Es gibt kaum eine Branche, in der der Datenaustausch in Echtzeit nicht längst von der Kür zur Pflicht geworden ist. Neben den Unternehmen, die in der Lage waren, sich innerhalb kürzester Zeit den neuen Gegebenheiten anzupassen, blieben unzählige andere Unternehmen angesichts der unerwartet auftretenden Komplikationen auf der Strecke. [...]
Vor allem die Coronakrise hat bewiesen, wie wichtig es für Unternehmen ist, ihre Entscheidungen auf aktuelle Informationen zu stützen und entsprechende Handlungen ableiten zu können. Dies wird auch durch die Ergebnisse einer globalen Umfrage unterstrichen, die Snowflake und The Economist Intelligence Unit unter 914 Entscheidern durchgeführt haben: 87 Prozent von ihnen gaben hier an, dass Daten in der heutigen Unternehmenslandschaft das wichtigste Unterscheidungsmerkmal seien.
Während Unternehmen, die bereits rechtzeitig in einen sicheren und barrierefreien Datenfluss investiert hatten, also in der Lage waren, sich innerhalb kürzester Zeit den neuen Gegebenheiten anzupassen, blieben unzählige andere Unternehmen angesichts der unerwartet auftretenden Komplikationen auf der Strecke. Um dies in Zukunft zu vermeiden und stets geschäftsfähig bleiben zu können, ist es nun an der Zeit, in einen sicheren Datenaustausch zu investieren.
Doch um herauszufinden, welche Strategie hier am besten den Bedürfnissen eines Unternehmens entspricht, sollten zunächst einige zentrale Fragestellungen geklärt werden: Geht es darum, die Produktivität und Effizienz der internen Teams zu steigern? Oder besteht das Ziel doch viel eher darin, die Zusammenarbeit mit externen Kooperationspartnern, Anbietern, Lieferanten und Kunden zu verbessern? Vielleicht steht aber auch der schnelle Zugriff auf externe Datenquellen im Vordergrund, um die Analysemöglichkeiten und damit auch die Entscheidungsfindung zu verbessern? Je nachdem, was das jeweilige Unternehmen konkret erreichen möchte, lassen sich fünf verschiedene Strategien für einen sicheren Datenaustausch identifizieren:
- Der unternehmensinterne Datenaustausch
Obwohl den meisten Unternehmen die Ineffizienz bewusst ist, die aus ihren bestehenden Datensilos resultiert, arbeiten auch heute noch viele Abteilungen nebeneinander her, ohne dass der Informationsaustausch untereinander überhaupt möglich ist. Vor allem dann, wenn es um ein großes Unternehmen mit zahlreichen Standorten geht, kann es schwierig sein, eine übergreifende Lösung für alle Abteilungen und ihre Mitarbeiter zu etablieren. Um dem Kunden das bestmögliche Einkaufserlebnis bieten zu können, ist es aber beispielsweise für Marketing-Verantwortliche unerlässlich, die Daten anderer Abteilungen wie dem Kundenservice oder dem Vertrieb einsehen und in ihre Analysen miteinbeziehen zu können. Damit das in der Praxis funktioniert, braucht es die richtige technologische Grundlage, die den Zugang zu internen Datensätzen abteilungsübergreifend ermöglicht.
Ist dieser Grundstein gelegt, sollten alle Mitarbeiter Zugriff erhalten, die die jeweiligen Datensätze für ihre tägliche Arbeit benötigen. Dazu gehört neben dem reinen Zugang auch die Möglichkeit, Dateien zu bearbeiten oder hochzuladen. Ebenso ist es sinnvoll, eindeutige Workflows aufzustellen, um sicherzugehen, dass diese stets den Data Governance-Richtlinien entsprechen. Diese ebenso wie die generelle Datennutzung stets zu überwachen, hilft dabei, die Zusammenarbeit weiter zu verbessern und dadurch auch die Produktivität zusätzlich anzukurbeln.
- Der unternehmensübergreifende Datenaustausch
Die globale Vernetzung unserer Wirtschaft wächst von Jahr zu Jahr. Der Datenaustausch mit externen Parteien kann deshalb ebenfalls eine äußerst wichtige Rolle spielen – zum Beispiel dann, wenn im Supermarkt nie ein Kunde vor leeren Regalen stehen soll. Hier ist der barrierefreie Informationsfluss zwischen Einzelhändler, Hersteller und Logistikunternehmen essentiell. Doch die Angst, die Kontrolle über die eigenen Daten zu verlieren und nicht zu wissen, welche Kopien davon außerhalb des Unternehmens existieren, sitzt bei vielen Unternehmen tief. Mithilfe der hier passenden Technologie kann stets überwacht werden, wer Zugriff auf welche Datensätze hat und für was genau diese herangezogen werden. Auf diese Art und Weise behalten die Unternehmen ihre Sicherheit, können aber gleichzeitig die Zusammenarbeit mit ihren Kooperationspartnern verbessern und dazu beitragen, dass wichtige Prozesse wie beispielsweise der rechtzeitige Nachschub eines bestimmten Produkts oder die Wahl der besten Transportroute weiterhin optimiert werden.
