Die Killer-App in der digitalen Transformation ist der Mensch

Ein Kommentar von Margaret Dawson, Vice President of Product Portfolio Marketing bei Red Hat, darüber, was die digitale Transformation eines Unternehmens wirklich erfolgreich macht. [...]

Margaret Dawson, Vice President of Product Portfolio Marketing bei Red Hat
Margaret Dawson, Vice President of Product Portfolio Marketing bei Red Hat (c) Red Hat

Jeder ist auf der Suche nach digitaler Führung. Aber die Realität ist, dass 75 Prozent der Führungskräfte immer noch darauf warten, konkrete Vorteile aus disruptiven Technologien zu ziehen (Forbes Insights (November 2018). The C-Suite Outlook: How Disruptive Technologies are Redefining the Role of Project Management). Deshalb investieren Unternehmen riesige Summen in neue Tools und Technologien.

Dennoch scheitert weit über die Hälfte aller IT-Projekte. Einer der Gründe ist, dass sich Unternehmen in der Regel nur auf die Implementierung einer Technologie konzentrieren, wenn sie ein Problem lösen oder voranbringen wollen. Die neue Software, mobile App oder Cloud-Plattform alleine ist aber nicht die Antwort auf all die Herausforderungen, vor denen Unternehmen in Zeiten zunehmender Digitalisierung stehen. Vielmehr liegt der Schlüssel zu einer erfolgreichen Digitalen Transformation nicht nur in Technologien und Tools, sondern vor allem in Menschen, Kultur und neuen Denkprozessen.

Die Killer-App in der Digitalen Transformation ist der Mensch, der die neuen Technologien entwickeln, nutzen und damit arbeiten muss. Es ist auch der Mensch, der den Zielen eines Unternehmens folgen muss, die ansonsten recht schnell im Sande verlaufen. Und für alle, die sich regelmäßig mit Projektmanagement beschäftigen, ist es längst eine Binsenweisheit: Projekte scheitern in der Regel an den Menschen und nicht an Methoden oder Instrumenten. Anstatt die Technologie in der IT-Organisation an die erste Stelle zu setzen, sollten Unternehmen lieber mit der Kultur beginnen, und zwar einer offenen Kultur.

Was heißt das? Einer der häufigsten kulturellen „Blocker“ ist der hierarchische Führungsstil in vielen Unternehmen. Eine digitale Transformation kann kein Diktat von oben sein. Der CEO muss zwar eine Vision festlegen, jeder einzelne Mitarbeiter muss aber an den Wandel glauben. Die Menschen müssen das Gefühl haben, dass sie etwas bewirken können. Umso wichtiger ist es, alle in ein Projekt einzubeziehen, gemeinsam über neue Ideen nachzudenken und auf dieser Basis ebenfalls gemeinsam Entscheidungen zu treffen. Gute Ideen können von überall herkommen, und die besten gewinnen. Keiner darf Angst haben, kritisiert zu werden. Die große Aufgabe des Managements besteht daher darin, eine Kultur und einen Führungsstil zu schaffen, der Autonomie, Empowerment und aktives Engagement unterstützt.

Eine offene Unternehmenskultur ist genauso unabdingbare Voraussetzung, damit das weit verbreitete Silo-Denken ausgeräumt wird. Anstatt Abteilungs– und Bereichsinteressen müssen vielmehr Unternehmens- und übergeordnete Ziele im Vordergrund stehen. Es ist natürlich einfach, immer dieselben Menschen in ein Projekt einzubeziehen. Warum aber mal nicht die ganze Organisation oder Menschen, mit denen man ansonsten selten oder nie zusammenarbeitet? Die Digitale Transformation erfordert das Einreißen von über die Jahre geschaffenen Grenzen, immerhin müssen Daten, Erkenntnisse, Anwendungen und Prozesse nahtlos ineinanderfließen.

Fakt ist, Technologie alleine hilft nicht, die Digitale Transformation voranzutreiben – es braucht Menschen, die mit Überzeugung dahinterstehen. Um in der ITWelt erfolgreich zu sein, steht immer noch die Kommunikation zwischen den Menschen im Vordergrund. Das wird leider oft vergessen.

*Margaret Dawson leitet den Bereich Product Portfolio Marketing bei Red Hat.


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