Wenn der Postmann zweimal hupt: Die Post legt derzeit im Zuge eines Feldtests bestellte Pakete auch in den Kofferraum. Allerdings nur in jene von drei Testwägen. [...]
Der Onlinehandel boomt. Doch gerade für berufstätige Menscen ist es nicht immer leicht, ihr Paket auch in Empfang zu nehmen. Der Wunsch der Konsumentinnen und Konsumenten, einfach und schnell an ihre Bestellung zu kommen, ist daher sehr verständlich. Gemeinsam mit T-Systems und Porsche Austria startet die Österreichische Post AG deswegen im Oktober einen ersten Feldtest zu einer neuen Form der Zustellung: Die Kofferraumlogistik. Dabei erfolgt die Zustellung der Pakete in den Kofferraum des eigenen Autos der Kundin oder des Kunden.
Die letzten Meter bis zum Kunden – die sogenannte „last mile“ – sind in der Paketzustellung die schwierigsten und teuersten. „Auf der letzten Meile haben wir in den vergangenen Jahren zahlreiche Innovationen umgesetzt. Mit der Post App mit der praktischen Paketumleitung, der Abstellgenehmigung oder den Post Empfangsboxen bauen wir komfortable Services für unsere Kunden stetig aus“, so Peter Umundum, Vorstand für Paket & Logistik bei der Österreichischen Post.
Da es insbesondere die zunehmende Mobilität ist, die den Kunden aus dem Haus führt, ist es naheliegend, das Auto als Fortbewegungsmittel in die logistischen Überlegungen einzubeziehen. Mit einer sogenannten „Kofferraumlogistik“, bei der sich die Empfänger ihre Pakete direkt ins Auto liefern lassen können, wird das Fahrzeug Teil der Logistikkette. Die dafür notwendige Informations- und Kommunikationstechnologie gibt es bereits: GPS, Internet, Smartphone sowie sicheres mobiles Identity- und Access-Management. „Die regulären Lieferzeiten passen immer weniger zu unserem Lebensrhythmus. Die Freude am Kauf wandelt sich in Frust, wenn Kunden den Paketen hinterherlaufen müssen. Die von uns entwickelte Kofferraumlogistik-Lösung soll für positive Zustellerfahrungen der Kunden sorgen“, so Dirk Lukaschik, Geschäftsführer von T-Systems in Österreich.
Für den Testlauf stellt Porsche Austria drei Autos zur Verfügung. Der Pilot zur Kofferraumlogistik funktioniert nach einem einfachen Prinzip: Bereits bei der Online-Bestellung geben die Testkunden als Zusatzinfo „Kofferraumzustellung“ an. Am Tag der Auslieferung kann der Zusteller mittels App die genaue Position des Fahrzeuges orten und durch ein – den Angaben zufolge – „hochsicheres Identifikations- und Berechtigungssystem“ von T-Systems den Kofferraum entriegeln und die Sendung direkt in das entsprechende VW-Testfahrzeug einlegen. Die mobile Identity- und Access-Lösung stellt dabei sicher, dass nur der autorisierte Zusteller das Auto öffnen kann. Der Zustellprozess inklusive Öffnen und Schließen des Kofferraums wird dabei protokolliert. Empfänger werden per E-Mail, SMS oder App informiert, sobald das Paket in den Kofferraum gelegt wurde.
Die Vorteile der Kofferraumlogistik für alle Beteiligten liegen auf der Hand: Der Kunde erhält seine Ware direkt ins Auto und muss sich nicht um Liefer- oder Öffnungszeiten kümmern, die Post erspart sich mögliche Leerfahrten zu abwesenden Kunden und der Händler profitiert von zufriedenen, rasch belieferten Kunden. (pi/rnf)
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