COVID-19 stellt den Menschen in den Mittelpunkt der Digitalisierung

Die Digitalisierung hat in den letzten Wochen einen sehr prominenten Begleiter und Treiber bekommen – dieser heißt COVID-19 und stürzt uns Menschen ungewollt in das für viele noch kalte Wasser des digitalen Wandels. Wer seine digitalen Hausaufgaben gemacht hat, für den fühlt sich dieses Wasser nicht kalt, sondern angenehm warm an. [...]

Transformexperte Nahed Hatahet, CEO von HATAHET productivity solutions. (c) Wolfgang Franz
Transformexperte Nahed Hatahet, CEO von HATAHET productivity solutions. (c) Wolfgang Franz

Auch wenn viele der Digitalisierung skeptisch gegenüberstehen: Die Krise um COVID-19 ist ein starkes Beispiel dafür, wie Technologie uns Menschen jetzt verbindet, um besser (über)leben zu können. Wir Menschen brauchen keine Angst zu haben, dass uns die digitale Welt ersetzen wird. Ohne uns Menschen geht da draußen nämlich genau überhaupt nichts und es ist wunderschön zu spüren, dass es in dieser Welt eben nicht um Technologie alleine geht, sondern um uns Menschen, um unsere sozialen Stärken, unsere Gemeinschaft und vor allem um unsere Liebe für­einander.

Technologien, und vor allem der digitale Wandel, sind dazu da, uns Menschen besser und effektiver zu verbinden, damit wir unsere Stärken in der Kommunikation und dem Zusammenarbeiten erst so richtig ausleben können. COVID-19 zwingt uns nun, diese modernen digitalen Möglichkeiten in einer kontaktlosen Zeit zu nutzen. Viele Menschen spüren nun sehr direkt, wie sich die digitale Welt auch im positiven Sinne für uns alle einsetzen lässt – und dies vor allem auch im privaten, familiären und sozialen Umfeld.

Väter, Mütter, Kinder, Freunde, Omas und Opas erfahren nun, wie man sich in einer kontaktlosen Zeit austauschen kann, sich digital treffen und zumindest sehen und hören kann – und plötzlich ist Technologie kein Schreckgespenst mehr, vor dem man Angst haben muss. Technologie wird zum täglichen Unterstützer, der das Leben in der Krise erst lebenswert macht und uns hilft, nicht nur sozial zu überleben. Das Gehirn des Menschen ist grundsätzlich ein hochsoziales Instrument, mit dem uns die Natur „ausgestattet“ hat. Ein positiver Anreiz führt zu einer entsprechend schnelleren Veränderung in unserem Verhalten und unserer Einstellung. Wenn Technologie unser „soziales“ Gehirn nun spüren lässt, wie gut uns das alles tut, wird sich unsere Einstellung zur digitalen Welt genau jetzt zum Positiven verändern.

COVID-19 zeigt uns aber auch, dass wir nach wie vor sehr wachsam sein müssen, wenn es zum Beispiel konkret um unsere Daten geht. Es kann nicht sein, dass Regierungen beginnen, Bewegungsdaten von Bürgern ohne deren Zustimmung einfach zu „missbrauchen“. Auch hier stecken Menschen dahinter, deren wahre Absichten von uns allen keiner kennt. Wir müssen uns in Wahrheit nicht vor Technologien schützen, im Gegenteil: Wir müssen uns vor jenen Menschen schützen, die diese Technologien negativ benutzen.

In COVID-19 steckt daher neben einer weltweiten Krise mit vielen Toten und viel Leid sowie Bürgerüberwachung nun mal auch ein enormes Potenzial für uns Menschen und dem Leben nach der Krise. In einer Welt, die nicht mehr so sein wird wie zuvor, und in der Technologie eine besonders „menschliche Perspektive“ zukommen wird.

*Nahed Hatahet ist CEO von HATAHET productivity solutions. Der Beitrag ist in transform! 01/2020 erschienen.


Mehr Artikel

News

Bad Bots werden immer menschenähnlicher

Bei Bad Bots handelt es sich um automatisierte Softwareprogramme, die für die Durchführung von Online-Aktivitäten im großen Maßstab entwickelt werden. Bad Bots sind für entsprechend schädliche Online-Aktivitäten konzipiert und können gegen viele verschiedene Ziele eingesetzt werden, darunter Websites, Server, APIs und andere Endpunkte. […]

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*