Gastkommentar: Online- und stationärer Handel verschmelzen

Heutzutage befinden sich die meisten Unternehmen in einem umfassenden Wandel in Richtung Digitalisierung sämtlicher Geschäftsprozesse. Sehr stark gefordert ist dabei der stationäre Handel. Es zeigt sich, dass jene Unternehmen einer Marktkonsolidierung am besten widerstehen, denen es gelingt, Stationär und Online optimal zu einer Omnichannel-Strategie zusammenzufassen und den Kunden während des gesamten  Einkaufprozesses zufrieden zu stellen. Nur so kann man den Kunden da abholen, wo er gerade ist - egal ob im Geschäft, vor seinem Laptop oder unterwegs mit seinem Smartphone. [...]

Das heißt nicht, dass Händler Angst haben müssen, mit ihrem stationären Geschäft auf der Strecke zu bleiben, sie müssen sich jedoch den neuen Gegebenheiten anpassen. Denn es gilt nach wie vor, dass das Internet zwar von den meisten Verbrauchern als Recherchemedium, aber längst nicht von allen auch als Bestellkanal genutzt wird. Allerdings verschwindet man leicht aus der Wahrnehmung eines potenziellen Kunden, wenn man nicht auf allen Kanälen präsent ist. Das Weihnachtsgeschäft hat es bewiesen: Das Wachstum am Handelsumsatz verdankt dieser dem Online-Handel, der ein starkes Plus von acht Prozent verzeichnete, während der stationäre Handel stagnierte.

Um erfolgreich zu sein, gibt es unterschiedliche Konzepte. Ob der Kunde im Netz bestellen  und im stationären Geschäft seine Ware abholen kann oder im Netz bestellt und seinen Umtausch im Geschäft tätigt – um nur einige Möglichkeiten zu nennen – kann der Händler individuell entscheiden.

Dass dabei der Online-Auftritt höchst professionell und auch mobil optimal bespielt werden muss, ist selbstverständlich. Wer dabei nicht alle Aufgaben selbst übernehmen will, kann sich eines externen Partners bedienen. Mit der Auslagerung des Zahlungsverkehrs an einen kompetenten Zahlungsdienstleister, der auch die beliebteste Zahlungsvariante Kauf auf Rechnung anbietet, ist es nicht nur möglich, Risiken wie Zahlungsausfall und Betrug zu minimieren, sondern nachweislich auch eine eindrucksvolle Umsatzsteigerung zu erzielen. Denn 75 Prozent der Online-Kunden geben an, schon einmal den Kaufvorgang abgebrochen zu haben, da Kauf auf Rechnung nicht angeboten wurde.

Dass der stationäre Handel seine Berechtigung hat, zeigt auch, dass große Online-Anbieter wie Zalando und Amazon bereits beginnen, einen kleinen, feinen stationären Handel aufzuziehen, um eben auch jene Kunden zu bedienen, die die Ware gerne ansehen und probieren wollen.

Es ist also an der Zeit für den stationären Handel, seine Chancen im Netz zu nutzen, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein. Dass dabei unprofessionelle Online-Auftritte nicht zum Erfolg führen, versteht sich von selbst.

* Christian Renk ist Geschäftsführer von Klarna Austria.


Mehr Artikel

News

Bad Bots werden immer menschenähnlicher

Bei Bad Bots handelt es sich um automatisierte Softwareprogramme, die für die Durchführung von Online-Aktivitäten im großen Maßstab entwickelt werden. Bad Bots sind für entsprechend schädliche Online-Aktivitäten konzipiert und können gegen viele verschiedene Ziele eingesetzt werden, darunter Websites, Server, APIs und andere Endpunkte. […]

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*