Die Ergebnisse der techconsult-Studie "IT-Security Bilanz Deutschland", die die Risiken der IT- und Informationssicherheit im Mittelstand analysierte, sind erschreckend. [...]
Das gilt nicht nur für die gefährliche Ist-Situation bei den Mittelständlern, sondern insbesondere für die Angaben zum gefühlten Risikobewusstsein. Hier klafft eine enorme Lücke zwischen Selbsteinschätzung und objektivem Zustand.
Der Index für die gefühlte Bedrohung ergab über alle 500 befragten Unternehmen hinweg Durchschnittswerte, die aussagen, dass sich die Firmen selbst als gut geschützt einschätzen. Betrachtet man aber die Maßnahmen, nach denen Unternehmer ihr Sicherheitsbewusstsein einschätzen, basieren diese lediglich auf den Mindeststandards: Passwortrichtlinien, physisch getrennte Datenspeicherung und physische oder logische Trennung von Netzwerken. Damit erreichen die Betriebe in punkto IT-Sicherheit jedoch lediglich ein sehr geringes Niveau.
Als wesentlich weniger relevant sehen die Befragten fortgeschrittene Maßnahmen wie zertifikatsbasierte Authentifizierung an, ganz zu schweigen von der Nutzung unabhängiger Kommunikationskanäle dafür. Lediglich der Banken- und Versicherungssektor schneidet hier – wie auch beim generellen IT-Sicherheitsbewusstsein – besser als der Durchschnitt ab. Mehr als die Hälfte der Befragten dagegen verzichtet auf derartige Absicherungen und fühlt sich trotzdem ausreichend geschützt. Da ist es nicht verwunderlich, dass das Bundesinnenministerium 2013 die Schadenshöhe durch Datenklau allein in Deutschland auf rund 50 Milliarden Euro taxierte, nicht eingerechnet immaterielle Verluste etwa durch Imageschäden. Die Ergebnisse des Index sollten mittelständische Unternehmer und ihre IT-Sicherheitsverantwortlichen wach rütteln und zu einem realistischen Blick auf ihre IT-Security animieren.
Besonders im Bereich der strategischen Maßnahmen fällt auf, dass zu wenige mittelständische Unternehmen die Einhaltung von IT-Sicherheitsrichtlinien ernst nehmen. Gerade bei der Zusammenarbeit mit freien Mitarbeitern, Lieferanten und Partnern entstehen schnell Sicherheitslücken. Um den Abfluss vertraulicher Daten zu verhindern, muss man deshalb hochsichere und gleichermaßen einfach zu bedienende Lösungen einsetzen. Dazu kann auch eine Plattform für die sichere Online-Zusammenarbeit in der Cloud dienen, wie sie Brainloop anbietet.
Der deutsche Mittelstand, der zu dem innovativsten weltweit gehört, ist gut beraten, seine Investitionen in IT- und Informationssicherheit nicht auf die lange Bank zu schieben. Die IT-Security Bilanz unterstreicht den dringenden Handlungsbedarf.
* Bernhard Wöbker ist CEO der Brainloop AG.
Be the first to comment