die die Klicks unter Augenschein nimmt und bei Konflikten betrügerische Klicks markiert. Dieses Arrangement würde auch die Technologie zur Entdeckung von Betrügereien nachhaltig verbessern, sind sich die Experten einig.
„Wenn das Pay-per-Click-Modell auch langfristig überleben will, muss man sicherstellen, dass beide Parteien zufrieden damit sind. Daher müssen die Technologien so verbessert werden, dass der Betrug minimiert wird“, so Radhakrishnan. Das System mit einer dritten Partei als Schiedsrichter sei ein Weg, dieses Zahlungsmodell für Werbungen nachhaltig zu etablieren. Jedoch müsse dann noch herausgefunden werden, wer den Unparteiischen bezahlt. (pte)
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