Dass der Weg für Unternehmen in die Cloud führt, ist mittlerweile Fakt. Ein professioneller Check gibt im Vorfeld Aufschluss darüber, wie es um die Cloud-Bereitschaft steht. Welche Aspekte dabei besonders wichtig sind, beleuchtet dieser Gastbeitrag. [...]
Die digitale Transformation ist ohne Cloud-Lösungen nicht zu stemmen. Diese Erkenntnis scheint sich mittlerweile weitgehend bei deutschen Unternehmen durchgesetzt zu haben. So besagt der Cloud-Monitor 2021 von KPMG und Bitkom, dass bereits 82 Prozent aller Unternehmen Cloud-Computing nutzen. Nur noch drei Prozent der Befragten sind der Meinung, die Cloud habe für sie keine Relevanz.
Die Studie untersuchte weiterhin, aus welchen Gründen Unternehmen den Weg in die Cloud gehen. Am häufigsten wurden hierbei die „Digitalisierung des Unternehmens“ und die „Digitalisierung der Unternehmensprozesse“ genannt. Als relevant wurde die Cloud jedoch auch für die Zusammenarbeit zwischen Fachbereich und IT-Abteilung und die Realisierung von Portalen zur Kooperation mit externen Partnern eingestuft.
Cloud Ready Check hilft bei der Standortbestimmung
Die Zahlen von KPMG und Bitkom machen deutlich, dass die Cloud vielerorts bereits fester Bestandteil der IT-Strategie ist. Für diejenigen Unternehmen, die noch keine Cloud-Lösungen nutzen, stellt sich die Frage, wann und wie sie in das Thema einsteigen sollten. Antworten lassen sich finden, indem die bestehende IT-Landschaft einem Cloud Ready Check unterzogen wird. Dieser beinhaltet mehrere Maßnahmen. Zunächst wird eine Übersicht vorhandener Systeme inklusive ihrer Funktionen und Zusammenhänge erstellt, sodass Transparenz zum Istzustand entsteht. Dann kann das Gesamtkonstrukt anhand verschiedener Kriterien auf seine Cloud-Readiness geprüft werden. Abhängig von den Ergebnissen lassen sich im nächsten Schritt die Machbarkeit und Kosten einer Cloud-Migration definieren. Außerdem kann auf dieser Basis ein individuelles Konzept mit Umsetzungsplan für den Umstieg auf Cloud-Services- und -Ressourcen entworfen werden.
Kaum ein Unternehmen ist „Cloud unready“
Der Cloud-Reifegrad kann abhängig von der Unternehmensgröße und dem aktuellen Digitalisierungsgrad variieren. „Cloud unready“ ist in der Praxis jedoch nie das Ergebnis von seriösen Checks. Denn komplette Showstopper für eine Cloud-Migration existieren in aller Regel nicht. Eher das Gegenteil ist der Fall: Insbesondere mittelständische Unternehmen haben durch ihre zentrale IT und ihre bereits umgesetzten Digitalisierungsprojekte oftmals sehr gute Ausgangsvoraussetzungen.
Die wesentlichen Hürden auf dem Weg in die Cloud
Um Prozesse in die Cloud zu verlagern, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Zunächst benötigen Unternehmen selbstverständlich eine stabile, performante Internetverbindung. Weiterhin ist zu klären, ob sich die bestehenden Anwendungen für den Betrieb in der Cloud eignen. Damit das der Fall ist, müssen sie beispielsweise eine Architektur besitzen, die einen Betrieb über WAN-Strecken oder Anwendungsvirtualisierung auf Cloud-Plattformen unterstützt. Auch klare Schnittstellen sollten vorhanden sein. Eine Herausforderung kann außerdem die schiere Datenmenge darstellen. Ist diese sehr groß, erschwert dies die dezentrale Verwaltung. Allerdings existieren auch für solche Use Cases mittlerweile geeignete Lösungen.
Gänzlich ungeeignet für die Cloud ist veraltete Software, die nicht auf aktuellen Betriebssystemen läuft. Gleiches gilt für Prozesse, die an lokal betriebene Hardware gebunden sind und Schwierigkeiten mit einer Trennung von Hard- und Software haben.
Cloud-Nutzung auch in komplizierten Fällen möglich
Dass der Umstieg auf Cloud-Plattformen selbst in herausfordernden Szenarien möglich ist, belegen mittlerweile viele Beispiele aus der Praxis. Exemplarisch kann unter anderem der Fall eines Mittelständlers, der zahlreiche digitale Schließanlagen verwaltet und Schlüssel mit USB-Geräten beschreibt, herangezogen werden. Das Unternehmen hatte die Befürchtung, die Funktion seiner Prozesse wäre bei einer Trennung der Lese- und Schreiperipherie von der Schließanlagensoftware nicht mehr gegeben. Ein eigens aufgebautes Testszenario zeigte jedoch, dass die Anforderungen sehr gut mit einer Cloud-Lösung abgebildet werden können. Das Unternehmen entschied sich schließlich dazu, in die Cloud zu migrieren, und hat den Schritt bis heute nicht bereut.
Ein weiteres Beispiel ist eine Holding, die ein zentrales Zeiterfassungssystem für all ihre Gesellschaften der DACH-Region implementieren wollte. Hier war anfangs ebenfalls unklar, inwiefern das Vorhaben in einer Cloud-Umgebung umgesetzt werden kann. Der Check ergab jedoch, dass die Möglichkeit besteht. Heute läuft die Zeiterfassungssoftware reibungslos in einer hochsicheren Business Cloud.
Fazit: Cloud Ready Check ist eine solide Entscheidungsgrundlage
Unternehmen, die ihre Prozesse in die Cloud verlagern möchten, sollten Chancen und Risiken genau analysieren. Ein professioneller Cloud Ready Check ist optimal für diese Aufgabe geeignet. Er beleuchtet nicht nur die Machbarkeit, sondern auch den voraussichtlichen Kostenrahmen. Somit ist es möglich, fundiert zu entscheiden.
*Der Autor Daniel Schweikle ist Abteilungsleiter Business Cloud Solutions bei NetPlans Cloud Solutions.
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