Gastkommentar: Ära des „Internet of Things“ aktiv gestalten

Bis 2020 werden laut Gartner 25 Milliarden vernetzte "Things" weltweit in Betrieb sein. Jedes smarte Objekt wird mit mehr als 3.000 anderen intelligenten Dingen pro Tag verbunden sein. Diese Entwicklung wird sich massiv auf Unternehmen aller Branchen auswirken, wird neue Geschäftsmodelle und Kooperationen hervorbringen und die Art, wie wir arbeiten und leben grundlegend verändern. Das Internet of Things (IoT) ist eine Realität, der sich Unternehmen aller Branchen stellen müssen, denn sie bringt neue Chancen, aber auch eine ganze Reihe von Herausforderungen mit sich. Etwa, wenn es darum geht, mit den riesigen Datenmengen umzugehen oder Sicherheit für Systeme und Daten zu gewährleisten. [...]

Die Anzahl der Machine-to-Machine-Verbindungen wird bis 2017 die Zahl der Machine-to-People-Verbindungen übersteigen, prognostiziert IDC. Die Anzahl der Anbieter von IoT-Geräten wird sich Branchenkennern zufolge in den kommenden zwei Jahren mehr als verdoppeln. Die Revolution der zeit- und ortsunabhängigen Vernetzung von „Dingen“ ist in vollem Gange. Sie wird sich nicht nur auf die Geschäftsmodelle der Unternehmen auswirken, sondern insgesamt unsere Art zu arbeiten und zu leben verändern. Eine vom Economist weltweit durchgeführte Umfrage unter Führungskräften hat gezeigt, dass 95 Prozent der Befragten davon ausgehen, dass ihr Unternehmen IoT in den nächsten drei Jahren in irgendeiner Form nutzen wird. 63 Prozent erwarten sich davon Wettbewerbsvorteile und sind der Ansicht, dass sie hinter ihren Wettbewerbern zurückfallen werden, wenn sie IoT nicht in ihre Unternehmen integrieren.

ALLE BRANCHEN BETROFFEN

Aktuell sind laut Gartner Produktion, Elektrizitäts- und Versorgungsunternehmen sowie Transport und Logistik die Top-3-Branchen, die das Internet of Things am intensivsten nutzen. In Zukunft wird keine Branche an dieser Technologie vorbeikommen. Vom Abfallmanagement über die Städteplanung, das Gesundheitswesen bis hin zur Nahrungsmittelindustrie und zur Pharmazie werden alle Wirtschaftssektoren ihre Geschäftsmodelle, ihre Produktions- und Logistikketten optimieren.

ANWENDUNGSBEISPIEL MEDIZINTECHNIK

Im Medizinbereich lässt sich durch die Erfassung und Auswertung von Daten beispielsweise der Gesundheitszustand von Menschen besser analysieren und überwachen. Ein Mini-Computer, der am Körper getragen wird (Wearable), zeichnet ständig die Vitaldaten der Person auf und sendet sie an das persönliche Smartphone als auch an eine medizinische Einrichtung. Weichen diese Daten von Normwerten ab, lässt sich über das Smartphone ein Notruf absetzen. Der Standort der Person wird dabei automatisch übermittelt, so dass der Notarzt die notwendigen Informationen erhält und sofort zur Stelle sein kann. Das Smartphone informiert gleichzeitig die Person, dass eine Behandlung erforderlich ist. Durch das Zusammenspiel und die drahtlose Kommunikation der Dinge über das Internet ergibt sich also eine vollständige Reaktionskette.

REVOLUTION DER DATENVERARBEITUNG

Das Internet of Things muss aktiv gestaltet werden, wenn es effizient, sicher und profitabel genutzt werden soll. Denn allein die Anzahl der vernetzten Geräte und die Menge der dadurch generierten Daten stellt die Unternehmen vor neue Herausforderungen. Diese Daten zu speichern, zu verwalten, zu verarbeiten und sinnvoll zu nutzen – darin liegt einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren, will man die Chancen, die das IoT bringt, nutzen.


Mehr Artikel

Die beiden Sprecherinnen von Women@DSAG: (links) Franziska Niebauer, Beraterin für SAP IS-H bei der Helios Kliniken GmbH, und Anna Hartmann, Geschäftsführerin der in4MD Service GmbH (c) Bild links: Helios Kliniken GmbH; Bild rechts: www.AndreasLander.de
News

Chancengleichheit der Geschlechter – überbewertet oder wichtiger denn je?

In den USA schaffen Großkonzerne auf Geheiß Donald Trumps ihre Diversitätsprogramme ab. Auch in Europa folgen Unternehmen dem „Anti-Woke-Kurs“. Die DSAG nahm dies zum Anlass, bei den Mitgliedern des Frauennetzwerks Women@DSAG nachzufragen, wie es derzeit um die Chancengleichheit der Geschlechter im Job steht. 139 Frauen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz nahmen an der Umfrage teil. […]

"Sammlung allerhand auserlesener Reponsorum […]", Johann Hieronymus Hermann, 1736 (c) Österreichische Nationalbibliothek
News

Kulturpool – digitalisiertes Kulturerbe

Einer der Vorteile der Digitalisierung ist, dass Kulturgüter zunehmend auch in digitalisierter Version für alle online zugänglich vorliegen. So versammelt das zentrale Suchportal für digitalisiertes Kulturerbe in Österreich, Kulturpool, 1,6 Millionen Objekten, darunter historische Handschriften, Bücher, Kunstwerke und vieles mehr. Einer der Hauptbeiträger von Kulturpool ist die Österreichische Nationalbibliothek. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*