Die ICT-Branche braucht mehr Frauen

Frauen sind in der IT-Branche nach wie vor stark unterrepräsentiert. Ein Satz, den man in letzter Zeit immer häufiger liest. Angesichts der aktuellen „Männer-Domäne“ Informatik, ist es kaum zu glauben, dass die IT früher viel weiblicher besetzt war. [...]

Raphala Müller leitet seit 2019 den Marketing-Bereich bei InfraSoft, sie engagiert sich für WOMENinICT. (c) InfraSoft

Es waren nicht nur Programmiererinnen, die Vorgaben der (männlichen) Ingenieure umsetzten, Frauen waren auch für vieles Wegbereiterinnen in der IT. Ohne Informatikerinnen, Erfinderinnen und Wissenschaftlerinnen wie Ada Lovelace, Frances E. Allen,Margaret Hamilton, Grace Hopper oder Hedy Lamarr gäbe es heute vieles nicht, wovon wir in unserer digitalen Welt profitieren.

Aber wo sind die IT-Frauen heute? Sie sind da, es sind nur nicht besonders viele und man sieht sie nicht (gut genug). Noch immer denkt unsere Gesellschaft in alten Rollenbildern, die Mädchen und jungen Frauen zu wenig Mut macht, einen technischen Beruf zu ergreifen. Aber Frauen haben in der ICT-Branche tatsächlich alle Chancen dieser Welt. Wir bei InfraSoft sind Personaldienstleister und suchen dringend IT-Fachkräfte für diverse Projekte bei Kunden – im Sinne der Diversität ist es uns ein großes Anliegen, hier auch mehr Frauen zu gewinnen, die als InfraSoft Mitarbeiterinnen für erfolgreiche Projekte bei unseren Unternehmenskunden im Einsatz sind. Derzeit beträgt der Frauenanteil nur 20 Prozent, aber wir wollen mit unseren Stellenanzeigen bewusst weibliche Bewerberinnen ansprechen. In unseren drei Kernbereichen Software Entwicklung und Testing, Infrastruktur und Systemadministration sowie Projektmanagement und Organisation sind übrigens derzeit rund 30 Jobangebote offen. Wir freuen uns hier auf viele Bewerberinnen.

Unser erklärtes Ziel ist es, den Frauenanteil bei InfraSoft zu steigern. Deshalb ist InfraSoft tatkräftiges Mitglied in der Special Interest Group WOMENinICT des Verbands Österreichischer Software Industrie (VÖSI). Die Gruppe hat sich auf die Fahnen geschrieben, Frauen in der IT sichtbarer zu machen und Mädchen und junge Frauen zu einer MINT-Berufswahl zu ermutigen. Im Mai wurde das Mentoring-Programm GRACE gestartet. Seit dem Vorjahr gibt es auch eine Rolemodel-Event-Reihe, an der u.a. die InfraSoft-Mitarbeiterin Iris Wieshofer bereits als Sprecherin beteiligt war. Hier geht es darum, dass Frauen über ihren Werdegang und ihre unterschiedlichen Berufsbilder erzählen und damit als Vorbilder agieren.

Die IT ist auch weiblich: v.l.: InfraSoft Mitarbeiterinnen Iris Wieshofer/Senior Software Test Engineer, Petra Pesatova/Software Testerin, Katharina Mittermair/Software Test Engineer und Eva Sagmeister/Requirements Engineer (c) InfraSoft

Zufällig in der IT gelandet

Iris Wieshofer und ihre Kollegin Katharina Mittermair sind beide eher zufällig in die IT „gestolpert“ und hatten zuvor einen anderen Weg eingeschlagen. Aber sie sind sehr gerne in der ICT geblieben. „Man braucht gute Softskills, um sich zu behaupten“, sagt Katharina Mittermair, Software Test Engineer bei InfraSoft, „Engagement in der Arbeit und der Wille Neues zu lernen sind – wie in jedem anderen Beruf auch – unerlässlich.“ „Gute MitarbeiterInnen sind in der IT-Branche immer gesucht. Wenn man etwas kann, hat man den Vorteil, recht einfach einen neuen Job zu finden“, sagt auch Iris Wieshofer, Senior Software Test Engineer bei InfraSoft.

