KMU scheitern oft am digitalen Konzept

"Der digitale Graben zwischen den Großunternehmen und den KMU wird immer größer", warnt Stefano Santinelli, Geschäftsführer von localsearch Swisscom Directories im Vorfeld der Schweizer Fachmesse Swiss Online Marketing 2018 (SOM), die vom 18. bis 19. April stattfindet. [...]

Stefano Santinelli, Geschäftsführer von localsearch - Swisscom Directories. (c) localsearch.ch
Stefano Santinelli, Geschäftsführer von localsearch - Swisscom Directories. (c) localsearch.ch

Einer Anfang des Jahres veröffentlichten Studie von localsearch und der Hochschule für Wirtschaft Zürich zufolge sind 87 Prozent der Schweizer KMU als „Digitale Dinosaurier“ einzustufen. Sie erreichen moderne Kunden genau dort allenfalls unzureichend, wo diese sich am ehesten informieren: online. Das liegt vor allem an mangelndem Fachwissen. „Digitalisierung ist ein sehr komplexes Umfeld. Es ist ein undurchschaubarer Dschungel an Angeboten und Plattformen, in dem man sich zurechtfinden muss“, erklärt Santinelli gegenüber pressetext. Besonders Kleinstunternehmen fehle oft schlichtweg die Zeit, diesen Dschungel zu durchforsten.

Das fehlende Verständnis, was in Sachen Online-Marketing möglich ist, ist laut Santinelli vielfach ein größeres Problem als die Kosten. „KMU können beispielsweise über Facebook bereits mit einem Budget ab 500 Franken zielgruppenspezifische Kampagnen fahren, mit denen sie potenzielle Kunden mit bestimmten Interessen und soziodemografischen Merkmalen in einer geografisch eng eingegrenzten Region erreichen“, betont der localsearch-Geschäftsführer. Wenn ein Unternehmen aber gar nicht wisse, wie das geht, könne es dieses Marketing-Potenzial schlichtweg nicht ausschöpfen.

Keine Zeit, keine Lust, kein Geld

Für Santinelli ist indes auch klar, dass Kleinstunternehmen neben dem Know-how oft auch die Zeit fehlt, sich selbst um wirksames Online-Marketing zu kümmern. Doch mangelt es oft an Alternativen. „Es gibt kaum Dienstleister, die vor Ort beim KMU vorbeigehen, die Situation analysieren und dann eine Strategie definieren und Lösungen vorschlagen, die für Kleinunternehmen auch bezahlbar sind“, erklärt der Experte. Speziell für Schweizer KMU versucht localsearch eben diese Lücke mit maßgeschneiderten Angeboten auszufüllen.


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*