Backup reicht nicht aus: Disaster Recovery als Schlüssel zur Resilienz

Der Zugriff auf Daten und deren Sicherung sind für jedes Unternehmen geschäftskritisch. Ein exklusiver Gastbeitrag von Frank DeBenedetto, Kaseya. [...]

Frank DeBenedetto, GTM General Manager Backup bei Kaseya. (c) Kaseya
Frank DeBenedetto, GTM General Manager Backup bei Kaseya. (c) Kaseya

Backups spielen zwar eine zentrale Rolle, reichen aber bei weitem nicht aus, wenn es um die Stärkung der Resilienz von Unternehmen geht. Eine klar definierte Disaster-Recovery-Strategie ist der Schlüssel zur Minimierung von Ausfallzeiten, zur Aufrechterhaltung des Betriebs und zum Schutz der Reputation eines Unternehmens.

Backups sind ein Sicherheitsnetz, aber sie gewährleisten keine Business Continuity. Ohne eine Disaster-Recovery-Strategie sind Unternehmen gleich mehreren Risiken ausgesetzt. Lange Ausfallzeiten sind ein großes Problem, denn Backups allein bedeuten keineswegs, dass der Betrieb schnell wieder aufgenommen werden kann.

Ohne einen strukturierten Plan kann die Wiederherstellung langsam und unkoordiniert verlaufen. Außerdem ist nicht Backup gleich Backup. Ohne regelmäßige Tests und Validierungen wissen die Unternehmen nicht, ob ihre Backups vielleicht beschädigt sind oder wichtige Daten nicht mitgesichert werden.

Eine Disaster-Recovery-Strategie stellt sicher, dass Unternehmen über ein strukturiertes Verfahren verfügen, um nicht nur Daten, sondern auch Anwendungen, Konfigurationen und Systeme wiederherzustellen.

Die wichtigsten Elemente eines Datenwiederherstellungsplans

Ein belastbarer Disaster-Recovery-Plan sollte auf die Größe und Komplexität des Unternehmens zugeschnitten sein. Zu den Schlüsselelementen gehören die Festlegung von Recovery Time Objectives (RTO) und Recovery Point Objectives (RPO), um sicherzustellen, dass die Wiederherstellung den Geschäftsanforderungen entspricht.

Regelmäßige Backups und simulierte Wiederherstellungen helfen bei der Überprüfung der Datenintegrität und der Notfallbereitschaft. Automatisiertes Failover und Replikation, sei es durch cloudbasierte oder On-Premises-Lösungen, können Ausfallzeiten erheblich minimieren.

Die klare Definition von Rollen und Zuständigkeiten eines eigens für den Zweck zusammengestellten Disaster-Recovery-Teams ist entscheidend für die effiziente Durchführung von Wiederherstellungen. Zudem ist eine umfassende Dokumentation erforderlich, die auch schrittweise Wiederherstellungverfahren enthält. Ein weiterer wichtiger Faktor sind Cyber-Security-Maßnahmen, um Backups vor Ransomware und Insider-Bedrohungen zu schützen.

Dauer der Wiederherstellung ohne Recovery-Plan

Die Dauer einer Wiederherstellung nach einem Datenverlust ohne strukturierten Notfallplan hängt stark von der Komplexität des Unternehmens und der Art des Vorfalls ab. Bei kleinen Unternehmen kann es mehrere Tage bis Wochen dauern, bis der Betrieb vollständig wiederhergestellt ist. Bei Unternehmen mittlerer Größe beträgt die Wiederherstellungszeit ohne einen Recovery-Plan oft ein bis zwei Wochen.

Bei Großunternehmen können die Kosten für Ausfallzeiten katastrophal sein: Ein durchschnittlicher Ausfall kostet mehrere Millionen an entgangenem Umsatz pro Tag. Ein gut implementierter Disaster-Recovery-Plan kann die Wiederherstellungszeit von Wochen auf Stunden oder Minuten verkürzen, je nach verwendeter Technologie und befolgter Prozesse.

Ransomware-Angriffe und andere moderne Bedrohungen

Ransomware und Cyberangriffe haben den Bedarf an anspruchsvollen Disaster-Recovery-Lösungen erhöht. Eine wichtige Maßnahme ist die Implementierung unveränderlicher Backups. Sie schützen vor Ransomware, indem sie sicherstellen, dass die Backups nicht von Angreifern verändert oder gelöscht werden können.

Offsite-Sicherungsspeicher bieten eine weitere Schutzebene, indem wichtige Daten an einem separaten, sicheren Ort gespeichert werden. Ein Incident-Response-Plan, der die Schritte zur Eindämmung, Untersuchung und Wiederherstellung nach Cybervorfällen festlegt, ist ebenfalls sehr wichtig. Die KI-gestützte Bedrohungserkennung kann die Sicherheit weiter verbessern, indem sie Anomalien identifiziert und Sicherheitsverletzungen verhindert, bevor sie eskalieren.

Einfluss neuer Technologien auf Disaster Recovery und Resilienz

Innovationen treiben den Fortschritt im Bereich Disaster Recovery weiter voran. Cloudbasierte Disaster-Recovery-as-a-Service (DRaaS) bietet skalierbare, kostengünstige Wiederherstellungslösungen für Unternehmen jeder Größe. KI und Automatisierung spielen eine wichtige Rolle bei der Beschleunigung von Wiederherstellungsprozessen und der Verbesserung der proaktiven Erkennung von Bedrohungen.

Fazit

Backups sind nur der Anfang – Disaster Recovery ist das, was die Resilienz des Unternehmens sichert. Unternehmen müssen über die einfache Datenspeicherung hinausgehen und eine umfassende Wiederherstellungsstrategie verfolgen, um Ausfallzeiten und Cyberrisiken zu minimieren und die Geschäftskontinuität sicherzustellen. Angesichts der Zunahme neuer Bedrohungen und neuer Technologien ist ein proaktiver und klar definierter Disaster-Recovery-Ansatz wichtiger denn je.

*Frank DeBenedetto ist GTM General Manager Backup bei Kaseya.


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