Iris findet die Fehlersuche in einer Software spannend und herausfordernd. Für jede Software, die getestet wird (und eigentlich sollte jede getestet werden), sind spezielle Skills und Fähigkeiten notwendig: „Man lernt also nie aus und ständig dazu. So wird die Arbeit auch nie langweilig.“ Eigentlich hat sie BWL studiert, bekam aber nach dem Studium die Chance ins Software Testing zu schnuppern und hat sofort Gefallen daran gefunden. Sie hat sich also Programmieren beigebracht, Zertifizierungen absolviert und bei InfraSoft die Herausforderung gefunden, die perfekt zu ihr passt. Was sie heute anders machen würde? „Nicht den Umweg über das BWL-Studium nehmen und gleich Programmieren lernen.“

Katharina wollte eigentlich forensische Anthropologin werden. Da es für diese Berufsausübung aber keine rechtlichen Grundlagen in Österreich gibt, hat sie nach etwas ähnlich Spannendem gesucht. Eine befreundete Entwicklerin hat sie dann auf den Beruf der Software Testerin/Engineer gebracht, weil sie der Meinung war, dieser Job würde gut zu Katharina passen. Und sie hatte recht! Auch Katharina erhielt die Chance dieses Berufsfeld auszutesten und hat sofort ein paar Ausbildungen und Zertifizierungen nachgeholt. „Man verbringt so viele Stunden damit arbeiten zu gehen, dass der Wert einer Arbeit, die man liebt und für die man gerne morgens aufsteht, kaum abschätzbar ist. Wenn man sich für etwas begeistern kann, dann sollte man sein Ziel verfolgen.“ Auch sie würde – im Nachhinein gesehen – früher in die IT wechseln, bereut ihren vorherigen Weg allerdings nicht.

Software Testerin und Requirements Engineer

Petra Pesatova ist seit ca. 15 Jahren in der IT-Branche und seit einigen Jahren bei InfraSoft als Software Testerin tätig. Ihr war zwar schon früh klar, dass sie einen technischen Beruf ergreifen würde, aber erst nach dem Studium der Technischen Chemie, fand sie – übrigens auch zufällig – den Weg in die IT. Bei InfraSoft ist sie nun in einem Unternehmen in der Versicherungs-Branche untergebracht. Da sie schon sehr lange als Test Engineer tätig ist, gibt sie ihr Wissen auch an jüngere Kolleginnen weiter: „Heutzutage schockiert es keinen mehr in der IT, wenn da eine Frau arbeitet. Überrascht sind die Leute außerhalb der Branche. Vor allem auch, weil das Berufsfeld des Software Testing eine große Unbekannte für Nicht-IT-Menschen ist.“ Was sie jungen Mädchen und Frauen raten würde, die einen technischen Beruf ergreifen wollen? „Die IT-Branche ist für jeden offen. Geh deinen Weg. Wenn du gehört und gesehen werden willst, dann lern was. Respekt bekommt man erst, wenn man etwas kann.“

Ähnliches sagt auch Eva Sagmeister, Requirements Engineer bei InfraSoft „Sei du selbst, hör nie auf zu lernen, verlass dich auf dein Wissen und lass dich nicht entmutigen.“ Sie selbst hatte nie das Gefühl, sich anderen Herausforderungen stellen zu müssen, als ihre männlichen Kollegen: „In meiner Abteilung waren schon vor meinem Einstieg Frauen beschäftigt und mein Vorgesetzter hat auch nie einen Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Angestellten gemacht.“ Zu technischen Berufen hat sich Eva immer schon hingezogen gefühlt, obwohl ihr das erst nach dem HAK-Abschluss so richtig bewusst geworden ist. Also hat sie Technische Physik studiert, sich nebenbei ständig weitergebildet und Zertifizierungen erworben. Bei InfraSoft st sie erst mit über 50 gelandet. Ihre langjährige Erfahrung und ihre Fähigkeiten haben überzeugt. Und sie fühlt sich wohl. Sowohl in ihrem Projekt-Team als auch bei InfraSoft „Ich kann mich auf beide verlassen. Das ist ein schönes und sehr wichtiges Gefühl.“

Alle vier sind sich einig: es gibt sie, die Frauen in der ICT und bei InfraSoft fühlen sie sich gut aufgehoben. Ob Bewerber oder Bewerberin, es werden alle gleich behandelt und bekommen bei uns dieselben Chancen. Offene und ehrliche Kommunikation ist dabei sehr wichtig und wird hier auch gelebt. Genauso wie die Möglichkeit des Austausches und Networking. Als aktiver Teil der Initiative WOMENinICT bietet InfraSoft den Mitarbeiterinnen auch eine Plattform, um Frauen in der IT vor den Vorhang zu holen und selbst zu zeigen, in was für einer coolen Branche sie arbeiten.

*Raphaela Ch. Müller leitet seit 2019 das Marketing bei InfraSoft und gehört zum Kernteam von WOMENinICT des VÖSI.


Mehr Artikel

News

Bad Bots werden immer menschenähnlicher

Bei Bad Bots handelt es sich um automatisierte Softwareprogramme, die für die Durchführung von Online-Aktivitäten im großen Maßstab entwickelt werden. Bad Bots sind für entsprechend schädliche Online-Aktivitäten konzipiert und können gegen viele verschiedene Ziele eingesetzt werden, darunter Websites, Server, APIs und andere Endpunkte. […]

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*