- Die Datenbeschaffung
Um Analysen durchführen zu können, die aussagekräftige Ergebnisse gewährleisten, sind große Datenmengen das A und O. Verfügt ein Unternehmen nicht selbst über die entsprechenden Informationen, ist es äußerst hilfreich, diese von externen Quellen einzukaufen. Doch auch für diejenigen, die selbst große Mengen an Daten besitzen, lohnt es sich, Informationen aus externen Quellen hinzuzuziehen. Sie erlauben es, einen Blick über den eigenen Tellerrand zu gewinnen und mögliche Potenziale zu erkennen, die andernfalls nicht sichtbar sind. Doch auch bei dieser Strategie gibt es einige Stolpersteine, die unbedingt beachtet werden müssen. Denn die enorme Anzahl verschiedener Datenquellen, genauso wie die unterschiedlichen Dateiformate und Bereitstellungsmethoden der externen Datenanbieter sind mit einer gewissen Mehrarbeit und deshalb auch entsprechenden Kosten verbunden. Um diese Hürde zu umgehen und gleichzeitig sicherzustellen, dass die herangezogenen Daten stets in aktueller Form vorliegen, bietet es sich an, ein Tool zu nutzen, das als zentrales Portal für beide Seiten fungiert. Dies ermöglicht den Datenfluss in der sicheren und barrierefreien Form, die es braucht, um einen tatsächlichen Mehrwert aus den von außen hinzugezogenen Informationen zu generieren.
- Die Datenbereitstellung
Für viele Unternehmen stellt das Teilen großer, intern gesammelter Datenmengen inzwischen eine beliebte Methode dar, um diese zu monetarisieren. Vor allem Startups oder jene, die in einen neuen Geschäftszweig investieren wollen, greifen gerne auf die Informationen etablierter Unternehmen zurück, weil sie nicht über die Ressourcen verfügen, um selbst vergleichbare Datensätze aufzubauen. Bekannte Beispiele hierfür sind Uber oder Airbnb. Für die bestehenden Branchengrößen wiederum bietet diese wachsende Nachfrage die Chance auf eine zusätzliche Einkommensquelle – eine echte Win-Win-Situation also.
Doch auch für Unternehmen, bei denen das Kerngeschäft darin besteht, Informationen bereitzustellen, führt kein Weg an der Nutzung neuer Technologien vorbei, die den Austausch in Echtzeit ermöglichen. Im Kontext der Coronakrise hängt vor allem für die stationären Händler alles von den aktuellen Infektionszahlen ab, denn sie entscheiden darüber, ob sie öffnen dürfen oder kurzfristig ein erneuter Lockdown droht. Um hier eine weitere, kohärente Informationsquelle bieten zu können, greift das ungarische Technologieunternehmen Starschema auf die Daten der Johns-Hopkins-Universität zurück, bereitet diese auf und stellt sie in stets aktueller Form über den Data Marketplace von Snowflake zur Verfügung. So können externe Nutzer aus dem Einzelhandel, aber auch aus dem öffentlichen Sektor nicht nur unkompliziert auf die Informationen zugreifen und diese direkt für ihre Analysen heranziehen, ohne sie selbst bereinigen zu müssen. Sie sind auch in der Lage, akkurate und zeitnahe Entscheidungen zu treffen, stets um über alle durch die Pandemie verursachten Risiken und Veränderungen auf dem Laufenden zu bleiben.
- Die Hybridstrategie
Wie so oft gibt es auch bei der Frage, welche Datenaustauschstrategie am besten passt, nicht nur den einen oder den anderen Weg. Je nach Branche oder Geschäftsprozessen ist es sehr gut möglich, dass mehrere der bereits genannten Punkte auf die Bedürfnisse eines Unternehmens zutreffen. Wenn dies der Fall ist, lohnt es sich, eine hybride Strategie anzustreben, die nicht nur das eine oder das andere ermöglicht. Das eröffnet unzählige Möglichkeiten, um das Potenzial, das sich in den internen oder extern hinzugezogenen Daten verbringt, bis zum absoluten Maximum auszuschöpfen und bestehende Schwachstellen nicht nur zu erkennen, sondern auch ein für alle Mal zu eliminieren. Doch die Anstrengungen lohnen sich: Da sind sich immerhin 86 Prozent der Business-Entscheider einig, die im Rahmen der Umfragen von Snowflake und The Economist Intelligence Unit angaben, dass jene Unternehmen auf der Gewinnerseite ihrer Branche stehen werden, die dazu in der Lage sind, auf der Grundlage von daten innovative Produkte und Dienstleistungen zu schaffen.
Was es braucht, damit das in der Praxis funktionieren kann, ist eine flexible Infrastruktur, die den Datenzugriff und -austausch über alle Unternehmensgrenzen hinweg möglich macht. Eine moderne Data Cloud kann genau das leisten. Ihr liegen keine traditionellen, lokalen Rechenzentren zugrunde, weshalb sie den schnellen Zugriff und Austausch von Informationen ermöglicht, den Unternehmen heute brauchen. Darüber hinaus fungiert sie wie eine zentrale Schnittstelle zwischen den Infrastructure- und Application Clouds, die zum Einsatz kommen, um Daten nicht nur zu speichern, sondern diese auch in großem Umfang zu analysieren und praktisch anwendbar zu machen. So kann die Data Cloud die sichere und barrierefreie Grundlage bieten, die sich flexibel den Bedürfnissen anpasst, die ein Unternehmen hinsichtlich seines Datenaustausches hat – und zwar mit Kunden und Geschäftspartnern, genauso wie über alle internen Abteilungen hinweg.
*Arjan van Staveren ist Country Manager Germany bei Snowflake.
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