Lange hat man E-Commerce den Marketing-Abteilungen "umgehängt". Heute braucht man IT-Experten, die mit neuen Ideen und flexiblen Strukturen Geschäfts-Prozesse neu gestalten. [...]
Der Online Handel entwickelt sich rasant weiter. Mobile Devices laufen Computern den Rang ab. Der Webauftritt muss permanent überprüft, angepasst und optimiert werden. In Zukunft sind Schnelligkeit, internationale Einsetzbarkeit und einfache sowie bequeme Nutzbarkeit die wichtigsten Prämissen. Wer seinen Kunden nicht permanent ein einwandfreies Einkaufserlebnis bietet, z.B. der rasch wachsenden Community des mobilen Einkaufens und auch für die kleinsten Displays eine optimale Produktpräsentation ermöglicht, wird wenig erfolgreich sein. Das bedarf einer starken Technologieexpertise.
Reichte früher ein Basis-Computerwissen, so sind heute hochqualifizierte IT Experten gefragt, die diese großen Anforderungen mit einer modularen Systemarchitektur optimal lösen können. Da gibt es im E-Commerce noch Aufholpotenzial. Eine Studie von Arlington Research (Feb. 2016) zeigt hier auch deutlich auf, dass Manager überzeugt sind, dass ihre IT-Abteilungen überfordert und für den nötigen Innovationsschub nicht gerüstet sind.
Zu lange hat man E-Commerce den Marketingverantwortlichen „umgehängt“. Jetzt benötigt man jene IT-Experten, die mit neuen Ideen und flexiblen Strukturen die Geschäftsprozesse neu gestalten. Wer also beim E-Commerce Boom mit dabei sein will, muss aufrüsten. Dazu gehört auch, dass auf mobilen Geräten, deren Bildschirme in der Regel eher klein sind, alle für den Kaufprozess relevanten Symbole und Einstellungen leicht mit dem Finger anzutippen sind. Das Optimieren der Produktpräsentation gehört genauso dazu, wie das leichte Navigieren, und der optimale Mix an Zahlungslösungen. Denn geht der Onlinekauf nicht reibungslos, ist der Weg zur Kassa zu kompliziert oder die favorisierte Zahlungsvariante wird nicht angeboten bzw. treten zwischendurch gar technische Probleme auf, lässt im klassischen E-Commerce jeder zweite Online Shopper seinen virtuellen Einkaufswagen einfach stehen.
Beim M-Commerce brechen mehr als zwei Drittel den Kauf ab. Mit der rasant wachsenden Bedeutung des Mobile-Shoppings ergeben sich auch neue Möglichkeiten, wie mobile Coupons oder „Jetzt-kaufen!“-Buttons, um einen unmittelbaren Kaufanreiz zu bieten. Darüber hinaus nimmt der Empfehlungs-Commerce via Facebook etc. stark zu. Nicht mehr die App oder der QR-Code sind wesentlich, sondern die optimale Produktpräsentation. Klicken war gestern, wischen und scrollen sind heute. Es ist Zeit sich damit auseinanderzusetzen, seine IT aufzurüsten, oder sich von externen Spezialisten beraten zu lassen, denn der Fachkräftemangel macht sich schon bemerkbar.
* Christian Renk ist Geschäftsführer des Zahlungsanbieters Klarna Austria.
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