CIOs und IT-Abteilungen blicken großen Herausforderungen entgegen: Die eigene IT und der CIO könnten die Position als "Innovationsmaschine" verlieren, wenn sie eher als Verhinderer als als "Enabler" gesehen werden. Bernhard Grubelnig, Senior Director bei EMC in Wien, rät den IT-Verantwortlichen, sich den neuen Zeiten anzupassen, um nicht den Anschluss im eigenen Unternehmen zu verlieren. [...]
Noch vor wenigen Jahren war es völlig normal, dass die interne IT-Abteilung eines Unternehmens die unangefochtene „Herrscherin“ über Technologie, Prozesse und EDV relevante Projekte war. Wollte ein Mitarbeiter zum Beispiel neues Equipment in Form eines Notebooks, Desktops oder Telefons, dann hatte er nur stark eingeschränkte Auswahlmöglichkeiten.
Auch die interne IT von EMC, die immerhin über 65.000 User weltweit betreut, stand vor diesem Problem. Die „Shadow IT“ der 90er- und 2000er-Jahre wurde von Möglichkeiten abgelöst, die so gut wie jeder Mitarbeiter im Handumdrehen kaufen kann: Cloud Storage, Virtuelle Serverkapazität, Backup-Möglichkeiten im Internet usw. All diese Angebote sind nur die Eingabe der Kreditkartennummer entfernt – schon blüht der „Wildwuchs“ in der EDV-Landschaft. Eine interne Umfrage bei EMC-Usern, die diese Angebote genutzt haben, hat Erstaunliches zu Tage gebracht. Der Grund, warum sich Mitarbeiter von der eigenen IT abwenden, liegt nicht etwa in der Preisgestaltung, der Sicherheit oder Verfügbarkeit: Mitarbeiter klagten über die scheinbar grundsätzlich ablehnende Haltung der IT-Abteilung, was innovative Anfragen betrifft. Sie entfernen sich zusehends von der Vorstellung, dass der erste Ansprechpartner bei Technologieanforderungen im eigenen Haus sitze. Ein „Nein“ käme zu leicht über die Lippen. Daher griffen User einfach lieber zur Kreditkarte und umgingen so den Weg durch die Mühlen der internen IT.
Die Folge ist der Verlust der Kostenkontrolle und der internen EDV Abteilung wird langsam, aber sicher das Wasser (und finanzielle Fluss) abgegraben. Die eigene IT und der CIO verlieren die Position als „Innovationsmaschine“, weil sie eher als Verhinderer, als als „Enabler“ gesehen werden.
Die Lösung: Entscheidend ist die Umwandlung der IT von einem „Cost Center“ in ein „Innovation Center“. Genau hier ist der CIO gefragt! Die IT wird zum Broker zwischen verschiedenen internen und externen Services, behält aber immer die Kontrolle über die Technologielandschaft – der „Hybrid Cloud“. Rollen müssen neu überdacht werden. Der gute alte „Sys Admin“ wird zum „Cloud Admin“. Eine Rolle, die beide Welten versteht und im besten Falle transparent miteinander verbinden kann.
Die IT-Abteilung bekommt neue Gesichter: Business Development Manager als Brücke zwischen den Fachabteilungen und der IT Abteilung. Service Manager verantworten ein bestimmtes Service, dessen Weiterentwicklung und Preisgestaltung. Quality Assurance Ressourcen stehen den Mitarbeitern zur Verfügung, wenn es darum geht, sicherzustellen, dass SLAs und SLOs eingehalten werden. Weiters werden in manchen Fällen sogar Verkäufer, Partner Manager und Hybrid Cloud Architekten benötigt.
All diese Ressourcen brauchen eine gute Basis, auf der sie aufbauen können. Trainings, Umschulungen und Ausbildung, vor allem auch Technologie als Unterstützung für die tägliche Arbeit sind dazu nötig. EMC bietet seit geraumer Zeit innovative Konzepte für das „Software Defined Data Center“ an, die es ermöglichen, eine moderne und Effiziente IT-Organisation zu betreiben. So kann die eingangs erwähnte Herausforderung eine Riesenchance für den CIO und sein Team werden.
* Bernhard Grubelnig ist Senior Director bei EMC in Wien und für den technischen Presales in den Service Centern in Europa, dem mittleren Osten und Afrika zuständig.
Be the first to comment