Erfolgreich in Führungspositionen: 5 Strategien für Frauen in IT-Berufen

Frauen in der IT-Branche stehen vor Herausforderungen, die gleichzeitig Wachstumschancen bieten. Gezieltes Training, strategisches Networking und der bewusste Einsatz emotionaler Intelligenz helfen beim Aufbau der eigenen Sichtbarkeit. Dies erleichtert den Weg in Führungspositionen. [...]

Marlene Wolfgruber ist Produktverantwortliche für KI-Lösungen bei ABBYY. (c) ABBYY

Der Weg in eine Führungsposition ist herausfordernd – besonders für Frauen in einem wettbewerbsorientierten Umfeld wie der extrem dynamischen IT-Branche. Eine starke Präsenz ist entscheidend, um Chancen zu nutzen sowie die eigene Expertise gezielt sichtbar zu machen und auszubauen. Neben Fachkompetenz kommt es darauf an, strategisch zu netzwerken und mit dem Unternehmen zusammenzuarbeiten.  Nur so entsteht eine sichtbare und glaubwürdige Führungspräsenz.

1. Selbstbewusste Kommunikation meistern

Kommunikation ist der Schlüssel zum beruflichen Erfolg. Frauen profitieren von professionellem Rhetoriktraining. So können sie ihre Ideen klar und überzeugend vermitteln.

Meetings finden heute sowohl virtuell als auch persönlich statt. Networking kann formell oder informell geschehen. Entscheidend ist, den eigenen Kommunikationsstil gezielt an unterschiedliche Zielgruppen anzupassen. Ein bewusster Einsatz von Tonfall, Körpersprache und aktivem Zuhören schafft Vertrauen und stärkt die Verbindung zu Führungskräften und Stakeholdern. Ein unterstützendes Arbeitsumfeld ist dabei hilfreich. Autonomie und Teamarbeit sollten sich die Waage halten. So entsteht Raum für Kreativität.

2. Strategisches Denken demonstrieren

Strategisches Denken signalisiert Vorgesetzten, dass über kurzfristige Aufgaben hinausgedacht wird. Wer Chancen erkennt, zeigt unternehmerisches Gespür. Die Fähigkeit, Herausforderungen frühzeitig zu erkennen, ist entscheidend. Sie hilft, Entscheidungen mit den Unternehmenszielen in Einklang zu bringen.

Eine einfache Möglichkeit, dies unter Beweis zu stellen, ist die kontinuierliche Beobachtung von Branchentrends. Wer neue Entwicklungen im Blick hat, kann Potenziale erkennen und innovative Ideen vorantreiben. So entsteht ein klares Zukunftsbild – eine wichtige Eigenschaft visionärer Führungskräfte. Die Werte des eigenen Unternehmens zu priorisieren, ist dabei essenziell. Unternehmen, die Herausforderungen bieten und Vielfalt fördern, erweitern Perspektiven. Dies unterstützt die Entwicklung einer strategischen Denkweise.

3. Sinnvolle Verbindungen aufbauen

Netzwerke sind essenziell für die berufliche Entwicklung. Wer sich mit Mentoren, Kollegen und Branchenexperten vernetzt, profitiert fachlich und stärkt zugleich die eigene Präsenz.

Ein starkes Talent-Netzwerk innerhalb des Unternehmens ist für gezielte Kontaktpflege vorteilhaft. Zusätzlich erhöht die aktive Teilnahme an professionellen Communities die Sichtbarkeit – sowohl intern als auch extern. Gleichzeitig trägt eine inklusive Haltung dazu bei, Räume für unterschiedliche Perspektiven zu schaffen. Dies stärkt nicht nur die eigene Geschäftspräsenz, sondern bereichert auch das Arbeitsumfeld.

4. Entscheidungsstärke und Verantwortungs-Bewusstsein zeigen

Fundierte, faktenbasierte Entscheidungen sind essenziell für eine starke Führungspräsenz. Ebenso wichtig ist es, Verantwortung zu übernehmen – sowohl für Erfolge als auch für Misserfolge. Dies stärkt das Vertrauen bei Kollegen und Unternehmensleitungen.

Gute Führungskräfte beziehen verschiedene Perspektiven in ihre Entscheidungen ein. So entstehen ausgewogene und nachhaltige Lösungen. Auch in Situationen mit hoher Unsicherheit oder unter Druck ist es wichtig, ruhig und zuversichtlich zu bleiben. Eine klare Argumentation und faktenbasierte Entscheidungsfindung helfen, Überzeugungskraft zu zeigen. Gleichzeitig sollte Offenheit für alternative Standpunkte bewahrt werden.

5. Emotionale Intelligenz kultivieren

Der bewusste Umgang mit Emotionen ist im Berufsleben entscheidend. Emotional intelligente Führungskräfte pflegen bessere Beziehungen, kommunizieren effektiver und tragen zur Konfliktlösung bei. Emotionales Bewusstsein unterstützt zahlreiche geschäftliche Prozesse. Sie verbessert Verhandlungen, Teamentwicklung und Zusammenarbeit.

Eine Studie des US-Psychologen Daniel Goleman zeigt: 90 Prozent der Unterschiede zwischen durchschnittlichen und erfolgreichen Führungskräften liegen in der emotionalen Intelligenz. Empathie spielt dabei eine Schlüsselrolle. Wer sich in andere hineinversetzen kann, baut stärkere Beziehungen auf und trägt zu einem positiven Arbeitsklima bei.

Frauen in der IT-Branche stehen vor Herausforderungen, die gleichzeitig Wachstumschancen bieten. Gezieltes Training, strategisches Networking und der bewusste Einsatz emotionaler Intelligenz helfen beim Aufbau der eigenen Sichtbarkeit. Dies erleichtert den Weg in Führungspositionen. Ein gestärktes Auftreten fördert nicht nur die eigene Karriere. Es trägt auch zur Entwicklung einer inklusiveren, gerechteren und erfolgreicheren Unternehmenskultur bei.

* Dr. Marlene Wolfgruber ist Produktverantwortliche für KI-Lösungen bei ABBYY und bringt über zehn Jahre Führungserfahrung im Produktmanagement mit. Sie verfügt über fundierte Kenntnisse in einer Vielzahl von Themen der intelligenten Automatisierung und gibt ihr Fachwissen als Expertin für KI und Sprachtechnologien regelmäßig weiter. In ihren früheren Positionen leitete Wolfgruber Programme zur Entwicklung des KI-gestützten Prozessmanagements und half Unternehmen, autonome Assistenten mit generativer KI zu entwickeln. Die zweifache Mutter hat einen Doktortitel in Computerlinguistik von der Ludwig-Maximilians-Universität München.


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